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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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ich konnte mir nichts darunter vorstellen. War das nicht irgendwas zum Nähen? Alle hatten sich zu mir umgedreht. Jetzt konnte ich nicht mehr zurück.
    »Kein Problem für mich«, behauptete ich und wollte schon aufstehen und nach vorne gehen, da winkte Natascha ab.
    »Prima. Lediglich bei der zweiten und dritten Bedingung sehe ich ein kleines Problem. Du solltest nämlich etwa einhundertzwanzig Jahre alt sein und nur noch wenig Haare haben.«
    Ich war mir sicher, dass sie sich das gerade ausgedacht hatte, aber die Klasse johlte vor Begeisterung. Auch Anke neben mir lachte lauthals.
    Natascha strahlte. »Herr Dannitzki«, rief sie. »Für das, was jetzt kommt, brauche ich Sie.«
    Danni bekam kaum noch Luft vor Lachen. »Hundertzwanzig und nur noch wenig Haare! So schätzen Sie mich also ein. Ich muss Sie warnen: Ich bin völlig unbegabt.«
    Natascha schüttelte den Kopf. »Niemand ist völlig unbegabt«, behauptete sie. »Sie können bestimmt Twist tanzen.«
    »In meiner Jugend, ja damals«, gab unser Mathelehrer zu. »Vor vierzig Jahren hab ich zum letzten Mal Twist getanzt.«
    Natascha gab Heike ein Zeichen, laute Musik der 50er-Jahre ertönte und Danni stand tatsächlich auf und tanzte. Fast alle hingen in den Stühlen vor Lachen. Nur ich verzog keine Miene. Vielleicht sollte ich mal Papa anrufen und ihm von Nataschas Verhalten erzählen. Aber wahrscheinlich würde er mich nicht verstehen.
    Nach drei Minuten blieb Danni japsend stehen. »Ich kann nicht mehr, Kinder«, rief er. »Ich bin doch schließlich ein alter Mann.«
    »Zugabe, Zugabe«, brüllten einige, aber Danni winkte ab.
    »Wenn ich so weitermache, können wir morgen nicht wandern.«
    »Das wäre himmlisch«, rief Anke neben mir und ein paar Mädchen johlten.
    »Die Gelegenheit ist günstig. Wollen wir abhauen?«, flüsterte ich Anke zu, aber sie beachtete mich gar nicht. »Kommst du mit?«, fragte ich, diesmal etwas lauter und prompt drehten sich einige empört um und zischten: »Ruhe!«
    »Pst«, machte auch Anke, »diese Natascha ist einfach unbezahlbar! Ich erzähl’s dir später.«

    »Was ist denn los mit dir?«, fragte Anke, als wir gemeinsam im Waschraum standen. »Jetzt gib doch zu, dass es irre witzig war, Danni tanzen zu sehen. Bist du beleidigt?«
    »Genau«, sagte ich. »Wir hatten nämlich ausgemacht, nicht zu klatschen. Und wer hat denn von Buhrufen geredet?«
    Anke sah mich betroffen an. »Aber Carlotta, du bist vielleicht komisch. Zuerst meldest du dich, dass du mitspielen willst, und dann so was. Ich hab mich noch gewundert. Aber ich dachte, du hast es dir überlegt und …«
    »Ich hätte Natascha ganz schön geärgert, wenn sie mich hätte spielen lassen«, versicherte ich.
    »Blöd gelaufen«, murmelte Anke und schmierte sich Reinigungsmilch ins Gesicht. »Ich hab wirklich nicht kapiert, wie du das meinst.«
    »Ist ja auch egal«, sagte ich.
    »Aber Carlotta, mal ganz ehrlich – du darfst aber nicht sauer werden –, ich fand den Abend großartig. Weil …« Sie zögerte kurz.
    Ich verzog keine Miene. »Weil?«
    »Weißt du, als sie das vorgelesen hat, mit dem Diener der Königin, der sozusagen Bote für sie gespielt hat, weil sie ihren Verehrer nicht fragen konnte, ob er sie heiraten will, da ist mir plötzlich klar geworden, wie wir das anfangen müssen. Diplomatisch nämlich. Ich brauche einfach einen Boten.«
    »Schön«, sagte ich und suchte meine Zahnbürste. Am Morgen war sie noch in meinem Waschbeutel gewesen. Ich schüttete den Inhalt des Beutels in eines der Waschbecken. Eine Zahnbürste kann doch nicht so einfach verschwinden. »Und wo willst du deinen Boten herkriegen?«
    Anke schluckte. »Ich dachte an dich.«
    »An mich?«
    »Komm, Carlotta, sei so lieb und mach mit. Dann tu ich alles für dich. Ehrenwort. Außerdem war das mit dem Liebesboten auch einer der Supertipps, die ich dir während der Fahrt hierher vorgelesen habe. Da stand drin, man soll einfach eine gute Freundin vorschicken, die die Lage erst mal peilt. Eine absolut vertrauenswürdige Freundin«, betonte sie.
    Ich überlegte kurz. Eine tolle Rolle hatte mir Anke da zugedacht. Eigentlich wollte ich Nein sagen, aber dann sah ich ihr erwartungsvolles Gesicht.
    »Bitte sag Ja«, drängte sie. »Ich versprech dir, ich überleg mir auch was wegen Natascha. Superehrenwort!«
    Ich nickte.
    Anke fiel mir um den Hals. »Ich wusste doch, dass du eine echte Freundin bist. Übrigens, hier ist deine Zahnbürste. Lag in meinem Waschbeutel.«
    »Und wie soll das

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