Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
Vom Netzwerk:
willkommen zu heißen.“
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen“, sagte Amanda vorsichtig. Jane Cochran lächelte, aber es war weder freundlich noch herzlich. Amanda hoffte, der Besuch würde nur kurz währen und ohne Zwischenfälle verlaufen.
    „Es ist sehr freundlich“, bestätigte Lizzie, „denn wir kennen einander kaum.“
    Lady Jane sah sie an. „Wir sollten bessere Freundinnen werden, oder?“
    Nachdem sie höflich beigepflichtet hatte, sagte Lizzie: „Ich gehe nachsehen, wo Masters mit den Erfrischungen bleibt.“ Sie eilte hinaus.
    „Ist auch Ihr Vormund, Captain de Warenne, im Haus?“, fragte die rundliche Lady Honora atemlos und errötete.
    Amanda vermutete, dass Honora Deere in Clive verliebt war. Es machte ihr nichts aus, denn sie konnte das gut verstehen. Clive würde Lady Honora keinen zweiten Blick schenken, auch wenn er höflich und charmant sein würde. Sie lächelte die Frauen an. „Unglücklicherweise hat er die Stadt verlassen, um Geschäfte zu erledigen“, sagte Amanda. „Zum Ball bei den Carringtons wird er zurückkommen.“
    „Lady de Warenne erwähnte, dass Sie dort debütieren werden“, sagte Jane Cochran.
    Lady Honora wirkte traurig. „Er sieht so gut aus“, flüsterte sie.
    „Er sieht so gut aus“, wiederholte Lady Anne. „Meinen Sie nicht auch?“ Sie wechselte einen Blick mit Lady Jane.
    Amanda wurde immer angespannter. „Natürlich sieht er gut aus. Man müsste blind sein, das nicht zu bemerken.“
    Lady Jane lachte. „Was Sie zweifellos nicht sind. Plündert er wirklich Schiffe aus?“
    Eleanor trat vor. „Mein Bruder ist kein Pirat, Lady Jane. Vor allem ist er ein Kaufmann und manchmal ein Kaperfahrer, was ein großer Unterschied ist.“ Sie war zweifellos verärgert, und Amanda berührte ihre Hand, damit sie sich beruhigte.
    „Was wollen Sie wirklich?“, fragte sie Jane Cochran.
    Lady Jane lächelte Amanda kühl an und wandte sich dann an Eleanor. „Mrs. O’Neill, wir sind nicht gekommen, um Captain de Warenne zu beleidigen. Er ist so schneidig und hinreißend, und wir sind einfach enttäuscht, dass er nicht da ist. Wir sind gekommen, um Lady de Warenne zu besuchen und Miss Carres Bekanntschaft zu machen.“
    Eleanor lächelte angestrengt. „Wie nett von Ihnen.“
    Und Amanda wusste, dass aus diesem Besuch nichts Gutes entstehen würde. Sie ahnte, wenn sie auch nicht sicher war, dass diese Frauen gekommen waren, um auf sie herabzusehen.
    Lady Jane wandte sich an Amanda. „Ich habe ihn nie für einen Piraten gehalten, trotz all des Geredes“, sagte sie. „Dafür ist er viel zu elegant, auch wenn er stets einen Dolch und diese Sporen trägt.“
    Amanda lächelte kühl. „Er ist der größte Piratenjäger unserer Zeit, aber das wissen Sie natürlich. Er ist daran gewöhnt, stets bewaffnet zu sein.“
    Jane lächelte sie an. „Hat er auch Ihren Vater gefangen, Miss Carre?“
    Amanda erstarrte. Diese Frauen kannten die Wahrheit. Und jetzt spürte sie voller Verwunderung deren Bösartigkeit und begriff, warum Jane sie nicht mochte. Diese Frauen waren gekommen, um sie zu verhöhnen.
    „Was soll das heißen?“, fragte Eleanor entsetzt.
    „Das entsetzliche Gerücht stimmt doch gewiss nicht? Ihr Vater wurde doch bestimmt nicht wegen Piraterie gehängt?“, fuhr Lady Jane fort und lächelte breit. „Ich meine, warum sollte Captain de Warenne sich einer Piratentochter annehmen und es wagen, sie in die Gesellschaft einzuführen?“
    Einen Moment lang verschlug es Amanda die Sprache.
    So viele Bilder sah sie vor sich. Sie sah Clive, wie er sich den Weg bahnte durch die Menge am Spanish Town Square, um sie zu retten, als sie sich unter dem Galgen verbarg, wo ihr Vater gehängt werden sollte. Sie sah ihn, wie er neben ihr am Ruder stand, unter einem Himmel aus gelben Segeln und silbernen Sternen, und sie sah ihn, als sie die Treppe herunterging und zum ersten Mal ein Kleid trug, und welche Bewunderung in seinem Blick lag.
    Und sie sah ihn, als sie im Ballsaal zusammen den Walzer tanzten und ihre Röcke um sie beide herumflogen.
    La Sauvage war fort. Sie hatte so hart gearbeitet, um die Frau zu werden, die sie jetzt war. Jane und ihre Freundinnen hatten kein Recht, sie zu verachten, und sie würde nicht zum Ziel ihres Spottes werden.
    „Wie können Sie es wagen, in dieses Haus zu kommen und so üblen Klatsch zu verbreiten!“, rief Eleanor. „Es ist eine Lüge, Lady Jane. Amandas Vater war ein Pflanzer, der ertrank.“
    „Wie seltsam, denn ich hörte, dass de

Weitere Kostenlose Bücher