Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie
Wagen nehmen, und für Freddie wäre es eine großartige Gelegenheit, ein paar Leute kennenzulernen und im Ort auf Entdeckungsreise zu gehen. »Was die Blumen anlangt, das ist einfach. Wir haben zwar nicht viele in unserem Garten, aber wir werden originell sein und uns welche auf den Weiden pflücken. Gänseblümchen und so. Und kleine Holzstücke und ein paar bemooste Steine. So was lieben sie. Ach, Freddie, wir wollen uns einen Riesenjux draus machen!«
Freddie konnte dem natürlich nicht widerstehen, und so überreichten die Mädchen ihre Pfundnoten, und Louisa versprach, die Vorsitzende anzurufen, da sie selbst ja nicht dabeisein könne. Dann begannen die beiden Schülerinnen sich ernsthaft den Kopf über ihre schlichten Blumenarrangements zu zerbrechen und zu überlegen, welche Vasen sie nehmen könnten. Liz’ jähe Begeisterung schrumpfte jedoch auf ein Minimum zusammen, als Derrick aufkreuzte und einen gemeinsamen Rundritt um die Schafherden vorschlug. Freddie lehnte ab; Liz indessen vergaß ihre ganzen, ziemlich ehrgeizigen Verschönerungspläne und sauste davon, um ihre Reithosen anzuziehen, Louisas wachsamen Augen zu entgehen und mit Flirts zu arbeiten. Wenige Minuten später kam der Arzt, und so wurden Freddies Gedanken ebenfalls von der edlen Blumenkunst abgelenkt.
Der Arzt gratulierte ihr zu ihrer Pflege, fand Maxwell schon sehr viel besser und sagte, daß er morgen vielleicht für kurze Zeit aufstehen und in einem Sessel in seinem Zimmer sitzen könne. »Aber bitte keine Freiheiten!« fügte er hinzu, und Maxwell fragte pathetisch, welche Freiheiten sich ein Mann schon herausnehmen könne ohne Hosen. »Dann hat Louisa sie Ihnen also weggenommen? Großartig! Ich hätte mir denken können, daß sie es schon irgendwie deichselt«, sagte er und schritt, vor sich hinglucksend , zu seinem Wagen hinaus.
Während Maxwell ruhte und sich anschließend in ein Buch vertiefte, arbeitete Freddie im Garten weiter. Am Abend rief Jonathan an, und ihre Begeisterung für Blumenkunst kehrte vorübergehend zurück. »Meine Zeit verschwende ich hier wahrhaftig nicht«, sagte sie. »Ich lerne eine Menge Dinge, die sich als sehr nützlich erweisen werden, wenn ich erst deine Frau bin.«
»Was denn zum Beispiel? Lauter unnützes Zeug.« Seine Stimme klang besorgt.
»Oh, aber es gibt so vieles, wovon ich überhaupt keinen blassen Dunst hab’ — Haushalt und Kochen und Gartenarbeit. Ich hab’ Angela zugesehen, aber es ist doch ganz etwas andres, wenn man’s selber tut, und deshalb lerne ich’s jetzt eben. Mrs. Wells sagt mir selbstverständlich, wie ich’s machen soll... Und morgen fangen wir an, die Blumenkunst zu studieren.«
»Blumenkunst? Maria und Josef, weshalb denn ausgerechnet Blumenkunst?«
»Begreifst du denn nicht, daß wir die Praxis und auch das Haus immer voll bunter Blumen haben müssen, Jonathan? Das ist ganz bestimmt wahnsinnig wichtig für die Patienten. Psychologisch, meine ich... Ach Jonathan, ich wünsche mir ja so brennend, dir eine tüchtige Frau zu sein.«
»Du genügst mir völlig, wie du bist«, gab er zurück, aber als er den Hörer auflegte, mußte er doch schmunzeln.
Der folgende Morgen war sehr strapaziös, denn um neun Uhr kam Liz zu dem Schluß, sie hätte für den Nachmittag absolut nichts Anständiges zum Anziehen und müsse sich deshalb unbedingt noch ein Kleid schneidern. »Warum denn nicht Rock und Bluse?« fragte Freddie.
»Nicht, um Blumen zu arrangieren. Ich muß etwas lose Fallendes, Künstlerisches haben. Etwas in Weiß und ganz schlicht.«
»Ich verstehe einfach nicht, warum, und helfen kann ich dir auch nicht, weil ich nicht nähen kann. Ich fürchte, das ist auch etwas, was ich noch lernen muß. Na egal, wo ist denn der Stoff?«
»Den hab’ ich da. Weißes Zeugs, aus dem ich mir voriges Jahr was fürs Tennis zurechtmachen wollte. Einen Schnitt hab’ ich auch schon. Ganz einfach. Wenn ich mich dahinterklemme, kann ich’s leicht heut morgen zusammenschustern. Hat nur ganz wenig Nähte.«
Um ein Uhr stürzte sie schon angetan mit dem fertigen Gewand herein. Lose herabfallen tat es bestimmt, und vielleicht war es auch künstlerisch, Freddie jedoch fand es ziemlich formlos, und Max äußerte sich geradezu entmutigend. »Dir stehen Jeans viel besser als solcher Kram«, sagte er.
»Das weiß ich, Liebster, aber ich kann doch nicht in Jeans zu einem Institutskursus gehn . Auf dem Weg hierher hab ich Derrick getroffen. Er hat gefragt, ob ich dem Ku-Klux-KIan beigetreten
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