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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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aber schließlich konnte Freddie ihn doch überzeugen, daß sie im gleichen Augenblick, da sie frei wäre, selbst allen Preishüten den Rücken kehren und zu ihm eilen würde. Dann verpatzte sie es wieder, als sie hinzufügte, daß es vielleicht nicht ganz ratsam sei, das Hochzeitsdatum jetzt schon festzusetzen, »denn das wäre doch zu schrecklich, wenn wir sie noch mal verschieben müßten und...«
    An diesem Punkt sagte Jonathan: »Tut mir leid, aber ich kann kein Wort verstehen. Die Verbindung scheint unterbrochen. Dann werd ’ ich also vorwärtsmachen und alles vorbereiten... Nein, ich kann dich nicht verstehen, mein Herz, aber gute Nacht jetzt, und morgen werd ’ ich mich wieder melden. Vielleicht ist die Verbindung dann besser.«
    Vielleicht, dachte Freddie in momentaner Verwirrung — vorausgesetzt, daß sie zu allem, was er vorschlug, ja und amen sagte und keine Preishüten erwähnte. Bestimmt hatte sie damit einen ordentlichen Schnitzer gemacht. In diesem Augenblick fiel eine Stimme redselig ein: »Nur das Fernamt, meine Liebe. Ich verstehe gar nicht, was der Herr mit der Verbindung meinte. Sie war glockenklar. Vielleicht ist er auf Preishüten nicht besonders scharf? Könnte das der Grund sein, meine Liebe?« Leicht erstaunt mußte Freddie zugeben, daß sie damit wahrscheinlich den Nagel auf den Kopf getroffen habe.

6

    Überrascht stellte Freddie fest, wie langsam und widerstrebend der Frühling im Bergland Einzug hielt. In der Stadt hatte es bei ihrer Abfahrt schon in allen Gärten der Vororte geblüht; hier reckten nur ein paar Narzissen und Osterglocken vorsichtig ihre Köpfe aus dem kalten Boden heraus. Da sie meistens in einer Mietwohnung oder im Schwesternheim gelebt hatte, bedeutete ein Garten für sie etwas ganz Neues, und die wenigen Blumen machten ihr viel Freude.
    In ihrer Freizeit jätete sie gewissenhaft Unkraut und band den Jasminstrauch auf, der sich an den Pfeilern der Veranda hochrankte und gerade zu blühen begann. Louisa war eine begeisterte Gärtnerin, und bei ihr stand schon ein ganzes Beet Anemonen in voller Blüte, während die Osterglocken überall durch den gutgepflegten Rasen stießen. Sie nickte beifällig zu Freddies Bemühungen und kam eines schönen Morgens mit einer riesigen Schubkarre an, die bis oben hin mit Schafdünger aus dem Wollschuppen vollgeladen war.
    »Hat keinen Zweck, hier auf Erfolg zu hoffen, wenn man die Pflanzen nicht düngt«, sagte sie knapp, als Freddie zögernd die unappetitliche Fuhre betrachtete. »Komm, Mädchen, reichen Sie mir mal die Mistgabel. Da ich schon mal hier bin, kann ich das Zeugs geradesogut selbst drauftun .«
    Plötzlich unterbrach sie ihre Arbeit und überfiel Freddie mit der Frage: »Verstehen Sie etwas von Blumenkunst?«
    Freddie war erstaunt. Mit diesem Thema hätte sie Mrs. Wells nie und nimmer in Zusammenhang gebracht.
    »Natürlich hab’ ich schon oft Bilder davon in der Zeitung gesehen, aber bisher hatte ich überhaupt keine Gelegenheit, diese Kunst zu erlernen.«
    »Gelegenheit gibt’s immer, wenn man nur will«, tadelte Louisa und verteilte rasch den Dünger mit der Gabel unter die Stauden. Sie fuhr belehrend fort: »Lernen Sie es lieber; wenn Sie erst ein eigenes Heim haben, wollen Sie Ihre Blumen doch sicher selbst arrangieren können, nicht nur einfach ins Wasser stellen.«
    Freddie erfaßte gleich, daß sie diese Beschreibung wahrscheinlich den Osterglocken verdankte, die sie ihrem Vater stolz auf den Tisch gestellt hatte und die von Mrs. Wells nur mit einem flüchtigen Blick und ohne Kommentar gestreift worden waren. In diesem Moment erschien Liz, und Mrs. Wells wandte sich an sie: »Wir sprechen eben über Blumenkunst.«
    »Müßt ihr das unbedingt?« erkundigte sich Liz herausfordernd. »Das ist doch so langweilig. Einmal kam eine Frau in die Schule und hielt uns einen Vortrag. Sie stand da in gekünstelter Pose ganze fünf Minuten lang mit einer Ranke Klematis in der einen und einem grünen Frosch in der anderen Hand. Sie sah aus wie der Frosch.«
    »Unsinn. Du scheinst deine Zeit in der Schule ja schön vertrödelt zu haben. Ich glaube, du hast überhaupt nicht hingehört, was sie sagte. Du hast nicht die geringste Ahnung davon.«
    »Kein bißchen«, gab Liz vergnügt zu, wie immer nur allzu bereit, von nichts eine Ahnung zu haben. »Komm, ich will dir ein bißchen mit dem Dung zur Hand gehn . Mit Mistgabeln kenne ich mich wenigstens aus.«
    »Wär’ besser für dich, du wüßtest ein Heim zu verschönern; und

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