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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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waren sie hastig instand gesetzt worden, nun aber waren sie endgültig und unrettbar verloren und wären es wahrscheinlich selbst ohne die verzehrenden Flammen gewesen, die an ihren Rümpfen nagten. Sogar hinter dem Vorhang aus brüllenden Flammen war zu erahnen, wie schwer sie beschädigt waren; als hätte etwas, das noch hundertmal stärker war als Mjöllnir, immer und immer wieder auf sie eingeschlagen und ihre Rümpfe und alles Lebendige an Bord mit der Gewalt eines zornigen Gottes zertrümmert. Das kleinere der beiden Schiffe sank bereits, und auch das andere begann sich unbarmherzig auf die Seite zu neigen.
    Ihr Mörder war ebenfalls da, hinter einer Wand aus schwarzem Rauch aber nahezu unsichtbar, sodass kaum mehr als ein Schatten zu erkennen war. Aber er war groß, beinahe monströs und irgendwie … falsch.
    »Sie haben sie in Brand gesetzt, bevor sie abgezogen sind«, sagte eine Stimme neben ihnen. »Wahrscheinlich haben sie gehofft, die Hafeneinfahrt auf diese Weise blockieren zu können, und wie es aussieht, funktioniert es sogar … wenigstens zum Teil.«
    Thor musste zweimal hinsehen, um Barend zu erkennen. Der Kapitän der Windsbraut hatte sich verändert. Bart und Haar waren verschwunden, aber nicht abgeschnitten, sondern von denselben Flammen versengt, die auch seinen Hals und einen Teil seines Gesichts geschwärzt hatten. Sein linker Arm hing in einer wenig kunstvoll geknüpften Schlinge, und auch unter dem Hosenbund ragte ein schmuddeliger Verband hervor.
    »Sie wollten auch die Windsbraut in Brand setzen, aber das konnten wir verhindern.«
    »Und wie ich sehe, mit Erfolg.« Thor nickte ihm anerkennend zu. Die Windsbraut bot denselben erbärmlichen Anblick wie eh und je, war aber unversehrt und in sicherer Entfernung zu den brennenden Schiffen vertäut.
    »Wer an meine Windsbraut will, der muss zuerst an mir vorbei«, antwortete Barend grimmig. »Und selbst dann käme ich aus der Hel zurück und würde mich schützend vor sie werfen.«
    Thor lächelte zwar, aber der Anblick des Mannes machte ihm trotzdem Sorgen. Barend war ein starker Mann. Ein harter Mann. Aber auch er hatte in der letzten Zeit Schlimmes erlitten.
    »Und deine Männer?«, fragte er.
    »Haben so tapfer gekämpft, wie ich es von ihnen erwartet habe«, antwortete Barend stolz. »Ich habe nur einen von ihnen verloren.«
    »Und er ist für eine gute Sache gestorben«, fügte Urd lobend hinzu. »Hätten wir mehr so tapfere Männer wie dich und deine Mannschaft, wären unsere Feinde längst zerschmettert, und dieses Land könnte endlich Frieden finden. Ich danke dir, auch im Namen des Gottes, dem wir alle dienen. Ich werde ein Gebet für dich und deine Männer sprechen.«
    Barend deutete zwar ein dankbares Nicken an, aber er warf Thor dabei auch einen Blick zu, als frage er sich, wozu eigentlich, wo der Gott, dem sie alle dienten, doch direkt vor ihm stand.
    »Aber nun geh und lass deine Wunden versorgen«, fuhr Urd fort. »Und ruh dich aus. Du hast dir ein wenig Ruhe mehr als verdient.«
    Barend funkelte sie regelrecht an, aber natürlich sagte er nichts mehr, sondern nickte nur noch einmal demutsvoll und humpelte davon.
    »Du hättest vielleicht ein paar deutlichere Worte für ihn finden können«, sagte Thor, nachdem Barend außer Hörweite war. »Es ist ein Wunder, dass er noch lebt.«
    »Ja«, sagte Urd tonlos. »Zu manchen sind die Götter gnädig.«
    »Entschuldige«, sagte Thor hastig. »So war das nicht gemeint. Ich hätte nachdenken müssen.«
    »Wir leben in schweren Zeiten«, antwortete Urd, ohne ihn anzusehen. »Eine Zeit großer Veränderungen. Manche von uns müssen auch schwere Opfer bringen.«
    »Urd, ich wollte nicht –«
    »Da ist dein Bruder!« Urd schnitt ihm das Wort ab, indem sie die Hand hob und auf eine kleine Gruppe golden gerüsteter Gestalten wies, die auf der anderen Seite des freien Platzes standen. Thor erkannte auf den ersten Blick, dass es sich um wirkliche Einherjer handelte, nicht nur um normale Männer, die man in eine prachtvolle Rüstung gesteckt hatte. Er sah auch sofort, wen Urd meinte. Einer der Männer überragte die anderen fast um Haupteslänge, ein Riese, der sogar noch größer sein musste als er selbst. Bruder? Sicher war das im übertragenen Sinn gemeint.
    Er wollte weiterreiten, doch Urd entschied aus irgendeinem Grund anders, stieg aus dem Sattel und gab die Zügel an einen der Einherjer weiter, während sie darauf wartete, dass auch er absaß.
    »Gib acht«, sagte Thor, als der

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