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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Warenne sie bei der Hinrichtung ihres Vaters rettete.“ Jane Cochran sah Amanda an, als wäre diese ein Käfer, den sie am liebsten zertreten hätte. „Ich hörte, dass ihre Maskerade nichts anderes ist als genau das: eine Maskerade, und dass sie mit Piraten gesegelt ist, mit ihnen geschlafen und mit ihnen gekämpft hat. Wie kann sie es wagen, in die Stadt zu kommen und so zu tun, als wäre sie eine von uns?“
    Zitternd hob Amanda den Kopf und straffte die Schultern. „Es stimmt.“
    Eleanor packte sie am Arm. „Amanda!“
    Amanda schüttelte den Kopf und löste sich von ihr. Jetzt war sie zornig. Jane Cochran würde ihr nicht wegnehmen, was sie errungen hatte. Mochte sie auch London verlassen, so würde sie doch als Miss Carre gehen, eine Dame mit Manieren, eine Dame, die tanzen konnte.„Mein Vater wurde als Pirat gehängt, und ich lernte in der Takelage zu klettern, als ich vier war. Ich kann besser fechten als die meisten Gentlemen in der Stadt. Aber ich kann den Walzer tanzen, Lady Jane, und ich kann lesen und schreiben, und ich habe hier in der Stadt viele neue Freunde gefunden.“
    „Machen Sie sich keine Mühe“, begann Jane Cochran.
    Amanda trat direkt zu ihr, bebend vor Zorn. „Sie sind diejenige, die keine Manieren hat. Ehe er ein Verbrecher wurde, war mein Vater ein Offizier und ein Gentleman. Die Hälfte der Piraten in der Karibik waren einst Marineoffiziere, Lady Jane.“
    „Wie können Sie es wagen, in diesem Ton mit mir zu sprechen!“, rief diese.
    Aber Amanda war noch nicht fertig. „Und meine Mutter war eine Lady – eine Straithferne aus Cornwall“, rief sie zurück. „Vielleicht wurde ich nicht in einem vornehmen Haus aufgezogen mit einer Dienerschaft, die mir aufwartete, aber so hätte es sein sollen. Ich habe jedes Recht, mit Ihnen zu sprechen, und ich habe jedes Recht, hier zu sein. Und nicht nur, weil ich Clive de Warennes Mündel bin. Nicht nur, weil der Earl und die Countess of Adare mich hier haben wollen. Es ist mein Geburtsrecht.“
    Jane starrte sie sprachlos an.
    Eleanor trat vor. „Sie sollten jetzt besser gehen, ehe ich Sie persönlich hinauswerfe.“ Da sie sehr hochgewachsen war, überragte sie die andere erheblich.
    Jane Cochran sah sie voller Abscheu an, winkte ihren Freundinnen, und alle begaben sich zur Tür. Dort blieb sie stehen. „Welche Mitgift Ihr Piratenvater Ihnen auch hinterlassen hat, welches Verhalten Sie auch immer an den Tag legen, was immer Sie denken mögen, es ist nicht genug, um Sie zu einer von uns zu machen. Ich bedaure, dass Sie mit ihr zusammen sein müssen, Mrs. O’Neill. Dies ist wirklich ein schändlicher Skandal.“
    Amanda sagte leise: „Was wirklich eine Schande ist, ist dass Sie sich eine Lady nennen. Wirkliche Damen benehmen sich nicht so, wie Sie es gerade getan haben.“
    Lady Jane war sprachlos.
    Und Amanda lächelte sie an.
    Mit wütendem Blick ging Jane fort, gefolgt von Lady Anne. Honora jedoch blieb stehen, bleich vor Entsetzen. Sie sah erst Eleanor an, dann Amanda. „Es tut mir so leid!“, rief sie. Dann erst lief sie ihren Freundinnen nach.
    Amanda bemerkte, dass sie den Atem angehalten hatte. Starr vor Anspannung atmete sie jetzt aus. Jemand hatte die Wahrheit über sie herausgefunden und sie in der Stadt herumerzählt. Jemand versuchte, ihr wehzutun. Es ergab einfach keinen Sinn. Amanda vermochte sich nicht vorzustellen, wer so etwas tun sollte.
    „Diese Hexen!“, stieß Eleanor hervor. Sie zitterte vor Wut. „Oh, ich werde einen Weg finden, sie bezahlen zu lassen. Und warte, bis Clive von ihrer Bösartigkeit erfährt! Amanda, du warst großartig!“
    Amanda hörte sie kaum. Sie war so weit gekommen, und diese Jane Cochran wollte alles zerstören, was sie erreicht hatte. Aber sie kannte sie nicht, daher musste dies der Plan von jemand anders sein. Sie sah Eleanor an. „Selbst ich weiß, dass Damen sich nicht so benehmen.“
    „Sie ist eine dürre, hässliche Hexe, mit einer boshaften Natur! Nie wird sie Liebe oder Zuneigung finden, nur irgendeinen armen Mitgiftjäger! Wir müssen unsere Rache planen.“
    Amanda lächelte beinahe. „Du bist so eine treue Freundin.“
    Eleanor umarmte sie. „Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, du bist mir wie eine Schwester geworden. Oh, was sollen wir ihr nur antun? Sollen wir irgendein abscheuliches Gerücht über sie verbreiten?“
    Amanda lächelte traurig. „Das klingt verlockend, aber auch wenn sie sich hässlich und bösartig verhalten hat, so hat sie doch nur die

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