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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Begleiter und auch das halbe Dutzend neu hinzu gekommener Männer hatten sich mittlerweile zu einem lockeren Halbkreis hinter ihm formiert. Die meisten hatten ihre Waffen gezogen.
    »Gib mir dein Schwert«, verlangte Sverig plötzlich. »Und den Hammer … Thor.«
    »Das ist …« Nicht mein Name , hätte er beinahe geantwortet. Aber er erinnerte sich nicht an seinen Namen, und letzten Endes war ein Name so gut wie der andere.
    »Nicht nötig?«, fragte Sverig lauernd. »Ich glaube doch.« Er streckte fordernd die Hand aus.
    Nicht ohne Schadenfreude registrierte Thor, dass das schwere Werkzeug dem Burschen beinahe entglitt, als er versuchte, lässig mit nur einer Hand danach zu greifen. Er gab sich auch keine Mühe, das spöttische Funkeln aus seinen Augen zu verbannen.
    »Du bekommst ihn wieder, sobald Bjorn zurück ist und wir wissen, dass du die Wahrheit gesagt hast«, sagte Sverig.
    »Er war mir ohnehin zu leicht.«
    Lif kicherte, aber Urd verdrehte mit einem lautlosen Seufzen die Augen, als wollte sie sagen: Männer!
    »Weiter!«, befahl Sverig, nachdem Urd ihm auch ihren kleinen Dolch ausgeliefert hatte. »Und gebt mir keinen Grund, etwas zu tun, wofür ich mich vor Bjorn verantworten müsste.«
    Es gab nur eine Richtung, in die sie gehen konnten. Der Weg schlängelte sich zwischen mächtigen Felsen und Findlingen hindurch, die ebenso wie seine zahlreichen Kehren und Windungen zu regelmäßig waren, um nicht mit großem Bedacht arrangiert worden zu sein. Jemand hatte nachgeholfen, um diesen Weg einerseits leichter passierbar zu machen und gleichzeitig leichter verteidigen zu können. Dieses Tal war eine Festung, und sie war äußerst klug angelegt.
    Auf dem ersten Stück begegnete ihnen niemand; doch derallererste Eindruck bestätigte sich nur noch: Das Tal, von den richtigen Männern bewacht, war so gut wie uneinnehmbar, zugleich aber war es auch ein paradiesischer Ort, der Hunderten von Menschen nicht nur eine sichere Zuflucht, sondern auch Nahrung und Unterkunft bot.
    »Und du hast noch niemals von diesem Ort gehört?«, wandte er sich an Urd.
    »Natürlich habe ich von Midgard gehört«, antwortete sie, während sie ihn mit einem sehr seltsamen Blick maß. »Ich hätte nur nicht gedacht, dass ich es …« Sie sprach nicht weiter, sondern machte nur eine ihm unverständliche Handbewegung und lächelte plötzlich, wenn auch auf eine sehr seltsame Weise. »Aber wenn es Menschen gibt, die ihren Kindern die Namen von Göttern geben, warum dann nicht auch eine Stadt namens Midgard?«
    Jetzt verstand er gar nichts mehr, und sein Blick machte das auch sehr deutlich.
    »Weisst du denn überhaupt nichts?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Midgard ist –«, begann sie, schüttelte dann heftig den Kopf und setzte neu an: »Eigentlich ist Midgard der Name für die Welt der Menschen. Umgeben von einem hohen Zaun aus den Zähnen Ymirs, des Urriesen, und umringt von Jörmungand, der großen Schlange. So heißt es in den alten Sagen. Aber dieser Ort hier ist –«
    »Anders?«, vermutete er.
    Das ignorierte Urd vollkommen. »Es gibt da eine Legende«, sagte sie. »Lasse hat –«
    »Seid still!«, befahl Sverig. »Wenn ihr Fragen habt, dann fragt. Ansonsten seid still, bis ihr angesprochen werdet!«
    Den restlichen Weg zum Dorf legten sie schweigend zurück, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Urd wirkte tatsächlich ein wenig eingeschüchtert, während er selbst versuchte, sich möglichst viele Einzelheiten ihrer Umgebung einzuprägen; nur für den Fall, dass ihre neuen Freunde doch nicht so freundlich sein sollten und sie schnell wieder von hier wegmussten.
    Der Ort, dessen kleine, aber ordentliche Hütten sich in die jenseitige Flanke des Tals schmiegten, bestand aus gut drei oder vier Dutzend Gebäuden, von denen einige wenige aus Holz, die allermeisten aber aus Stein erbaut worden waren – anscheinend stellte Holz in diesem Teil des Landes einen sehr viel wertvolleren Rohstoff dar als Stein –, und war von einer zusätzlichen mannshohen Mauer umgeben. Aus den meisten Schornsteinen stieg Rauch in die nahezu unbewegte Luft, und zwischen den Häusern bewegten sich Menschen, viel zu weit entfernt, um ihre Gesichter zu erkennen.
    Immerhin sah er, dass es eine erstaunlich große Anzahl von Kindern gab; ein weiterer Hinweis darauf, dass es den Menschen hier gut ging.
    Kinder waren es auch, die ihnen als Erste entgegenkamen; eine ganze Schar sogar, die eine Weile grölend und lachend neben ihnen her tollte oder

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