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Freddy - Fremde Orte - Blick

Freddy - Fremde Orte - Blick

Titel: Freddy - Fremde Orte - Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Clauß
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Ihnen unterhalten. Äh … wir können es auf Englisch versuchen, aber ich möchte mich vorab schon einmal für meinen begrenzten Wortschatz entschuldigen … Mein Name ist Hotten, Werner Hotten. Und Sie sind … äh …“
    „Edgar, Darren Edgar. My time is precious, but yes, we can talk if we must …“

    ENDE DER EPISODE

    - - - - - - -

Nr. 40 -

Fremde Orte

1
    „Could it be that somebody else is looking into my mind?“
    Some other time, The Alan Parsons Project

2
    Mit kreischenden Sirenen jagten die beiden roten Kolosse auf die Kreuzung zu. Ein Motorroller schummelte sich noch vor dem Feuerwehrwagen durch, als dessen Fahrer kurz auf die Bremse tippte. Die Stimme des zornigen Feuerwehrmanns quakte blechern aus den Außenlautsprechern: „Das ist gefährlich! Bitte machen Sie die Straße frei! Verzichten Sie unbedingt auf dieses rücksichtlose Benehmen …“
    An der nächsten Einbiegung ging es mit quietschenden Reifen nach rechts in eine Gasse, in der kein Platz für Gegenverkehr war. Zwei bucklige alte Frauen, die vor ihren Gartentoren ein Schwätzchen gehalten hatten, brachten sich in Sicherheit, blieben jedoch neben der Straße stehen und hielten Ausschau nach dem Feuer. Die Feuerwehrleute im ersten Wagen konnten den Brandherd bereits ausmachen. Schwarze Wolken wurden wie von einem gewaltigen Fabrikschornstein in den klaren Himmel des Morgens gepumpt. Im Nu verdunkelte sich die Sonne.
    Ein Auto kam ihnen entgegen, und es dauerte viel zu lange, bis die erschrockene Fahrerin den Rückwärtsgang gefunden und umständlich eingeschlagen hatte, um rückwärts in einen fremden Parkplatz einzubiegen. Die drei Kinder auf ihrem Rücksitz drückten ihre Gesichter gegen die Fenster. Überall kläfften Hunde in den Vorgärten, und ein Vogelschwarm flog auf.
    Die Feuerwehrleute hatten die Seitenscheiben heruntergedreht. Sie verzichteten jetzt auf die Lautsprecher und brüllten den Passanten mit überschnappenden Stimmen zu, sie sollten den Weg frei machen. Das fruchtete mehr. Ein junger Mann rannte sogar mit großen Sätzen vor dem Auto her, schwenkte die Arme und schob schaulustige Rentner zur Seite.
    Als die Wagen ihr Ziel erreicht hatten, waren schon Kollegen aus der nächstgelegenen Station angerückt, hatten ihre Autos verlassen und waren damit beschäftigt, die Schläuche auszurollen. Unter hastigen Verbeugungen stiegen die Männer aus. Sie schrien sich ein paar Informationen zu und bestimmten die Abfolge der Löschmaßnahmen. Alle trugen sie dunkle Hosen, schockgelbe Jacken, weiße Helme. Ihre asiatischen Gesichter waren grimmig. Die erfahreneren unter ihnen brauchten nur einen Blick auf den Brand zu werfen, schon wussten sie, dass hier nicht mehr viel zu retten sein würde.
    Meterlange Flammen schlugen aus allen Fenstern des ersten Stockes, und in diesen Augenblicken platzten auch Scheiben im Erdgeschoss. Fensterläden fielen brennend herab, und das Dach stürzte von der Seite her ein. Eine Kiefer, die sich direkt vor dem Haus in anmutigen Schlangenlinien in den Himmel schraubte, fing Feuer. Zuerst loderten ihre Nadeln knisternd auf, dann fraßen sich die Flammen am Stamm hinab. Die Hitze schleuderte Rußteile und ganze Balkenstücke auf die Straße. Ein provisorisch wirkendes Kunststoffdach, das eine Art einfache Garage bildete, wurde von herabfallenden Ziegeln durchschlagen. Sie trafen auf den darunter abgestellten Kleinwagen.
    Zwei Feuerwehrleuten war es nicht schwer gefallen, mit Fußtritten die Haustür einzutreten. In der Diele fanden sie die beiden Bewohner – bewusstlos. Es sah aus, als hätte die Frau versucht, ihren Mann ins Freie zu zerren, hätte es jedoch nicht mehr geschafft. Kaum waren die beiden aus der Gefahrenzone geschafft, traf die Ambulanz ein. Die Nachbarn von der anderen Straßenseite, die mit geröteten Wangen über ihre Gartenmauern schauten, konnten nicht erkennen, ob sie noch lebten. Doch die Eile, mit der man den beiden Atemmasken aufsetzte und sie in den Notarztwagen verlud, ließ hoffen, dass noch nicht alles zu spät gewesen war.
    „Ist sonst noch jemand im Haus?“, wurden die Nachbarn gefragt. In der Zwischenzeit waren Feuerwehrleute mit Atemschutz und Spezialkleidung in dem brennenden Haus unterwegs. Ihnen blieben nur wenige Sekunden, und das wussten sie. Es würde nicht mehr lange dauern, ehe die Decke durchbrach.
    „Die Takases haben zu zweit da gewohnt“, gab eine dickliche Nachbarin zur Auskunft. „Aber ich glaube, sie hatten Besuch. Einen Mann. Ich habe ihn schon

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