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Freibeuter der Liebe

Freibeuter der Liebe

Titel: Freibeuter der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Andrews
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Wahrheit sie selbst war. Zumindest konnte er das Gespräch in diese Richtung lenken.
    „Und worum geht es in dem Buch?“, fragte er und biss von seinem Brötchen ab.
    Stella blickte unter ihrem Hutrand hervor. „Willst du das wirklich wissen?“
    Rick hörte auf zu kauen. „Natürlich, wieso nicht?“
    Stella blinzelte. Seit sie Rick kannte, interessierte er sich nur für Sachbücher, die irgendetwas mit Schiffsbergungen oder Schiffwracks zu tun hatten.
    „Ist nicht so dein Ding, würde ich sagen.“
    Oh, wenn sie wüsste. „Es ist von dir. Natürlich interessiert es mich.“
    „Gute Antwort.“ Sie lächelte.
    Er lächelte zurück. „Also?“ Er zog die Augenbrauen hoch.
    Stella wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Nur Diana hatte damals von Piratenherz gewusst, und selbst ihr hatte Stella in der Entstehungsphase keine Einzelheiten verraten. Nur Schriftsteller verstanden, dass Handlung und Figuren nicht immer klar definiert waren, sondern oft erst beim Schreiben Konturen annahmen.
    „Es geht um eine Meerjungfrau“, sagte sie. „Namens Lucinda.“
    Und aus irgendeinem Grund errötete sie unter seinem prüfenden Blick. Sie dachte an all die Male, die sie als Kinder Meerjungfrau und Pirat gespielt hatten.
    „Du weißt ja, ich hatte schon immer eine Schwäche für Meerjungfrauen“, erklärte sie.
    Ihre Blicke trafen sich.
    „Sie ist mir im Traum erschienen“, fügte sie hinzu.
    Er nickte. „Und der Held?“, fragte er und hätte insgeheim gern mehr über ihren Traum erfahren.
    Stella rückte ihren Hut gerade, dann setzte sie ihn ab, sodass ihr Haar auf die Schultern fiel, und blickte zum Horizont, um Zeit zu gewinnen. „Diesmal weiß ich nicht viel über den Helden“, sagte sie ausweichend.
    Eine steife Meeresbrise fuhr ihr durchs Haar, und es juckte ihn in den Fingern hineinzugreifen, doch seine Hand hielt das Bier fest umschlossen. „Ist das nicht ungewöhnlich?“, fragte er.
    „Keine Ahnung. Ich bin ja noch neu auf dem Gebiet. Aber so ist es eben.“
    Rick betrachtete sie aus dem Augenwinkel. „War das bei deinem ersten Helden auch so?“
    Stellas Herz tat einen Sprung, als sie Rick ansah. „Nein“, sagte sie leichthin, „von dem hatte ich gleich eine ziemlich klare Vorstellung.“
    Rick unterdrückte ein Lächeln. Tja, Baby, und ich weiß auch warum. „Hat er wenigstens einen Namen, dein neuer Held?“
    Wieder wurde Stella rot. „Inigo.“
    Rick lächelte. „Ah … gute Wahl.“
    Stella sah ihn an und erwiderte sein Lächeln ein wenig zerknirscht. „Vielen Dank.“ Es fiel ihr überraschend schwer, über den Helden zu reden, während Rick sie mit seinen Vasco-Ramirez-Augen prüfend ansah, selbst wenn er eine dunkle Sonnenbrille trug.
    Rick lag eine Frage auf der Zunge, doch sein Herz pochte, und er überlegte, ob er die Antwort wirklich wissen wollte.
    Er zwang sich, den Blick zum Horizont schweifen zu lassen, damit die Frage zwanglos wirkte. „Basieren deine Figuren auf Menschen, die du kennst?“
    Stella bedachte ihn mit einem scharfen Blick. Wusste er Bescheid? Hatte er Piratenherz gelesen? Sie hatte ein Exemplar für ihren Vater an die Persephone geschickt, das Rick in die Hände bekommen haben konnte, aber es war in dem Karton mit den Sachen aus Nathans Kabine gewesen, die sie nach seinem Tod erhalten hatte, und sah ungelesen aus.
    Eigentlich war es eine ganz unschuldige Frage – die ihr schon von Hunderten von Fans und Journalisten gestellt worden war –, doch ihre Schultern versteiften sich, als sie Ricks unergründliches Profil studierte.
    Er wirkte entspannt wie immer, hielt das Gesicht in die Sonne und trank sein Bier mit der unbewussten Anmut eines Aftershavemodels.
    Außerdem hätte er sofort gewusst, wer Vasco war, wenn er es gelesen hätte. Und sie kannte Rick gut genug, um zu wissen, dass er es sich nicht hätte verkneifen können, sie gnadenlos damit aufzuziehen.
    „Nein“, sagte sie schwach und hoffte, ihre Stimme klang fester, als sie sich anfühlte.
    Rick unterdrückte ein Lachen. Lügnerin.
    „Sie fallen dir also einfach so ein?“, fragte er unschuldig.
    „Mehr oder weniger“, sagte sie vage. „Obwohl ich, ehrlich gesagt, glaube“, gestand sie, um von dem Helden abzulenken, „dass die Heldin ich bin.“
    Rick verschluckte sich an seinem Bier, sodass sie ihm ein paar Mal auf den Rücken klopfen musste. Er schnappte nach Luft, schnaufte und hustete, bis die Luftröhre wieder frei war.
    „Also“, wiederholte er, als er die Sprache wiedergefunden hatte,

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