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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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als er zurück zur Festung und dort in seine Zelle geführt wurde. Er nahm an, dass sie Urd noch den ganzen Tag über und vielleicht sogar bis in den Abend hinein verhören würden. Was das anging, machte sich Thor keine großen Sorgen. So verstört und aufgewühlt Urd auch gewesen war, als sie sich schließlich trennten, wusste er doch um ihre Willensstärke. Sie würde tun, was er ihr gesagt hatte, und bei ihrer Geschichte bleiben, die immerhin genug Wahrheit enthielt, um nicht sofort als Lüge erkannt zu werden. Diesen einen Tag musste sie durchhalten, mehr war nicht nötig.
    Die Zeit wurde ihm lang, doch schließlich kamen seine beiden Bewacher, um ihm das Abendessen zu bringen. Thor verzehrte alles bis auf den letzten Krümel, obwohl er nicht wirklich hungrig war. Doch vielleicht war diese Mahlzeit für eine lange Zeit die letzte, und sollte das so sein, dann bedeutete das zugleich auch, dass er jedes bisschen Kraft nötig haben würde.
    Er wartete eine weitere Stunde und dann noch eine, bis er einigermaßen sicher war, dass die Befragung Urds nun beendet sein musste und man sie in ihr Haus zurückgebracht hatte.
    Dann machte er sich an seine Flucht.
    Sie erwies sich nahezu als Spaziergang, wenigstens der erste Teil. Thor hämmerte ein paarmal mit der geballten Faust gegen die Tür und dachte über eine der zahlreichen Vorwände nach, die er sich zurechtgelegt hatte, um den Mann, der davorstand, hereinzulocken. Doch dieser nahm ihm die Entscheidung ab, indem er den Riegel zurückschob und eintrat, ohne auch nur eine einzige Frage gestellt zu haben. Auf seinem Gesicht lag sogar die Andeutung eines Lächelns.
    Thor löschte es mit einem Faustschlag aus, der hart genug war, ihn für mehrere Stunden auszuschalten, fesselte ihn zusätzlich mit zwei Stoffstreifen, die er aus seiner eigenen Kleidung gerissen hatte, und machte sich dann auf die Suche nach seinem Kameraden.
    Ihn zu überwältigen war beinahe noch leichter. Thor spazierte einfach in die kleine Unterkunft am oberen Ende der Treppe hinein, die sich die beiden Bewacher teilten und schlug ihn nieder, noch bevor der Ausdruck von Verblüffung auf seinem Gesicht auch nur genügend Zeit fand, sich darauf auszubreiten. Er fesselte ihn ebenso gründlich wie den anderen und verriegelte die Tür sorgfältig wieder hinter sich, bevor er sich daran machte, die gesamte Festung Raum für Raum abzusuchen. Sein Gehör und sein bloßes Gefühl für die Nähe anderer hatten ihm längst verraten, dass niemand außer seinen beiden Bewachern hier war, doch er wollte lieber sichergehen, und darüber hinaus suchte er etwas Bestimmtes: seinen Kriegshammer. Er lag in der großen Truhe in Bjorns Zimmer, genau wie er es erwartet hatte.
    Thor nahm den Hammer an sich, zögerte einen Moment und nahm noch eines der erbeuteten Schwerter an sich, das er mittels eines breiten, mit silbernen Nieten beschlagenen Gürtels um die Hüften band. Er hatte kein gutes Gefühl dabei. Aber für Überlegungen dieser Art war es jetzt eindeutig zu spät.
    Er verließ die Festung und machte sich auf den Weg zum Dorf. Schon nach wenigen Schritten verfiel er in einen raschen, aber Kräfte sparenden Trab, sodass er kaum außer Atem war, als die verlassene Wehrmauer schließlich vor ihm auftauchte.
    Er betrat die Stadt nicht durch das Tor, sondern stieg an der den Feldern zugewandten Seite über die Mauer und glitt anschließend lautlos und nahezu selbst zum Schatten geworden durch die still daliegenden Straßen – eine Vorsichtsmaßnahme, bei der er sich selbst beinahe albern vorkam, zu der ihm aber seine Instinkte rieten.
    Als die Schmiede schließlich in Sicht kam, erwies sie sich als nur zu berechtigt.
    Vor der Schmiede stand eine Wache. Der Mann stand halb auf seinen Speer, halb gegen den Türrahmen gelehnt und hatte offensichtlich Mühe, nicht im Stehen einzuschlafen. Thor hätte sich zugetraut, selbst bei hellem Tageslicht und an einem aufmerksamen Posten vorbeizukommen, ohne dass dieser ihn auch nur bemerkte. Was ihn alarmierte, war die bloße Tatsache, dass es diesen Posten gab .
    So viel zu Bjorns Behauptung, sie wären keine Gefangenen.
    Thor schüttelte das vage Gefühl von Ärger ab, mit dem ihn diese Erkenntnis erfüllte, zog sich lautlos wieder zurück und näherte sich der Schmiede von der Rückseite aus. Auch dort gab es einen Posten, der aber seiner Aufgabe noch nachlässiger nachkam als sein Kamerad auf der anderen Seite und tatsächlich eingeschlafen war. Thor schlich lautlos an ihm

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