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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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Danni und Natascha ins Abteil zu wechseln und uns dafür seinen Platz zu überlassen.
    »Wenn Danni uns hier draußen auf dem Gang entdeckt, kriegt er Zustände«, meinte Anke schließlich.
    »Ich glaube, die kriegt er gleich«, sagte ich und zog sie ins nächste Abteil. »Er macht sich gerade auf den Weg, seine Schäfchen zu zählen. Moment mal, hier ist ja noch was frei.«
    Tina blickte unwillig hoch. »Na und? Schrei doch nicht so rum.«
    Wir klappten die Armlehne hoch und quetschten uns zu zweit auf den freien Platz.
    Vera stöpselte ihren Walkman aus dem Ohr. »Andrea ist im Speisewagen. Ich schätze mal, die kommt in einer halben Stunde zurück. So lange könnt ihr von mir aus hier sitzen.«
    »Danke, herzlichen Dank für dieses tolle Angebot«, sagte ich, aber Vera hörte schon wieder Musik und lächelte nur freundlich.
    »Eine halbe Stunde sitzen dürfen, und das bei der Hitze«, seufzte Anke. »Wenn ich mal als Model erfolgreich bin, fahre ich nur Taxi oder ich fliege.« Sie versuchte das Fenster zu öffnen, aber vergeblich.
    »Die Heizung lässt sich auch nicht ausstellen«, informierte Tina uns. Sie zog die Schuhe aus und stellte die Füße hoch. Wir verzogen zwar die Gesichter, aber nach einer Weile machten wir es genauso. Es war irrsinnig heiß und unbequem in diesem Zug.
    »Ich weiß nicht, wie wir die Nacht hier überstehen sollen«, murmelte ich und formte mir aus Pullover und Jacke eine Art Kopfkissen. »Wenn man bloß ein bisschen mehr Platz hätte.«
    Eine Weile spielten wir Karten, aber eigentlich hatte niemand von uns Spaß dabei. Vera holte wieder ihren Walkman und stöpselte sich die Ohren zu. Helena löste Kreuzworträtsel und Tina, die bisher kaum ein Wort gesagt hatte, griff nach ihrem Buch und hielt es so vor sich, dass ich den Titel deutlich lesen konnte: »Literarische Miniaturen«. Typisch! Damit wollte sie bloß Eindruck schinden.
    »Übrigens«, sagte sie plötzlich, »ich glaube, ihr müsst jetzt dann gehen. Andrea kommt bestimmt gleich zurück.«
    »Das lass mal meine Sorge sein!«, giftete Anke zurück, aber Tina meinte, sie habe uns lediglich darauf hinweisen wollen.
    Ich stand auf. »Irgendwo in diesem Zug wird es doch wohl noch zwei Sitzplätze für uns geben. Ich mach mich mal auf die Suche. Spätestens in einer Viertelstunde bin ich wieder da.«
    »Du brauchst nicht lange zu suchen. Klar gibt es zwei Sitzplätze für euch«, lächelte Tina. »Im Lehrerabteil.«

    Meine Mühe schien vergeblich zu sein. Man konnte den Eindruck haben, dass halb Deutschland an diesem Abend unterwegs war. Im Speisewagen wollte ich schon umkehren, als mir ein älteres Paar mit zwei großen Koffern entgegenkam. Blitzschnell schlussfolgerte ich, dass weiter hinten zwei Plätze frei sein würden. Vorsichtshalber fragte ich den Mann. Er nickte und wollte noch etwas sagen, aber ich rannte schon zurück. Diese Gelegenheit musste ich nutzen, bevor jemand anders den Platz besetzt hatte.
    Atemlos riss ich ein paar Minuten später die Abteiltür auf.
    Anke sah mich erwartungsvoll an. »Und? Hast du was gefunden?«
    Ich nickte und zog sie in den Gang. »Hinter dem Speisewagen sind gerade zwei Plätze frei geworden. Wenn wir uns beeilen …«
    Anke wollte ihre Schuhe holen, aber ich winkte ab. »Im ganzen Zug ist es grauenhaft heiß. Ich hab auch keine Schuhe an. Komm, beeil dich lieber.«
    Wir rannten durch den ganzen Zug. Die Tür zum Waggon hinter dem Speisewagen ließ sich nur schwer öffnen, aber schließlich hatten wir es geschafft.
    »Vielleicht darf man hier gar nicht rein«, meinte Anke. »Kannst du lesen, was auf dem Zettel steht?« Sie deutete auf ein halb zerfetztes Blatt Papier, das jemand mit Klebeband an die Tür geheftet hatte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Irgendwelche Hieroglyphen«, beruhigte ich sie. »Guck dir lieber das hier an.«
    »Mensch, Carlotta, hier ist ja keine Menschenseele«, lachte Anke. »Hier können wir uns richtig ausstrecken.« Sie gähnte laut. »Die anderen sind schön blöd, wenn sie vorne sitzen. Warum ist hier eigentlich niemand?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich denkt jeder, dass hinter dem Speisewagen nichts mehr ist. Oder die Leute lassen sich davon abschrecken, dass die Tür so schwer aufgeht. Was weiß ich! Ist doch egal. Die nächsten sechs Stunden können wir uns langlegen, und wenn wir dann umsteigen müssen, sind wir putzmunter und sichern uns die besten Plätze.«
    Wir zogen die Vorhänge zu, löschten das Licht und streckten uns aus.
    Anke gähnte bereits.

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