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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Barkawitz
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wertvollen Kirschholzsesseln für Besucher bequem zu machen. Sondern vielmehr um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen!
»Sagt Ihnen der Name Julia Sander etwas, Herr Evermann?«
»Das war eines der zahlreichen Flittchen, die hinter meinem Sohn her sind, nicht wahr?«
»Es klingt nicht, als ob Sie ihren Tod bedauern würden.«
Evermann schlug mit der Faust auf die Schreibtischplatte, dass die Stifte tanzten.
»Wenn Sie mir etwas anhängen wollen, werde ich unverzüglich meinen Anwalt einschalten, Frau Hauptkommissarin.«
Heike zuckte mit den Schultern.
»Das ist Ihr gutes Recht. Ich habe nur Tatsachen festgestellt. Sie kannten offenbar Julia Sander. Und Sie schätzten die junge Frau nicht.«
»Warum hätte ich sie wohl schätzen sollen? Weil sie sich an meinen Sohn herangemacht hat? Oder besser gesagt: an unser Familienvermögen! Und warum soll ich Krokodilstränen weinen, weil ein Verrückter sie im Park erschossen hat?«
»Wir wissen noch nicht, ob es wirklich ein Verrückter war.«
»Das steht zumindest in der Zeitung. Ich habe den Fall nicht weiter verfolgt. Ich bin ein viel beschäftigter Mann.«
»Papier ist geduldig, Herr Evermann. In unserem Land herrscht nun einmal Pressefreiheit. Aber die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Und deshalb möchte ich gerne mit Ihrem Sohn sprechen. Er kann mir möglicherweise wertvolle Hinweise geben, die zur Ergreifung des Täters führen.«
»Tun Sie, was Sie nicht lassen können!«, knurrte Evermann unhöflich.
»Die Polizei ist ja noch nicht einmal in der Lage, einen einfachen Einbrecher zu fangen.«
»Die Einbruchserie, auf die Sie anspielen, ist nicht meine Angelegenheit. Sonst wäre der Täter längst hinter Schloss und Riegel.«
Heike fand selbst, dass ihr letzter Satz sich reichlich angeberisch anhörte. Aber sie musste hier einfach großspurig auftreten, sonst ging sie unter.
»Ich werde jedenfalls nach dem Butler läuten, damit er Sie zu meinem Sohn führt. Aber ich bitte Sie um seiner Gesundheit willen: Machen Sie es kurz!«
Heike fand, dass Evermann zum ersten Mal seit ihrem Eintreten in diesen Raum so etwas wie Menschlichkeit an den Tag legte. Sein Sohn schien ihm wirklich ans Herz gewachsen zu sein.
»Wo ist eigentlich Ihre Frau?«, fragte Heike möglichst beiläufig.
»Meine Frau hat sich hingelegt. Ihre Gesundheit ist nicht die Beste. – Verdächtigen Sie sie etwa auch?«
»Von Verdächtigung kann gar keine Rede sein, Herr Evermann. Mich würde trotzdem interessieren, wo Sie am Sonntagnachmittag zwischen 15 und 18 Uhr waren.«
»Das ist eine Unverschämtheit!«, zischte der mächtige Mann. »Ihr Verhalten wird Folgen haben, Frau Hauptkommissarin!«
»Beantworten Sie meine Frage.«
»Ich war auf dem Golfplatz, wie jeden Sonntag. Das werden Ihnen mein Caddy sowie mindestens fünf Klubkameraden bestätigen können.«
»Das klingt nach einem hieb- und stichfesten Alibi«, sagte Heike honigsüß. »Könnte ich nun bitte Ihren Sohn ...?«
Weiß vor Wut befahl Evermann seinem Butler, die Kriminalistin zu seinem Sohn zu bringen.
Erik Evermann lag in einem Liegestuhl hinter dem Haus. Aber er sonnte sich nicht, sondern war vollständig bekleidet.
Über seinen Beinen lag eine dünne Wolldecke. Sein Gesicht wirkte wächsern, als er es Heike zuwandte. Vermutlich stand er unter starken Beruhigungsmitteln. Heike hatte in ihrem Beruf schon genügend Leute kennen gelernt, die das Leben nur noch ruhig gestellt ertragen konnten.
Sie präsentierte ihren Dienstausweis.
»Herr Evermann, ich bin Hauptkommissarin Stein von der 7. Sonderkommission Mord des Landeskriminalamtes. Ich untersuche den Tod von Julia Sander.«
Als sie den Namen erwähnte, zuckte es im Gesicht des jungen Mann. Es war, als ob sie ihm eine Ohrfeige verpasst hätte.
»Julia, natürlich. Ihr Mörder läuft noch frei herum. Bitte nehmen Sie Platz.«
Heike setzte sich auf eine zweite Sonnenliege. Immerhin war der Sohn höflicher als der Vater. Das harte, kantige Evermann-Gesicht hatte er trotzdem schon. Aber Heike musste zugeben, dass er nicht übel aussah. Julia hatte einen guten Geschmack gehabt.
»Wer könnte einen Grund haben, um Ihre Freundin zu töten?«
Erik machte eine hilflose Geste.
»Julia war ein lieber Mensch. Vielleicht zu lieb. Sie sah immer in allem nur das Positive. Auch in den Menschen. Sie konnte niemandem lange böse sein.«
»Ihre Freundin hat ... viele Männer gekannt«, sagte Heike vorsichtig.
Erik nickte langsam.
»Ja, aber geliebt hat sie nur mich. Da bin ich hundertprozentig

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