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FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

Titel: FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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wird er diese Tat wiederholen. – Nur ...“ Hanni Polterer schüttelte ihren Kopf, als wollte sie alles, was sie bisher gesagt hatte, negieren.
    „Was nur ?“, fragte Hinrich.
    „Nur ..., irgendwie passt das nicht. Mit den gleichen Namen. Das passt nicht. Die Opfer müssen bei dieser Tätergruppe anonym sein.“
    „Müssen?“
    Hanni Polterer zuckte mit den Schultern. „Entweder, jemand anderes hat das Drehbuch geschrieben, oder der Kerl will jemanden ärgern.“
    „Und hat diese Massensuche, die wir jetzt veranstalten, überhaupt einen Sinn?“
    „Durchaus, mein lieber Holger, durchaus. Es könnte sein, auch wenn das hart klingt, es könnte sein, dass die Entführten nicht mehr leben, dass unser Täter eine Serie geplant hat. Haben Sie schon mal was von Johann Möckel gehört?“
    Hinrich schüttelte den Kopf. „Wer ist das?“
    „War hier, in eurer Gegend, Möckel hat – ich dächte mich zu erinnern, zu Beginn der zwanziger Jahre – fünf Menschen getötet. Er stieß ihnen unterhalb des Kehlkopfes ein Messer durch den Hals, hat seine Opfer ausbluten lassen und sich daran berauscht, dass die armen Leute ganz langsam gestorben sind. Aber ...“ Die Kommissarin zwang sich ein Lächeln auf. „... wir gehen immer davon aus, dass so was nicht passiert. Nicht hier und nicht heute.“

    Man hatte die Stelle erreicht, an der Schillers fahrbares Labor Stellung bezogen hatte. Es regnete in Strömen, dass der Schlamm von den Schuhen der Kommissare gespült wurde.
    Schiller zog sich gerade die Handschuhe von den Händen, seine dunklen Schuhe waren ebenfalls voller Schlamm, die Hosen bis zu den Knien nass.
    „Was ist, alter Junge, warst du bei dem Mistwetter baden?“, fragte Hinrich und schüttelte sich. Er selbst fühlte die kalte Nässe bereits unter die Sachen kriechen.
    Schiller winkte ab und kam, wie gewöhnlich, sofort zur Sache. „Komm her, Holger! – Siehst du: Hier hat er den Jungen überwältigt. Der gleiche Täter, wie im Tulpenweg. Ganz sicher. Er hat uns wieder eine Kippe dagelassen. Dann hat er den Jungen getragen, wahrscheinlich huckepack, einschließlich Ranzen. In diese Richtung.“ Hinrich zeigte in das Brachland zum angrenzenden Wald. „Der Fährtenhund hat die Spur verfolgt bis zur Rietzschke, dann war Schluss, wahrscheinlich ist der Kerl durch den Bach gelaufen. Bei diesem Scheißwetter können wir uns bedanken, dass wir nicht mehr gefunden haben. Ich vermute, dass er sein Fahrzeug an einem Feldweg abgestellt hat, der rüber zur OVS nach Lindenthal führt. So konnte er mit dem Jungen fliehen, ohne wieder durch Wiederitzsch zu müssen.“
    „Sag mal, Volker ...“, meinte Hinrich, während er sich die Hände warm rieb. „Warum nur ist es keinem der Jungen gelungen, sich loszureißen und wegzulaufen. Das ist mir ein Rätsel.“
    Schiller blickte dem Kommissar kurz in die Augen. „Ist doch klar, Holger. Im Tulpenweg und hier sind kaum Spuren zu finden, die von einem Kampf herrühren. An der B 87 in Markranstädt, hat der Täter den Jungen zur Mitfahrt überredet. Der hat die Kinder kampfunfähig gemacht. Durch einen harten Schlag oder durch ein schnellwirkendes Narkotikum.“

    Gegen 17 Uhr trafen sich die Einsatzleiter der SoKo ERIK im Präsidium zur Sitzung. Die Stimmung war gereizt und alles andere als gut. Kriminaloberkommissar Hinrich ließ sich erschöpft auf einen Stuhl fallen.
    Hanni Polterer übernahm es, alle wichtigen Erkenntnisse auf einem Flipchart zu notieren, während die Einsatzleiter sich kurz zu den einzelnen Punkten äußerten.

1.        Der Täter ist männlich und Raucher der Marke HB.

2.        Sein Alter wird auf 25 bis 50 Jahre geschätzt, die Beschreibung ist vage, ein Phantombild unmöglich. Täter tarnt sich mit künstlichen Haaren und Bärten.

3.        Sein Fahrzeug ist wahrscheinlich ein älterer Mercedes „Sprinter“, Farbe vermutlich weiß.

4.        Das Fahrzeug konnte im Laufe des Tages nicht identifiziert werden.

5.        Die DNA ist frühestens in 24 Stunden verfügbar.

6.        In der ViCLAS-Datenbank wurde kein vergleichbarer Fall gefunden.

7.        Der Name ERIK taucht nur sporadisch in internetgestützten Pädophilen-Foren auf, ein Zusammenhang ist nicht ersichtlich, beteiligte Personen wurden überprüft.

8.        Die Suche nach den vermissten Jungen wird am Mittwochmorgen verstärkt, es wird in Wiederitzsch, rund um den Kulkwitzer See und weiterhin in der Südvorstadt gesucht. Eingesetzt

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