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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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Wahrheit gesagt.“
    „Amanda, sie kann deine Aussichten zunichte machen. Wir müssen dieses Gerede unterbinden.“
    Amanda setzte sich. Ein Teil der Spannung ließ nach. Clive würde außer sich sein, wenn er von diesem Besuch erfuhr. Sie war noch immer wütend. „Aber es ist kein Gerede, Eleanor.“ So gern hätte sie Eleanor gesagt, dass es keine Rolle mehr spielte, weil sie nicht mehr lange in der Stadt sein würde. „Als ich in der Stadt ankam, hatte ich solche Angst, dass genau das passieren würde. Mein ganzes Leben lang habe ich solche Dinge ertragen. Ich war einmal ein ungebärdiges Kind. Ich habe gebettelt und gestohlen, wenn ich allein auf der Insel war, während Papas Fahrten. Aber ich habe mich verändert, Eleanor. Ich kann lesen und schreiben, und dein Vater sagt, ich wäre eine gute Tänzerin. Auch Papa war einst ein Gentleman, und meine Mutter ist Lady Belford. Ich verstecke mich nicht, nicht vor Jane Cochran und auch vor sonst niemandem.“ Sie wusste, Clive würde ihre entschiedene Haltung billigen.
    Eleanor setzte sich neben sie. „Ich weiß, du sprichst nicht gern über deine Mutter, aber wenn sie nur vortreten würde, dann würde dies alles hier viel einfacher sein.“
    Amanda sprang auf. „Nein! Ich brauche ihre Hilfe nicht!“
    Eleanor nahm ihren Arm. „Amanda, diese Beschuldigung muss als Lüge abgetan werden.“
    Amanda sah ins Leere. „Vielleicht hast du recht. Aber wenn ich je so angesprochen werde, werde ich die Wahrheit nicht leugnen. Ich werde mich nicht ducken. Morgen stehen drei Besuche an. Ich versprach der Countess, sie zu begleiten, und das werde ich tun.“
    Eleanor sah sie an. Dann sagte sie: „Du kennst die Gesellschaft nicht so gut wie ich. Ich möchte nicht, dass man dir wehtut.“
    Amanda dachte an Clive, der ihr das Herz gebrochen hatte. „Gerede kann mir nicht wehtun.“ Sie erwähnte nicht, dass das nur Eleanors Bruder konnte. „Ich bin mit meinen Leseübungen im Rückstand, und Monsieur Michelle prüft mich heute Nachmittag. Ich denke, ich sollte lernen. Wir sollten nicht länger über Lady Jane sprechen.“ Dann fügte sie hinzu: „Eleanor, es spielt wirklich keine Rolle. Ich bin nicht länger eine Piratentochter.“
    Eleanor lächelte finster und umarmte sie kurz. „Du bist so tapfer.“
    Amanda hatte gerade das Zimmer verlassen, als Lizzie hereinkam mit Chaz auf dem Arm, der hinunter wollte. Sie drehte sich um. „Wo sind die Damen?“
    „Ich vermute, du kennst sie nicht sehr gut?“, fragte Eleanor in bitterem Ton.
    „Ich kenne sie überhaupt nicht. Einmal, vor einigen Jahren, wurde ich Lady Jane bei einer Dinnerparty vorgestellt. Wir haben uns danach nicht einmal unterhalten. Was ist passiert? Ihr wirkt aufgeregt.“
    „Sie kamen her, um Amanda zu quälen. Jemand kennt die Wahrheit, und sie kennen sie auch.“
    Lizzie erbleichte und erfüllte Chaz’ Wunsch, indem sie ihn hinunterließ. Er lief quer durch das Zimmer und warf dabei einen kleinen Tisch um. „Oh je“, flüsterte Lizzie. „Was sollen wir jetzt tun?“
    „Amanda hat beschlossen, nichts zu tun, so als wäre gar nichts geschehen. Aber ich weiß es besser. Wir brauchen Mutter, und wir müssen dafür sorgen, dass dieses Gerücht heute noch erstickt wird.“
    Amanda öffnete ihr Buch an diesem Tag nicht. Stattdessen berührte sie die Perlen an ihrem Hals, das kostbare Geschenk, das Clive ihr gegeben hatte, und sie vermisste ihn so sehr, dass es wehtat. Es war schwer, sich über Jane Cochran und ihre Freundinnen aufzuregen, wenn ihr Herz so wehtat, und doch blieb sie wütend. Jane tat ihr ehrlich leid, denn offensichtlich war sie unglücklich. Morgen würde sie vermutlich wieder verachtet und verhöhnt werden, aber sie würde damit fertig werden. Sie war stolz darauf, es so weit gebracht zu haben, und sie würde sich nie wieder vor irgendetwas oder irgendwem verstecken. Ein hässliches Gerücht würde La Sauvage nicht zurückbringen, nicht einmal eines, das stimmte.
    Sie dachte an Clive, der irgendwo in Holland war, der sie nicht einmal ansehen wollte. So wütend wie er war, würde er doch noch wütender sein auf diese beiden Frauen, wäre er dabei gewesen, und er wäre sofort zu ihrer Verteidigung herbei geeilt. Sie wusste das, und es gefiel ihr. Vielleicht würde er trotz seines schrecklichen Entschlusses auch aus der Ferne ihr Beschützer sein, so wie sie ihn aus der Ferne immer lieben würde. Sie lächelte ein wenig.
    Amanda drehte sich um, als es an ihrer Tür klopfte und die Countess of

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