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Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

Titel: Freche Mädchen... 08: Rosen, Chaos, Hochzeitsparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann
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stürmisch!«, höre ich jemanden rufen, doch da ist es auch schon zu spät. Den Mann im dunklen Anzug, der gerade die Treppe hochkommt, habe ich wirklich nicht gesehen.
    »Entschuldigung, ich wollte Sie nicht anrempeln«, murmle ich und bücke mich nach der langstieligen roten Rose, die ihm aus der Hand gefallen ist.
    Er lächelt mich freundlich an. »Du kannst nur Jennys Tochter sein, Carlotta, hab ich recht? Temperamentvoll wie immer! Ich hab schon so viel von dir gehört.«
    Ich klappe meinen Mund wieder zu. »Ach so, ja«, sage ich. »Und wer sind Sie?«
    Aber das erfahre ich nicht mehr, denn oben geht eine Tür und Jenny lehnt sich über das Geländer. »Hallo?«
    »Bin bereits unterwegs!«, ruft der Mann hoch, winkt mir nochmals zu und nimmt dann zwei Stufen auf einmal.
    Ich fasse es nicht! Meine Mutter hat einen Freund! Den ersten seit der Scheidung von Papa, und das ist schon eine ganze Weile her. Natürlich bin ich jetzt neugierig, aber bevor ich mich um das Liebesleben meiner Mutter kümmern kann, muss erst dieser verdammte Fleck weg.
    Mein Wörterbuch wäre hilfreich, wenn ich mich nur erinnern würde, wo ich es zuletzt gesehen habe. Andererseits, wozu lerne ich Englisch in der Schule? Da werde ich doch wohl eine simple Gebrauchsanweisung übersetzen können. Es klappt auch prima, denn schon nach drei Zeilen ist mir klar, wie dieses Wundermittel zu gebrauchen ist: etwas von der Flüssigkeit auf den Fleck geben – zehn bis fünfzehn Tropfen – und abwarten. Kinderleicht sozusagen! Weil mehr wahrscheinlich mehr hilft, erhöhe ich auf zwanzig Tropfen. Ich warte. Fünf Minuten … zehn Minuten … Aber mit dem Fleck tut sich nichts. Absolut nichts! Wenn man von diesem ziemlich gewöhnungsbedürftigen Geruch absieht.
    Nervös studiere ich erneut die Gebrauchsanleitung, könnte ja sein, dass ich vorhin etwas zu frei übersetzt habe. Dieses Mal gehe ich Wort für Wort vor und kapiere endlich, warum es nicht funktioniert hat. Denn bis zu einer halben Stunde muss die Flüssigkeit einwirken, bevor man das super Resultat sehen kann. Ich träufle noch einmal nach, sicher ist sicher! Den Küchenwecker stelle ich auf exakt dreißig Minuten.
    Das ist ja noch mal gut gegangen, denke ich, während ich dasitze und die Einwirkzeit abwarte. Natürlich wäre das alles nicht passiert, wenn ich auf Jannis gehört hätte, aber andererseits war der Nachmittag ganz okay. Ich weiß jetzt, dass Jenny einen Freund hat, habe meinen Englischwortschatz erweitert … Ist doch gar nicht so schlecht. Jedenfalls gibt es keinen Grund, alles so eng zu sehen, wie Jannis das in letzter Zeit mit Vorliebe macht. Im Schullandheim damals, als wir uns kennenlernten, war er viel lockerer und das war auch ein Grund, weshalb ich mich so unsterblich in ihn verliebt habe.
    Minutenlang träume ich mich zurück, dann holt mich der schrille Ton des Weckers wieder in die Gegenwart. Dreißig Minuten, das bedeutet Ende der Einwirkzeit. Gerade noch rechtzeitig, denn ich höre das Quietschen des Garagentors. Hilfe! Papa und Natascha sind im Anmarsch!
    Hastig greife ich nach dem Kleid und bin schon an der Tür, da fällt mir der Fleckentferner ein. Ich lasse ihn in der Schublade mit Schuhputzmitteln verschwinden und renne hoch in Nataschas Zimmer. Auf der Treppe knirscht es vernehmlich, vermutlich habe ich bei meiner Putzaktion vorhin jede Menge Sand übersehen. Aber das lässt sich nun auch nicht mehr ändern. Viel wichtiger ist, dass das Kleid sofort verschwindet. Und mindestens genauso wichtig ist, dass der Fleck weg ist. Und das ist er eindeutig nicht! Nur: Dort, wo vor einer halben Stunde ein kleiner Fleck war, ist jetzt ein zwar blasserer, aber noch größerer Fleck und der Stoff fühlt sich so merkwürdig aufgeraut an. Kein Wunder, dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch bin.
    »Carlotta!«, höre ich Natascha unten rufen. »Carlotta! Bist du oben?«
    Hastig hänge ich das Kleid zurück in den Schrank, ganz nach hinten neben den Winteranorak, den Natascha die nächsten Monate bestimmt nicht anziehen wird. Als ob das was helfen würde.
    »Carlotta?« Natascha klingt ungeduldig. »Was riecht hier in der Küche so merkwürdig?«
    O nee! Ich habe vergessen, das Fenster aufzumachen. Aber wenigstens kommt mir eine geniale Idee und ich ziehe den Schlüssel des Kleiderschranks ab und lasse ihn in meiner Hosentasche verschwinden. Das verschafft mir zumindest eine Verschnaufpause, bis mir hoffentlich eine bessere Lösung einfällt. Denn dass mein Vater am

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