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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Programmnummer erfreute sich großer Beliebtheit. Die Männer standen dichtgedrängt am Zaun und trugen eine gönnerhafte Miene zur Schau, die besagen sollte: Natürlich ist’s nur als Witz gedacht, aber wir müssen ihnen doch Mut machen. Beifälliges Gemurmel begleitete das Mädchen, das gefolgt von seinem Hund, zuerst hinausging. Die Aufgabe war vereinfacht worden, und von dem Hund wurde lediglich verlangt, die Schafe zu der Wettbewerberin herunterzutreiben. Diesmal waren wieder die erwählten Opfer Geltschafe , die gewöhnlich einfacher zu treiben sind als Hammel.
    Die erste arbeitete mit dem Hund ihres Bruders und war mit ihm vertraut. Auch der Hund war ein alter Praktikus und arbeitete verständig, bis er die Schafe herunterführte, wobei er gerade lang genug abschweifte, um den Schafen eine Chance zu geben. Sie brachen in alle Richtungen aus, und trotz der tapferen Anstrengungen des Mädels, ihn mit Stimme und Pfiff zu ermutigen, schien er die ganze Sache plötzlich gründlich satt zu bekommen und ließ die Schafe einfach im Stich.
    Auch die beiden nächsten Bewerberinnen hatten einen guten Start, aber da sich die Schafe indessen als halsstarrig erwiesen, gelang es keiner von ihnen, das Gehüt zu Ende zu führen. Dann ging mit langen Schritten ein sehr hübsches Mädchen in Reithosen in die Koppel hinein, das kundig und erfahren aussah. »Gegen die hab’ ich überhaupt keine Aussichten«, murmelte Liz. »Das ist Nan Jackson.« Und das hätte sie auch bestimmt nicht gehabt, wenn der Hund, mit dem Nan arbeitete, nicht unglücklicherweise Laut gegeben hätte, was in einer Führungsprobe Punkte kostet. Doch auch so würde diese Leistung wahrscheinlich den Sieg davontragen, falls Flirt nicht die Situation rettete.
    Zwei weitere Mädchen folgten, doch führte keine ihren Hund so gut wie Nan, und schließlich blieb nur noch Liz übrig. Sie marschierte nervös hinaus, und Flirt lief ziemlich widerwillig hinter ihr her. Derrick hatte sich schlauerweise in den Pferch jenseits der Straße verzogen, und Freddie entdeckte ihn, wie er mehr oder weniger verborgen hinter einem Baum stand. Offensichtlich war er fest entschlossen, Flirt nicht abzulenken.
    Dieser Durchgang fand erstaunlich großen Anklang beim Publikum. Man hörte ermunternde Zurufe, Ratschläge wie: »Zeig ihnen, wie man’s macht, Liz!« und »Gewinn die Trophäe für unsere Distriktseite, Mädel!« Freddie blickte sich rasch nach Jock Baker um, aber er hatte sein Wort gehalten und sich in die hinterste Ecke seines Wagens verkrochen, von wo aus er hervorlugte und närrischerweise seine eigene Person und seine Rührung unbeobachtet glaubte. Sie konnte es ihm nachfühlen, denn sie selbst war ebenfalls so aufgeregt, daß sie wieder einmal das Prickeln der dämlichen Tränen hinter den Augenlidern spürte.
    Liz sah sehr klein und ziemlich armselig aus mit dieser lächerlichen Haarsträhne, die ihr in die Stirn hing. Sie hatte offenbar Angst, machte aber einen sehr entschlossenen Eindruck; und Freddie sah, wie sie Ian mit einem flehenden Blick streifte, als ob sie auf Ermutigung hoffte. Wenn sie doch bloß nicht allzu schlecht abschnitte!
    Augenblicklich senkte sich Schweigen auf die Szene. Die Helfer hatten die Schafe herausgelassen und in Position gebracht, und der Schiedsrichter rief »Los!« Mit überraschend sicherer Stimme gab Liz das Kommando. Freddie zog scharf die Luft ein, denn Flirt zögerte. Sie stockte, schaute sich um und dann schien sie plötzlich zu begreifen und war fort wie der Blitz, sie holte zu einem wunderbaren weiten Bogen aus. Als sie auf einmal anhielt, rief Liz einen neuen Befehl, und jetzt klang ihre Stimme sehr zuversichtlich; wiederum schien Flirt verwirrt, aber nach einer Sekunde nahm sie ihren Lauf wieder auf, stand plötzlich »stockstill«, hielt die Schafe im Haufen und wartete, merkwürdig zögernd und unsicher. Von neuem rief Liz, und Freddie faltete fest die Hände; irgend etwas schien schiefzugehen; der Hund gehorchte ihren Befehlen nicht.
    Aber das war im Nu vorüber, und Flirt führte ihre Aufgabe in tadellosem Stil durch, brachte die Schafe ruhig den Hügel herunter und trieb sie in vollkommen gerader Linie und ohne Zaudern Liz entgegen. Das Mädchen blieb stumm und beschränkte sich vernünftigerweise darauf, das Ganze ohne ungebührende Einmischung ihr zu überlassen. Triumphierend trieb Flirt sie dem wartenden Mädchen entgegen und hielt sie fest, bis der Schiedsrichter »Gut!« rief und ein Beifallssturm losbrach.
    Liz

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