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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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kränken. Letzten Endes ist das ja der einzige Weg, etwas zu lernen, nicht wahr? Fangen wir also an«, und sie ging daran, die einzelnen Schaustücke zu zerreißen — sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinn. Als sie zu Freddies Osterglocken kam, lächelte sie, das elegante Haupt zur Seite geneigt, gütig aber mitleidig.
    »Sechs Blumen und ein paar steife Stengel . Kein Blickfang, verstehen Sie? Und prägen Sie sich bitte ein, daß Sie nie, niemals gerade Zahlen verwenden dürfen. Man kann drei, fünf oder auch sieben Stück nehmen, doch niemals vier oder sechs.«
    »Warum denn bloß?« fragte Liz, bereit, ihrer Freundin zu Hilfe zu eilen. »Was ist an den Zahlen so heilig?«
    Miss Burt lächelte der jugendlichen Gestalt in dem miserabel geschneiderten Gewand ein wenig gönnerhaft zu. Die Frauen hatten gelacht über die Art, wie sie gefragt hatte; Freddie sollte bald schon merken, daß Liz enorm beliebt war und die Menschen nur zu bereitwillig ihre Bemühungen mit Beifall bedachten. Miss Burt jedoch folgerte ganz richtig, daß das Mädchen einen Hang zur Effekthascherei hatte, und sagte darum ziemlich streng: »Das gehört zu den Dingen, die sich wirklich nicht erklären lassen. Es ist eine Frage der künstlerischen Eingebung.«
    Daraufhin wandte sie sich wieder der Betrachtung von Freddies außerordentlich dilettantischem Versuch zu. »Auch die Höhe der Vase ist in Betracht zu ziehen. Wie ich eben schon erklärte, sollten die Blumen mindestens anderthalbmal höher sein als das Gefäß. Wollen Sie sich das alle bitte einprägen?«
    Sie ging zum nächsten Ausstellungsstück über, und Liz murmelte der Frau, die neben ihr stand, etwas zu, woraufhin die Unselige ein leises Quieken unterdrückten Gelächters von sich gab. Miss Burt ignorierte sie klugerweise und fuhr fort, hervorzuheben, wie sehr diesem Arrangement jede gerade Linie fehle. Kurz danach kam sie zu Liz’, betrachtete es wortlos eine Minute lang und erklärte dann zu Freddies Verblüffung: »Nun, so anspruchslos dies hier auch sein mag so hat es doch ein gewisses Etwas. Als mehr kann ich es kaum bezeichnen, aber es freut mich zu sehen, daß sich dieser Beitrag dem Allzualltäglichen eigenwillig widersetzt. Er beweist große Sorgfalt und ist durchdacht. Hier ist die Materie zur Form gestaltet worden. Ja, hier offenbart sich ein rührendes Tasten nach etwas noch nicht völlig Erfaßtem , aber es ist da.«
    Dabei sah Freddie zu Liz hin und entdeckte zu ihrem Schrecken, daß sich das Mädchen vor Lachen kaum noch halten konnte. Als sie Freddies drohendem Blick begegnete, bückte sie sich geschwind und machte sich an ihren Schuhen zu schaffen. Schließlich tauchte sie wieder aus der Versenkung auf, und Freddie erschrak noch mehr, da sie nun eine beachtliche Bresche im Rücken ihres Kleides sah. Der Riß erweiterte sich zusehends, denn Freddie hatte in der Hast total vergessen, daß es so etwas ähnliches wie Rückstiche gab.
    »Liz, dein Rücken«, flüsterte sie, und Liz faßte mit ihrer Hand hinter sich und befühlte den sich ständig vergrößernden Riß.
    Da ließ sich nur eines tun. Geräuschlos, eilig, ihre Augen hypnotisierend auf die Vortragende geheftet, trat Liz den Rückzug aus dem Kreis an. Kein Laut ihres Abgangs war zu hören, keine Köpfe wandten sich in ihre Richtung, und sie fuhr fort, sich rückwärts hinauszuschleichen, bis sie den nächstbesten Notausgang erreicht hatte. Dort drehte sie sich wie der Blitz um und entschwand, während immer noch die gesamte Aufmerksamkeit auf die Lehrerin gerichtet war, die eben verkündete: »So, jetzt wissen Sie über die fundamentalen Gesetze Bescheid. Oberlassen Sie nichts dem Zufall. Denken Sie immer daran, daß Kurven und Linien das Wesentliche sind. Keine Steifheiten . Nehmen Sie stets eine ungerade Anzahl und vor allem, bedenken Sie das Ewigwichtige: den überaus wesentlichen Blickfang!«
    Das Weitere wartete Freddie gar nicht erst ab. Mit einer gemurmelten Entschuldigung verließ sie den Saal fast so eilig und geräuschlos wie Liz. Sie mußten um jeden Preis entwischen, bevor die Versammlung aufbrach. Im Wagen ihres Vaters würden sich bestimmt keine Sicherheitsnadeln finden, und Nadel und Faden pflegten Männer auch nicht gerade im Handschuhfach aufzubewahren. Es blieb also nichts anderes übrig, als auf schnellstem Wege nach Hause zu fliehen.
    Doch da hatte sie ihre Freundin unterschätzt. Liz hatte sich vollständig in einen alten Kutschermantel von Maxwell eingewickelt, der auf dem

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