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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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aussieht. Möchtest du es selbst versuchen?« Damit drückte er ihm den Hammer in die Hand. Sverig griff ganz instinktiv zu und ließ zuerst seine Axt und dann mit einem schmerzerfüllten Keuchen den Hammer fallen, als das noch immer heiße Metall seine Handfläche verbrannte.
    »Entschuldige«, sagte Thor kühl. »Das war unachtsam von mir.«
    Er bückte sich – wohlweislich nicht nach der Axt, deren Klinge sich nur einen Fingerbreit und drei tief neben Sverigs Fuß in den Boden gegraben hatte –, sondern nach dem Hammer, um ihn auf den Amboss zu legen.
    Sverig plusterte sich auf, um ihm eine entsprechende Antwort zukommen zu lassen, presste aber dann nur die Lippen zu einem fast blutleeren Strich zusammen, der mehr wie eine Narbe wirkte, und hörte sogar auf, seine versengte Hand mit der andern zu kneten. Er sah auch nicht mehr ihn an, sondern einen Punkt ein kleines Stück hinter ihm.
    »Urd.« Bjorns Lächeln wurde gleich um mehrere Grade herzlicher.
    Thor wandte sich um. Ein einziger Blick in Urds Augen machte ihm auch klar, dass sie offensichtlich schon seit einer ganzen Weile dastand und sie beobachtete. Ihre Brauen zogen sich missbilligend zusammen, und der Ausdruck auf ihren ebenmäßigen Zügen war … nun ja, kein Lächeln.
    »Ist es schon Zeit zum Essen?«, murmelte Thor.
    Aus dem V über Urds Nasenwurzel wurde ein senkrechter schmaler Strich.
    »Männer!«, fauchte sie, drehte sich auf dem Absatz herum und verschwand im Haus.
    »Vielleicht solltest du dir doch einen anderen Broterwerb suchen und Krieger werden«, sagte Bjorn ernsthaft. »Das scheint mir ungefährlicher zu sein … War das gerade eine Einladung zum Essen?«
    »Urd würde sich freuen«, antwortete Thor. Und vor allem hatte er nichts gegen die Vorstellung, jetzt nicht allein ins Haus zurückzugehen.
    Bjorn grinste, als hätte er seine Gedanken erraten, verbiss sich aber jeden Kommentar und folgte Urd. Thor bückte sich noch einmal, diesmal nach Sverigs Axt, deren Klinge sich nur einen Fingerbreit neben Sverigs Fuß in den Boden gegraben hatte.
    Statt sie ihm jedoch zu geben, wog er die Waffe nur kurz in der Hand, um sich an ihr Gewicht zu gewöhnen, und schleuderte sie dann auf dieselbe Weise wie den Hammer. Die Doppelaxt folgte exakt demselben Weg wie der Hammer und kehrte ebenso zuverlässig in seine Hand zurück. Im gleichen Schwung, mit dem er die Waffe auffing, drehte er sich zu Sverig herum und reichte ihm die Axt mit dem Stiel voran.
    »Das mit deiner Hand tut mir leid«, sagte er. »Es war kindisch von mir. Bitte verzeih.«
    In Sverigs Augen war beinahe so etwas wie Hass zu lesen. Er riss ihm die Axt aus der Hand und funkelte ihn wütend an.
    »Ich kann es dir beibringen«, sagte Thor.
    Sverig stülpte trotzig die Unterlippe vor, drehte sich auf dem Absatz herum und machte dann noch einmal kehrt, bevor er auch nur den zweiten Schritt getan hatte. »Was?«
    »Wie du deine Waffe so werfen kannst, das sie den Feind nicht nur trifft, sondern auch zu dir zurückkommt«, antwortete Thor mit einer Kopfbewegung auf die Axt in Sverigs Händen. »Es ist gar nicht so schwer, wie es aussieht. Es erfordert nur ein gewisses Maß an Übung. Wenn du es also lernen willst …«
    Sverig maß ihn einen Moment lang aus zusammengekniffenen Augen, als wäre er nicht ganz sicher, ob er gerade verspottet wurde oder nicht.
    Dann zuckte er mit den Achseln. »Vielleicht denke ich darüber nach.«
    »Tu das«, antwortete Thor. »Aber wenn, dann geh zum Tischler und lass dir eine Axt aus Holz bauen.«
    »Warum?«
    »Weil du sonst«, Thor hob die Hände und streckte alle Finger aus, »allerhöchstens zehn Versuche hast, danebenzugreifen.«
    Sverig nötigte sich nicht einmal die Andeutung eines Lächelns ab. »Ich denke darüber nach«, sagte er nur noch einmal.
    Immerhin war das schon mehr als ein glattes Nein. Sverig schwang sich die langstielige Waffe über die Schulter und schickte sich an, an ihm vorbei ins Haus zu gehen, was angesichts des Umstandes, dass es Thors Haus war, schon fast an eine Unverschämtheit grenzte. Aber Thor trat mit einer angedeuteten Verbeugung beiseite. Wenn sich Sverig mit dieser kleinen Genugtuung zufrieden gab, dann sollte es ihm recht sein.
    Bjorn saß bereits am Tisch und unterhielt sich mit Lif, der wie üblich innerhalb eines einzigen Tages genug Neuigkeiten für einen ganzen Monat gesammelt hatte und sie gar nicht schnell genug heraussprudeln konnte. Elenia verschwand im selben Moment, in dem Sverig und er eintraten, am

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