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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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Streberinnen machten es ihm nach. Natascha war das Ganze ziemlich peinlich, man konnte es ihr ansehen. Aber ich hatte keinen Funken Mitleid mit ihr. Niemand hatte verlangt, dass sie mitfuhr, ich am allerwenigsten.
    »Außerdem«, fügte Danni hinzu, »möchte ich um Nachsicht bitten, dass wir in Erdmannsweiler natürlich nicht das Programm ablaufen lassen können, das für Berlin geplant war. Aber ich habe einige sehr schöne Wanderungen vorbereitet und ab und zu könnt ihr euch vielleicht auch mal selber beschäftigen. Alt genug seid ihr ja.«
    »Wanderungen«, hörte ich jemanden hinter mir stöhnen. »Warum wandern Lehrer bloß so gerne? Ich hasse Wanderungen.«
    Natürlich hatte unser Zug Verspätung. Die meisten Eltern waren inzwischen gegangen, nur Stefanies Familie stand noch bei uns auf dem Bahnsteig.
    »Mensch, guck mal, die Ärmste«, sagte ich zu Anke. »Die tun ja gerade so, als ob Stefanie eine Weltreise macht. Wahrscheinlich haben sie auch noch Bettlaken zum Winken dabei.«
    Ich war allein zum Bahnhof gekommen. Papa hatte keine Lust gehabt, zwischen Natascha und mir auf dem Bahnhof zu stehen. Jedenfalls meinte er, er könne Bahnhöfe nicht ausstehen und ob es mir was ausmachen würde, mit dem Taxi zu fahren. Außerdem fände er die Winkerei auf dem Bahnsteig albern und mir ginge es wahrscheinlich genauso. Ich nickte. Er drückte mir einen Briefumschlag in die Hand. »Fürs Taxi«, meinte er, »und der Rest ist ein zusätzliches Taschengeld. Wenn du schon mal eine Klassenfahrt machst, dann will ich nicht knausrig sein.«
    Nein, knausrig war Papa wirklich nicht gewesen. Aber vielleicht war es ein Fehler, das Geld anzunehmen. Bestechungsgeld, dachte ich und musterte Natascha, die immer noch neben Herrn Dannitzki stand und total unsicher wirkte. Hätte ich darauf bestanden, dass Papa zum Bahnhof mitkommt, dann hätte er sich entscheiden müssen. Und ich glaube kaum, dass er sich vor allen mit einem Kuss von Natascha verabschiedet hätte. Wahrscheinlich hätte er sich kaum getraut ihr zuzuwinken. Schade, dass ich mir das nicht früher überlegt habe, ärgerte ich mich.
    Der Zug hatte kaum gehalten, da ging der Kampf um die besten Sitzplätze los. Dannitzki hatte zwar kurzfristig noch einen ganzen Wagen für uns reservieren können, aber jede von uns wollte natürlich mit ihren Freundinnen zusammensitzen.
    »Wer als Erste drin ist, besetzt für die andere mit«, hatte Anke zu mir gesagt.
    »Und bloß kein Abteil mit Danni oder Natascha«, fügte ich hinzu.
    Während die meisten von uns brav vor Wagen sieben warteten, bis die Ankommenden ausgestiegen waren, rannte ich zum übernächsten Wagen und konnte problemlos einsteigen. Im Zug rannte ich zurück, setzte mich ins zweite Abteil des reservierten Wagens und war ziemlich zufrieden mit mir. Nach einer halben Minute riss ein älteres Ehepaar die Tür auf. »Tut mir leid«, sagte ich freundlich, »hier ist alles belegt.«
    »Natürlich«, brummte der Mann, »wir haben ja auch reserviert. Wenn du bitte aufstehst. Die restlichen Plätze sind für unsere Enkelkinder.« Eine genervte Mutter schob vier Kleinkinder ins Abteil und meinte, jetzt müsse sie aber schnell raus, weil der Zug jeden Moment losfahren würde. Relativ schnell wurde mir klar, dass auch ich aus diesem Abteil rausmusste.
    Als ich im nächsten Wagen ankam – Wagen 7, na endlich –, waren natürlich alle guten Plätze bereits vergeben. Lediglich bei Danni und Natascha waren noch zwei Plätze frei. Anke stand ziemlich ratlos im Gang rum.
    »Schöner Mist«, schimpfte ich. »Warum hast du denn keinen Platz belegt?«
    »Ich hab gesehen, dass du weiter vorne eingestiegen bist und fand das so genial, dass ich mir dachte, ich könnte mir Zeit lassen, Carlotta hat die Sache voll im Griff.« Anke schüttelte den Kopf. »Das ist irgendwie blöd gelaufen.«
    »Aber wir können doch nicht die ganze Nacht hier draußen rumstehen«, sagte ich. »In spätestens drei Stunden bin ich hundemüde.«
    »Schlafen will ich auch«, gab Anke zu. »Der Schlaf vor Mitternacht ist für die Haut besonders wichtig. Meinst du nicht, wir könnten uns doch zu Natascha setzen?«
    »Ausgeschlossen«, sagte ich bestimmt. »Ich mag sie einfach nicht.«
    »In Ordnung«, meinte Anke dann, »wir sind Freundinnen. Wir halten zusammen. Keine von uns setzt sich zu Natascha. Aber wir könnten mal rumfragen, ob nicht irgendjemand anders aus der Klasse tauschen würde.«
    Das war aber völlig zwecklos. Niemand von den anderen hatte Lust, zu

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