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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Sverig und ein halbes Dutzend Krieger, die uns verfolgen, oder jeder einzelne Mann aus dem Tal, der fähig ist, eine Waffe zu tragen und uns hasst, weil wir ihren Jarl und ihre Freunde erschlagen haben? Bjorn ist ein kluger Mann. Vielleicht wird er die anderen davon abhalten, etwas Dummes zu tun, und sei es nur, um sie selbst vor Schaden zu bewahren. Glaub mir, Lif, ein toter Bjorn wäre sehr viel gefährlicher für uns als ein lebender.«
    Es war unmöglich zu erkennen, ob Lif verstanden hatte, was er ihm damit sagen wollte. »Worte!«, schnaubte er. »Wär deinSchwert auch nur halb so scharf wie deine Zunge, Thor, dann bräuchte ich jetzt vielleicht nicht so große Angst um meine Mutter und meine Schwester zu haben.«
    »Ich erwarte nicht, dass du mich jetzt schon verstehst«, erwiderte Thor. Seine Stimme wurde schärfer, vielleicht nur eine Spur, aber hörbar. »Aber ich verlange, dass du mir gehorchst. Wenn das alles hier vorbei ist und wir in Sicherheit sind, dann können wir gern ausführlicher und länger über alles reden, und ich werde versuchen, dir meine Entscheidung zu erklären. Ich werde mir auch anhören, was du zu sagen hast, das verspreche ich dir, aber jetzt ist keine Zeit dafür. Du wirst tun, was ich dir sage, nicht weniger und nicht mehr.«
    »Und wenn nicht?«, fragte Lif.
    Statt direkt zu antworten, sagte Thor ernst: »Du bist mir wichtig, Lif. Deine Schwester und du sind wie Geschwister für mich, und ich werde für euch sorgen und euch beschützen. Aber ich liebe deine Mutter. Sie ist das Wichtigste überhaupt in meinem Leben. Zwing mich nicht, mich zwischen euch zu entscheiden.«
    Lif starrte ihn an. »Du –«
    »Merk es dir einfach«, fuhr Thor fort. »Dein Leben könnte davon abhängen.«
    Vielleicht hörte Lif in diesen Worten einen größeren Anteil von Drohung, als beabsichtigt war. Aber Thor verzichtete darauf, auch nur eine Silbe zurückzunehmen. Das Gespräch war nicht so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hatte keine Erfahrungen in solchen Dingen, dafür aber das Gefühl, es möglicherweise eher noch schlimmer gemacht zu haben. Er würde um ein wirklich längeres und vielleicht nicht ganz so einseitiges Gespräch mit Lif nicht herumkommen. Aber nicht jetzt.
    »Habe ich dein Wort?«, fragte er.
    »Habe ich denn die Wahl?«
    »Nein«, antwortete Thor.
    »Dann hast du mein Wort.«
    Gegen seinen Willen musste Thor lächeln. »Wir gehen noch ein Stück zurück«, sagte er. »Bleib neben mir.«
    »Nicht hinter dir und in deiner Spur?«
    »Damit sie tiefer wird und der Wind doppelt so lange braucht, um sie zu verwehen?«
    Lif machte ein betroffenes Gesicht, aber er sagte nichts mehr, sondern trat nur schweigend an seine Seite. Thor machte sich nicht wirklich Sorgen wegen ihrer Spuren. Der Wind hatte wieder aufgefrischt und würde ihre Fußabdrücke binnen weniger Augenblicke verwischen, gleich wie tief sie waren. Aber er wollte dem Jungen wenigstens das Gefühl geben, auf ihn einzugehen.
    Sie waren noch keine hundert Schritte weit gegangen, als Lif plötzlich stehen blieb und den Kopf auf die Seite legte, um mit halb geschlossenen Augen zu lauschen. Auch Thor hielt an und konzentrierte sich, und was er schon einmal erlebt hatte, das wiederholte sich, und diesmal beunruhigte es ihn wirklich: Nach einem Moment spürte er tatsächlich etwas, noch weit entfernt und zu vage, um es genau erkennen zu können, aber es war da, und es war eindeutig feindseliger Natur. Und Lif hatte es eindeutig vor ihm gespürt. Er fragte sich, ob die Sinne des Jungen tatsächlich so scharf waren oder ob seine eigene Empfindsamkeit noch mehr nachgelassen hatte, als er ohnehin befürchtete.
    »Jemand kommt«, sagte Lif schließlich. »Ich höre etwas.«
    Thor verzichtete darauf, ihn zu verbessern. Das Pfeifen des Windes, das sie begleitete, seit sie das Tal verlassen hatten, war eindeutig zu laut, um jeden anderen Laut zu übertönen, dessen Verursacher noch außer Sichtweite waren. Der Junge konnte nichts gehört haben. Aber er spürte, dass in diesem grauen Zwielicht etwas war, und interpretierte es als etwas Gehörtes.
    »Sie kommen näher«, bestätigte Thor. »Beeilen wir uns lieber.«
    Sie kehrten im Laufschritt zu den Pferden zurück. Thor verzichtete darauf, die Tiere noch einmal durch das eiskalte Wasser zu hetzen, was sie nur unnötig Kraft kosten würde. Stattdessen sprengte er gerade noch langsam genug los, damit Lif mit ihm mithalten konnte.
    Schon nach wenigen Augenblicken holten sie Urd

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