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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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glücklicher war. Sie wollte eben den Hörer auflegen, als sich eine unbekannte Stimme zu Wort meldete: »Und war das Ihre Schwester, meine Liebe?«
    Freddie erschrak. »Wer — wer spricht denn da?«
    »Nur das Fernsprechamt, meine Liebe. Ich hab’ gerade überlegt, wer da wohl die ganze Zeit telefoniert. Dachte, ich könnte die Gelegenheit nützen und mich nach Mr. Standish erkundigen.«
    »Oh,... oh, vielen, vielen Dank. Es geht ihm schon sehr viel besser.«
    »Das ist fein. Und wie steht’s mit Ihnen, meine Liebe? Nicht zu einsam?«
    Freddie unterdrückte das starke Bedürfnis, einfach loszukichern . Noch nie hatte jemand sooft hintereinander >meine Liebe< zu ihr gesagt. »Aber nein, ich bin doch nicht einsam. Ich finde es hier sehr schön.«
    »Ach ja, Sie haben ja schließlich auch die kleine Liz.« Hier schnappte die Stimme vor Stolz beinahe über. »Sie wird schon dafür sorgen, daß Sie sich nicht einsam fühlen... Das war reizend von Ihnen, so rasch zu kommen... Grüßen Sie mir bitte Mr. Standish. Danke — danke, meine Liebe«, und hier brach die Stimme jäh ab.
    Standish lachte, als sie ihm die Unterhaltung wiedergab. »Das war unsere Mrs. Evans. Ein gutes Mädchen, aber kann’s nicht lassen, sich einzuschalten. Wir sind schon daran gewöhnt. Louisa ist der einzige Mensch, der sie zum Schweigen bringt.«
    Er schien sehr zufrieden mit Mrs. Wells’ Heldenmut; als Freddie aber am folgenden Nachmittag von ihrem Ritt heimkehrte, war der Teufel los. Fast pathetisch empfing er sie: »Hör zu, Freddie, du mußt wirklich meine Partei ergreifen. Dieses Weib...«, und er schien vor Bewegung kaum mehr der Sprache mächtig.
    »Was hat sie denn bloß verbrochen?«
    »Mir meine Hosen weggenommen. Alle. Heut nachmittag . Haute ab mit ihnen und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als ich sie andonnerte.«
    »Aber Vater, warum hat sie das denn bloß getan?«
    »Ohne jeden Grund. Hab’ nur gesagt, ich hätte nicht die Absicht, noch sehr viel länger in diesem Zimmer zu bleiben und ich würd’ in ein oder zwei Tagen aufstehen und mich anziehen, Arzt hin, Arzt her — und weg war sie mit dem ganzen verdammten Plunder und sagte über die Schulter: >Sie bekommen sie wieder, wenn es der Arzt erlaubt, und keine Sekunde früher!< Ich sag’ dir, ich steh’ für nichts gerade!«
    Freddie konnte sich nicht helfen, sie mußte lachen, und — zu seiner Ehrenrettung sei’s gesagt — Maxwell fiel sofort mit ein. Als sie sich wieder in der Gewalt hatte, erklärte sie: »Ich verspreche dir hoch und heilig, du sollst sie im gleichen Augenblick wiederhaben, in dem der Arzt sagt, daß du aufstehen darfst, aber ich kann mich mit Mrs. Wells nicht darum streiten. Dafür hab’ ich viel zuviel Angst vor ihr.«
    Woraufhin Max trocken erwiderte, sie seien alle zusammen ein feiges Pack und er wünsche zu Gott, Anna wäre da. Sie würde nicht einfach zusehen, wenn man ihn derart tyrannisierte.
    Als Jonathan am Abend anrief, erzählte sie ihm, daß Vater sich fast zu schnell erhole. Er sagte: »Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Ersatz für dich. Ich glaube fast , ich hab’ auch schon jemanden gefunden, aber sie wird vielleicht erst in einer Woche oder so kommen können.«
    »Das ist egal, weil ich Vater sowieso erst alleinlassen kann, wenn er wieder fest auf den Beinen steht, und das wird noch etwas dauern... Aber einen Trost gibt’s doch wenigstens, Jonathan. Ich werde hier die Preishüten noch mitmachen können«, schloß Freddie törichterweise.
    Jonathans Stimme kam scharf durch den Draht. »Preishüten? Wovon redest du da eigentlich um Himmels willen? Du willst mir doch nicht etwa zu verstehen geben, daß du unsere Hochzeit wegen irgendwelcher verfluchter Preishüten zu verschieben gedenkst?«
    Freddie lachte. »Bestimmt nicht, Liebster, aber wenn ich schon hierbleiben muß, ist es eben doch ein kleines Trostpflaster, wenn ich sie sehen kann, weil alle sagen, sie wären so lustig.« Offenbar hatte Jonathan einen anstrengenden Tag hinter sich, denn er antwortete sehr verstimmt: »Wahrhaftig, Freddie, ich begreife dich einfach nicht. Ich dachte, dir wäre über den Aufschub genauso jämmerlich zumute wie mir, und statt dessen faselst du etwas von Preishüten... Preishüten!« und wenn Jonathan nicht einen viel zu ausgeprägten Sinn für Humor besessen hätte, hätte Freddie jetzt sagen müssen, daß er vor Zorn schäume. Es kostete drei Minuten und mindestens noch fünf Groschen von Dr. Blakes Geld, um ihn zu besänftigen,

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