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FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

Titel: FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Mohr
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voreheliche Kinder aber auch eheliche „Kuckuckseier“ automatisch dem Ehemann, mit dem die Mutter gerade verheiratet ist, zugesprochen werden, kann etwas vollkommen Paradoxes zustandebringen: Wenn beispielsweise die Frauen von zwei Brüdern oft fremdgehen, kann es durchaus passieren, daß ihre sämtlichen Nachkommen eigentlich gar nicht von ihren Ehemännern stammen. Damit sind diese Kinder untereinander nicht blutsverwandt. Trotzdem bilden sie ein Gruppe von Geschwistern, die untereinander nicht heiraten dürfen, da sie durch ihre vermeintlichen Väter als miteinander „blutsverwandt“ gelten.
    Und es wird noch bemerkenswerter. Es ist möglich, daß, wenn eine Frau mit mehreren Männern gleichzeitig verheiratet ist und wenn diese Ehemänner nicht miteinander blutsverwandt sind, all ihre Kinder als nicht untereinander verwandt gelten und damit potentielle Ehepartner sind, obwohl sie dieselbe Mutter haben.
    Der lockere Umgang mit Sex bringt den Eskimos noch andere Vorteile: so zum Beispiel eine Aushilfsfunktion bei Impotenz. Denn die Kinder aus temporären Ehen, etwa bei den sogenannten „Aushilfsehen“ gegenüber jüngeren Verwandten, werden immer dem Paar zugesprochen, das bei der Geburt des Kindes fest zusammen ist. Weil ihnen der biologische Vorgang der Zeugung nicht wichtig oder auch nicht ganz klar ist, gilt bei ihnen eben auch nicht der tatsächliche Zeuger als Vater, sondern der Geburtsbereiter. Genauso wie den Eskimos wichtig ist, daß das Wachstum des Geistkindes von einem Mann intensiv begleitet wird, so ist es ihnen auch wichtig, wer das Geistkind bei seinem Weg ins Leben begleitet. Nur dieser Begleiter – oft genug nicht der Zeugende selbst – wird deshalb als wirklicher Vater anerkannt.
    Eine andere für das gefährliche Leben in der Eiswildnis sinnvolle Einrichtung der Eskimos ist das Frauenleihen. Es wird bei längeren Reisen praktiziert. Dabei kann während langer Reisen eine angemessenen Unterbringung der eigenen Frau bei Verwandten oder Bekannten erwartet werden. Verwandte sind von Vorteil, weil die Rückgabe der Frau problemlos ist. Bekannte sind deshalb mit Vorsicht zu genießen, da während einer langen Abwesenheit des Ehemannes, Annäherungsversuche nicht blutsverwandter Männer grundsätzlich berechtigt sind.

 
     
Beischlaf – das gute, alte Stöpselspiel
    Daß es nicht nur eine Stellung gibt, den Beischlaf auszuüben, haben wir besonders von anderen Völkern in anderen Kulturen gelernt.
     
    Auf meinen Reisen kreuz und quer über den Globus gelangte ich zu der Einsicht, daß das ewige Rein-Raus-Spiel alles andere als monoton ist und schon deshalb die wissenschaftliche Betrachtung verdient. Wenn man sich nämlich durch die völkerkundlichen Bibliotheken dieser Welt wühlt, erstaunt es, wie wenig Schriftgut zum angeblich wichtigsten Thema der Menschheit existiert. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein. Immer wieder angegeben wird, daß es ausgesprochen schwierig sei, verläßliche Informationen über Sex zu erhalten. Allenfalls Klischees und Machosprüche sind es, was sich in Beschreibungen um das Bettgeflüster findet.
    Nun zu den ethnographischen Unterschieden in Sachen Sex. In Europa und Nordamerika kam es bekanntlich nach dem Zweiten Weltkrieg zur sexuellen Revolution. Stolz entdeckten die Frauen ihren G-Punkt. Mittlerweile verleugnen sie ihn wieder. Die Männer lernten mit ihrem Liebessaft hauszuhalten und brachten es bald fertig, auf ein verabredetes Zeichen ihrer Frauen hin zu ejakulieren. Ein multipler Orgasmus nach dem anderen jagte die Frauen von einem Wonneberg zum anderen und der Coitus Interruptus war alsbald das beliebteste Kaffeeklatsch-Thema überhaupt. Heute ist sich kaum einer dessen bewußt, daß wir diese sexuelle Revolution den „edlen Wilden“ zu verdanken haben. Sie mußten es schließlich besser können, darüber war man sich an den Stammtischen und in den elitären Clubs der Jahrhundertwende einig. Nur keiner sah es für nötig an, die These, die längst zur Theorie erhoben war, nach dem Grundsatz von Francis Bacon – das heißt praktisch, zu überprüfen. Erst später nahmen sich Feldforscher die Zeit auch hinter die Kulissen zu blicken und scheinbar Selbstverständliches zu hinterfragen. Heute weiß die Menschheit, daß den wenigsten Naturvölkern so etwas wie ein Vorspiel überhaupt bekannt ist.
    Ein Phänomen auf Mangaia ist, das männliche Desinteresse an der weiblichen Brust. Das ergibt sich schon dadurch, daß die Frauen ständig oben ohne

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