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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einfach würde wegstarren können, rieb sich die schmerzende Hand schließlich an der Seite und hörte ein leises Lachen hinter sich, das eine Winzigkeit zu schadenfroh war, um noch als gutmütig durchzugehen.
    »Ja«, sagte er missmutig, und da er die Stimme erkannt hatte, noch bevor er sich ganz zu Bjorn herumdrehte. »Das ist wirklich komisch.«
    Zu dem schadenfrohen Lachen des Jarls gesellte sich jetztauch noch ein breites Grinsen, und Thors Miene verdüsterte sich noch einmal, als er erkannte, dass Bjorn nicht allein gekommen war, sondern wieder einmal in Sverigs Begleitung.
    Nach einer letzten ernsthaften Unterredung zwischen ihm und dem Jarl hatte Sverig endlich damit aufgehört, ihn bei jeder möglichen Gelegenheit zu provozieren, aber Freunde würden sie wohl niemals werden. Im Gegenteil: Bjorn besuchte sie regelmäßig, doch wenn er es in Sverigs Begleitung tat, bedeutete das fast immer Ärger.
    »Ich überlege, ob ich noch einen Mann zu deiner Hilfe abstelle«, antwortete Bjorn in ernstem Ton, aber zugleich auch mit amüsiert funkelnden Augen. »Bevor es Tag wird, ist auf den Feldern ohnehin nicht viel zu tun. Einer der Jungen könnte immer mit einem Eimer Wasser bereitstehen.«
    »Ja«, knurrte Thor. Lif redete zu viel. Eindeutig. »Sagte ich schon, dass das wirklich komisch ist?« Er fuhr fort, die Hand an der Seite zu reiben; mit dem Ergebnis, dass sie jetzt nicht mehr wehtat, sondern wie verrückt zu jucken begann.
    »Mehrmals«, antwortete Bjorn, während er neugierig näher kam und sich ansah, was auf dem mächtigen Amboss lag.
    »Es scheint wohl tatsächlich zu stimmen, was man sich erzählt.« Thor tat ihm den Gefallen, ein fragendes Gesicht zu machen. »Was?«
    »Dass sie ihre Waffen in ihrem eigenen Blut schmieden«, antwortete Bjorn. »Bist du denn zufrieden mit deinem … Werk?«
    Thor zog es vor, sowohl das fast unmerkliche Stocken in Bjorns Frage zu ignorieren als auch die seltsame Betonung zu überhören, mit der er das letzte Wort ausgesprochen hatte.
    Sverig – der auch jetzt wieder seine Axt zu einem Freundschaftsbesuch mitgebracht hatte – war nicht ganz so diplomatisch, während er hinter ihm herangeschlendert kam und den fast fertiggestellten Hammer musterte.
    »Und was genau wird das?«, erkundigte er sich.
    »Wenn man Urd glauben will, nur weitere verschwendete Zeit«, antwortete Thor stirnrunzelnd, und mehr an sich selbstgerichtet als an den schwarzhaarigen Krieger. Dabei musste er eingestehen, dass Sverigs Frage keinesfalls einer gewissen Berechtigung entbehrte. Der Hammer war nicht nur monströs, sondern sah eigentlich auch nicht mehr wirklich aus wie das Werkzeug, dessen Namen er trug. Der wuchtige Kopf allein wog über fünfzehn Pfund, lief an beiden Enden leicht konisch zu und war über und über mit Runen und anderen, noch geheimnisvoller anmutenden Schriftzeichen bedeckt. Auch der wuchtige Stiel, anderthalb Mal so lang wie der Hammerkopf breit, war mit Runen bedeckt und bestand aus Eisen. Hammerkopf und Stiel waren aus einem einzigen Stück geschmiedet.
    »Da soll noch einmal einer sagen, Frauen verstünden nichts von Handwerk«, meinte Sverig.
    Thor schenkte ihm das kälteste Lächeln, das er zustande brachte, nahm den Hammer vom Amboss und verzog nicht einmal eine Miene, als das heiße Metall seine Handfläche versengte. Gelassen drehte er sich herum, visierte die Oberkante der Wehrmauer in zwanzig Schritten Entfernung an und schleuderte den Hammer mit einer kurzen, aber ungemein kraftvollen Bewegung aus dem Handgelenk heraus.
    Der Hammer beschrieb einen flachen Bogen, schnitt exakt an jener Stelle über der Mauerkrone durch die Luft, an der sich der Helm eines Angreifers befunden hätte, der die Mauer von außen zu übersteigen versuchte, und kehrte gehorsam in seine Hand zurück. Der Flug war nicht ganz so präzise, wie Thor es sich gewünscht hätte. Die Waffe war noch nicht ganz perfekt ausbalanciert, sodass ihr eiserner Stiel auf dem letzten Stück leicht zu trudeln begann und er den Arm weiter und höher als erwünscht ausstrecken musste, um sie aufzufangen.
    Weder Sverig noch der Jarl schienen das jedoch zu bemerken. Bjorn wirkte ehrlich beeindruckt, und Sverigs Augen waren jetzt noch verkniffener als ohnehin.
    »Beeindruckend«, sagte er abfällig. »Ist das immer noch der einzige Zaubertrick, den du beherrschst?«
    »Es ist keine Zauberei, sondern nur ein wenig Geschick und sehr viel Übung«, antwortete Thor. »Und es ist nicht einmal soschwer, wie es

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