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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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spöttisch. »Worauf wartest du dann, mein Held?«
    Thor versuchte einen halben Atemzug lang ganz ernsthaft eine Antwort auf diese Frage zu finden und hob schließlich die Schultern. »Ich weiß nicht, ob du …«, begann er eher ungeschickt, hob abermals und noch verlegener die Schultern und setzte neu an: »Ich meine, du –«
    »Ich bekomme ein Kind, das ist richtig«, unterbrach ihn Urd. Ihre Augen funkelten. »Aber erst in vier Monaten, vielleicht auch in fünf … zu sehen ist jedenfalls noch nichts. Hier – überzeug dich selbst.« Damit schlug sie die Decke, die sie bisher noch bis zu den Hüften betdeckt hatte, endgültig zurück und legte die linke Hand demonstrativ auf ihren Bauch. »Und jetzt untersteh dich, irgendetwas anderes zu sagen«, fügte sie drohend hinzu, als sein Blick der Bewegung fast gegen seinen Willen folgte.
    Thor küsste sie zärtlich, und Urds Linke glitt unter sein Hemd, fuhr einen Moment lang mit scharfen Fingernägeln über seine Brust und dann tiefer hinab. Zwei, drei Atemzüge lang wehrte er sich noch, gab es schließlich auf, tastete seinerseits nach ihr … und schob sie dann erneut und jetzt mit größerer Entschlossenheit auf Armeslänge von sich.
    »He!«, protestierte Urd. »Was –?«
    »Ich weiß nicht, ob das richtig ist«, flüsterte er.
    »Was?«, erwiderte Urd kichernd. »Das hier? Oder das?« Ihre Hände fuhren fort, Dinge zu tun, die ihn den Augenblick und die Erinnerung an die schrecklichen Träume vergessen machen wollten, und jetzt kostete es ihn all seine Kraft, sich nicht einfach fallen zu lassen und das Vergessen anzunehmen, das sie ihm anbot.
    »Nein«, sagte er, »das meine ich nicht.« Er richtete sich auf, schob sie durch seine eigene Bewegung von sich hinunter und hielt ihre Handgelenke mit sanfter Gewalt fest. »Das alles hier, Urd. Wir …«
    Er sprach nicht weiter. Wir sollten nicht hier sein? Wir hättenniemals herkommen dürfen? Wie sollte er ihr etwas erklären, dass er selbst noch nicht verstand?
    Sie versuchte noch einmal, sich loszureißen, und gab es auf, bevor er sich entscheiden musste, sie tatsächlich mit Gewalt festzuhalten. Ein Ausdruck von tiefem Ernst breitete sich wie schwarze Tinte in ihren Augen aus. »Es sind die Träume, habe ich recht?«
    Behutsam ließ Thor ihre Handgelenke los, setzte sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Er schauderte, als seine nackten Füße den Boden berührten und er spürte, wie kalt er war. »Es sind nicht nur Träume«, murmelte er.
    »Ich weiß«, antwortete Urd. Er konnte hören, wie sie nach der Decke griff und sie sich wieder um die Schultern schlang, bevor sie raschelnd an seine Seite glitt.
    »Du … weißt?«, wiederholte er, überrascht, zögernd und erst nach zwei oder drei weiteren Herzschlägen; so lange dauerte es, bis er den Sinn dessen, was er gerade gehört hatte, wirklich begriff. »Woher?«
    »Glaubst du, es wäre das erste Mal, dass du im Schlaf sprichst?« Sie rutschte näher an ihn heran und griff dann noch einmal hinter sich, um die Decke enger um ihre Schultern zu ziehen. Thor spürte erst jetzt, wie kalt es wirklich hier drinnen war. Sein Atem erschien als grauer Nebel vor seinem Gesicht und vermischte sich mit dem Urds, als sie sich gegen ihn lehnte.
    »Du hast nie etwas davon gesagt.«
    »Warum sollte ich?« Urd versuchte zu lachen, aber es klang … seltsam, auf eine Weise unecht, als hätte er sie verletzt, und sie versuchte mit wenig Erfolg, es sich nicht anmerken zu lassen. Hatte er es? »Manchmal ist es von Vorteil, wenn eine Frau all die kleinen und großen Geheimnisse ihres Mannes kennt, ohne dass er es weiß.«
    »Sind sie denn so groß?«, fragte er. Gladsheim wird fallen, seine Flanken werden ins Meer stürzen und die Wogen die Welt verheeren.
    »Das weiß ich nicht.« Urd zuckte mit den Achseln und nutzte die Bewegung, um noch ein Stück näher an ihn heran zu rücken; oder versuchte es wenigstens. »Ich verstehe nicht,was du sagst. Aber ich bemühe mich, deine Sprache zu lernen, Fremder.«
    Er fragte sich, ob er das für sie war – ein Fremder – und vielleicht nicht nur für sie. Kannte er sich selbst?
    Urds Hand glitt erneut unter sein Hemd und begann Dinge zu tun, die ihm einen prickelnden Schauer über den Rücken laufen ließen, und ein – nicht kleiner – Teil von ihm wollte sie, jetzt und hier und mit schon fast schmerzhafter Intensität. Aber ein anderer brachte ihn dazu, noch einmal nach ihrem Handgelenk zu greifen und es festzuhalten,

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