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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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äußerlich. »Vermutlich nicht«, antwortete er. »Aber was nutzt uns der größte Vorsprung, wenn die Pferde vor Erschöpfung zusammenbrechen?«
    »Wahr gesprochen, großer Krieger«, setzte Lif nach.
    »Lif!« Seine Mutter maß ihn mit einem scharfen Blick und hätte vermutlich noch mehr gesagt, doch Thor brachte sie mit einer raschen Geste zum Verstummen.
    »Lass ihn«, sagte er. »Er hat ja recht. Das war eine dumme Idee.«
    Und nicht die erste. Was er schon befürchtet hatte, schien sich zu bewahrheiten: Er begann Fehler zu machen. Fehler, die sie sich nicht leisten konnten
    Müde deutete er in die Richtung, in der sich das Grau dieser so quälend langsamen Dämmerung aufzuhellen begann.
    »Reitet weiter. Ich komme rasch nach.«
    Urd blickte fragend, und Lif setzte zu einer vermutlich noch höhnischeren Bemerkung an, kam aber nicht dazu, denn Thor fuhr fort: »Und du begleitest mich.«
    Jetzt trat ein eindeutig besorgter Ausdruck in Urds Augen, doch Thor schüttelte nur den Kopf, und Urd beließ es ihrerseits bei einem angedeuteten Nicken und ließ ihr Pferd mit sanftem Schenkeldruck antraben. Elenia folgte ihr.
    Thor wartete, bis das graue Zwielicht zuerst ihre Gestalten, dann auch das weiche Geräusch der Hufschläge im Schnee verschlungen hatte. Aber auch dann rührte er sich noch nicht, sondern blieb reglos im Sattel sitzen, bis Lif das Schweigen schließlich nicht mehr aushielt.
    »Sollten wir nicht zurückreiten?«, fragte er nervös.
    »Wozu?«
    »Um nach unseren Verfolgern zu sehen?«
    »Und sie wieder auf unsere Spur bringen?«, fragte Thor kopfschüttelnd. »Nein, du hattest recht. Sie sind schon viel zu nahe.«
    Suchend sah er sich um und lenkte sein Pferd dann wiederzum Waldrand zurück, von dem sie sich mittlerweile weit genug entfernt hatten, dass er nur noch als etwas dunkler Schatten vor dem Hintergrund des alles verzehrenden Grau zu erkennen war. Lif folgte ihm, widerwillig und in größerem Abstand, als nötig gewesen wäre, aber zumindest ohne zu protestieren.
    Dicht vor den Bäumen hielten sie an. Thor stieg ab und führte sein Pferd in den Schutz des vereisten Unterholzes. Der Junge sah ihm mit wachsender Verständnislosigkeit zu, folgte aber nach einem kurzen Moment seinem Beispiel.
    Thor schwieg weiter. Er brauchte noch einen Moment, dann aber hatte er gefunden, wonach er suchte. Der Baum war hoch, aber dürr und verkrüppelt; vor langer Zeit war sein Stamm vom Blitz getroffen und gespalten worden, und die eine Hälfte war verbrannt, die andere durch eine Laune des Schicksals nahezu unversehrt, aber mit dürren, vielfach verzweigten Ästen versehen, die nicht so aussahen, als könnten sie auch nur das Gewicht eines Kindes, geschweige denn das eines erwachsenen Mannes tragen.
    »Von dort oben aus müsste man einen guten Blick haben«, erklärte Thor.
    Lifs Blick folgte seiner Geste und wurde unsicher.
    »Mein Gewicht trägt er wahrscheinlich nicht, aber du solltest es schaffen.«
    Lif wirkte noch unsicherer, machte einen zögernden Schritt, blieb dann wieder stehen und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Das tue ich nicht.«
    »Und ich dachte, du wärst mit mir gekommen, um mir zu helfen und ein großer Krieger zu werden«, gab Thor in gespielter Enttäuschung zurück. »Dieser Ort ist gut für einen Hinterhalt. Wenn wir wissen, wie viele sie sind und aus welcher Richtung sie kommen, dann können wir ihnen eine Falle stellen.«
    Eine ganze Weile sah der Junge ihn nur verwirrt an, dann ging er tatsächlich zu dem bezeichneten Baum hin, streckte die Hand nach einem der verbrannten Äste aus und zog prüfend daran. Der Ast brach mit einem hellen Knacken ab, bei dem eines der Pferde erschrocken zu schnauben begann.
    »Das ist verrückt«, murmelte Lif.
    »Willst du nun ein Krieger werden oder nicht?«, erwiderte Thor.
    »Da steige ich nicht rauf!«, sagte Lif entschieden. »Das ist Selbstmord.«
    Thor maß ihn mit einem langen Blick, schürzte dann verächtlich die Lippen und ging die wenigen Schritte zu seinem Pferd zurück.
    »Dann gehört wohl doch ein bisschen mehr dazu als ein vorlautes Mundwerk, um ein Krieger zu werden, wie?«, fragte er abfällig. Dann lachte er. »Aber du hast recht. Es wäre Selbstmord. Selbst für ein Leichtgewicht wie dich.«
    »Und was hättest du getan, wenn ich trotzdem hinaufgestiegen wäre?«, wollte der Junge wissen. Er klang ein wenig verstört.
    »Vorausgesetzt, du hättest dir nicht alle Knochen gebrochen, hätte ich dich hinterher windelweich

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