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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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eingepfercht wurden.
    »Zum Teil durch die Art, wie sich die Hündin benahm. Sie wartete auf irgend etwas und hörte in Wirklichkeit gar nicht auf Liz. Und dann habe ich auch einen Augenblick lang unseren guten Derrick hinter dem Baum da drüben herumlungern sehen. Ach, das ist ja kein neuer Trick. Ich hab’ einmal erlebt, wie ein Mädchen einen Hund führte, während ihr Bruder ihn aus einiger Entfernung mit einer dieser verdammten Pfeifen führte. Aha, da fängt sie an!«
    Liz stand kerzengerade aufgerichtet und warf ihre Haarsträhne zurück. Dann brachte sie Sam mit einer ein wenig zitternden Stimme auf den Kurs. Er lief ruhig den Hügel hinauf, in weitem Bogen und sehr achtsam, doch ohne Flirts Tempo. Aber wenn er auch reichlich langsam war, so war er doch klug und erfahren; bald schon hatte er seine Schafe unter Kontrolle und richtete seine ganze Aufmerksamkeit darauf, sie den Hügel hinabzubringen. Es war keine fehlerlose Leistung. Er brauchte mehr Zeit als Flirt, auch besaß er weder ihren Stil noch ihren Schliff; aber er gehorchte Liz’ Führung und trieb die Schafe sicher zu ihr zurück. Dann hielt er sie ruhig fest, und als der Schiedsrichter »Gut!« sagte, brach der Beifall los. Liz unternahm keinen Versuch, sich wichtigzumachen oder die Schafe wegzuführen; sie bückte sich und tätschelte den alten Rüden, und Freddie entdeckte schimmernde Tränen in ihren Augen, die von dieser unglückseligen Haarsträhne halb verdeckt waren. Dann setzten mehrere Männer mit einem Anlauf über den Zaun und klopften ihr schmerzhaft auf den Rücken, und Jock Baker tauchte mit einem Hechtsprung in seinem Wagen unter und versuchte, ein unbeteiligtes Gesicht zu machen.
    Ian befand sich nicht unter den Männern, die sich um Liz drängten. Stumm stand er neben der atemlosen Freddie und lachte ein bißchen gezwungen, als eine betrunkene Stimme grölte: »Tadellose Schau, Liz! Zeig’s dem Bastard nur, daß er’s beim nächsten Mal wieder probiert!«
    Die Stimme des Schiedsrichters übertönte freundlich und belustigt den Tumult. »Ich denke, wir sind uns alle einig, daß die Trophäe an Miss Baker zurückgeht, die in so echtem Sportsgeist auf sie verzichtete. Sie hat sie verdient.«
    Als sie endlich wieder zu Hause ankamen und ihre Gäste nach einem Abschiedstrunk fortgefahren waren, schilderte Freddie ihrem Vater alle Ereignisse genau. Louisa war ohne besondere Absicht hereingekommen, und während sie angeblich die Gläser wegräumte, hörte sie begierig zu. »Dieser Derrick«, sagte sie, außer sich vor Zorn. »Jetzt wird er hier nicht mehr so beliebt sein!«
    »Ich glaub’ nicht, daß ihm das Kopfschmerzen bereitet«, warf Standish ein, und seine Stimme klang belustigt. »In seinen Augen sind wir doch alle bloß Bauernlümmel und aufgeblasene Pfauen, die nicht mal einen Spaß verstehen.«
    »Und so hat Ian also endlich gewonnen«, stellte Louisa fest und fügte verächtlich hinzu:
    »Manche Leute können auch wirklich an gar nichts andres denken als an Hunde, Hunde, Hunde.«

13

    Schon der folgende Morgen brachte die Nachricht, vor der sich die Mädchen insgeheim schon so sehr gegrault hatten. Shale war geschnappt worden und sollte am nächsten Tag vor den Friedensgerichtshof in Eastdale kommen. Alle beide wie auch Mr. Ward hatten zu erscheinen, für den Fall, daß sie als Zeugen gebraucht werden. Freddie war entsetzt. Sie hatte gehofft, längst schon dem Distrikt den Rücken gekehrt zu haben, bevor es soweit war. Sogar Liz war bange; Ian indessen sagte ganz gemütlich: »Unnötig, sich deshalb die Haare auszuraufen. Da ich sowieso geh’n muß, fahre ich euch hin, und schließlich kommen wir auch nicht alle Tage in eine große Stadt. Betrachten wir’s doch als kleine Bummeltour.«
    »So könnte ich nie denken«, sagte Freddie bestimmt, und Liz warf Ian an den Kopf, er habe überhaupt kein Herz. »Letzten Endes hat sich dieser Mann im Krieg tapfer geschlagen. Ich glaube, er hatte seither keine gute Gelegenheit mehr.«
    »Täusch dich nicht. Gelegenheiten hatte er massenhaft, aber nicht beim Wickel gepackt«, gab Ian unerbittlich zurück.
    Freddie seufzte. Immer noch ersehnte sie sich im Geheimen den guten Einfluß einer Frau auf den unglücklichen Shale . Aber sie beschränkte sich auf die Erklärung: »Also schön, wenn Sie uns wirklich mitnehmen wollen, Ian, dann wollen wir in meinem kleinen Auto fahren. Ich möchte brennend gern sehen, wie Sie ihn fahren.«
    So wurde es beschlossen, und Max vertrat ohnehin einen

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