Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires
verdiente Respekt. Auch wenn er nur widerstrebend gezollt wurde.
Joe kam bei ihr an. Sein enormer Bauch hob und senkte sich mit seinen heftigen Atemzügen. »Wenn ich mehr Geld gehabt hätte, hätte ich gewonnen.«
Sam sagte vorsichtshalber nichts dazu, weil sie glaubte, dass er dann nur noch mehr verloren hätte, denn Luke hätte sicherlich nicht klein beigegeben.
»Es tut mir leid um Eure Uhr, Joe.«
Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Ihr kennt mich doch - ich setze nichts, woran mein Herz hängt.«
Sie schauten zu, wie Willy zum Schlafen ins Rettungsboot kletterte, sich auf den Rücken legte und sich seinen Hut aufs Gesicht setzte.
»Außerdem geht das verdammte Ding schon seit fünf Jahren nicht mehr. Ich habe es nur als Erinnerung an England behalten.«
Sam lachte erleichtert.
Dann fing Luke ihren Blick ein, und sie wurde ernst. Er stand neben der ihnen am nächsten stehenden Kanone und schaute mit unverhohlener Begierde herüber. Ganz schön dreist in Gegenwart von Joe, der nur einen Anlass suchte, um auf ihn loszugehen. Lukes Mund verzog sich zu einem sinnlichen Lächeln, das Sam durch und durch ging. Zitternd presste sie eine Hand auf die Brust.
»Ich sag’s Euch noch mal - ich trau ihm nicht.«
»Ich weiß, Joe. Wir werden ihn nicht mehr lange brauchen, und dann seid Ihr ihn ein für alle Mal los.«
»Das wird ein schöner Tag. Ein sehr schöner Tag.«
Sam verfiel in nachdenkliches Schweigen. Ja, in gewisser Hinsicht wäre es gut, Luke loszuwerden, doch die Vorstellung, ihn nie wiederzusehen, brach ihr fast das Herz. Vielleicht war ja sie verrückt, nicht Luke.
Er trat zu ihnen und übernahm das Ruder. Auf dem ganzen Weg zur Hauptluke spürte sie, dass sein Blick ihr folgte, und sie war froh, als sie sich ihm entziehen konnte, indem sie die Leiter zur Kombüse hinunterkletterte. Seit dem Kartenspiel war ihre Kehle wie ausgedörrt, und sie hoffte, mit ihrer Wasserration Abhilfe zu schaffen.
Im Bauch des Schiffes hing noch der Geruch des Mittagessens in der feuchten Luft. Sam eilte zu dem Wasserbehälter, nahm den Deckel ab und schöpfte ihre Ration mit einer Kelle in einen irdenen Becher, den sie aus der Reihe sauberer Becher auf einem Bord genommen hatte. Jemand kam die Leiter herunter.
Luke sprang von der vorletzten Sprosse und betrachtete Sam voller Begehren. Sie blieb stehen, obwohl sie am liebsten geflohen wäre. Bevor er wieder ihren Mund in Besitz nahm. Bevor sie es zuließ.
Außerdem würde er es als Bestätigung ansehen, und er war schon überheblich genug.
»Wie ich sehe, komme ich gerade recht«, sagte er.
»Wozu?«
»Um etwas von Eurem Wasser zu trinken.«
Seine Worte weckten sinnliche Erinnerungen an ihren leidenschaftlichen Kuss und schwächten Sams Entschlossenheit, Luke nicht mehr nahe an sich heranzulassen. Am Ende würde er ihr wehtun - das durfte sie nicht vergessen.
»Warum nehmt Ihr Euch nicht selbst einen Becher?«
»Leider hatte ich meine Ration schon.« Er kam näher. »Und ich glaube nicht, dass die Mannschaft es billigen würde, wenn ich mich noch einmal bediente.«
»Solltet Ihr Euch nicht eher darum sorgen, was Euer Kapitän dazu sagen würde?«
Sein Blick wanderte zu ihren Brüsten, erinnerte Sam daran, wie dicht er davor gewesen war, sie zu berühren.
»Oh, da sehe ich kein Problem.«
»Ach nein? Seid da mal nicht so sicher. Wie ich hörte, mag der Kapitän Euch nicht besonders.«
Das Grün seines Auges wurde dunkler, und sein überhebliches Grinsen wandelte sich wieder in ein sinnliches Lächeln.
»Ich fürchte, da hat man Euch falsch unterrichtet, Schätzchen.«
Er kam noch näher, und Sam fragte sich wider Willen, wie sich seine schweißglänzende Brust wohl anfühlen würde.
Sie hoffte inständig, dass er nicht merkte, welche Gefühle der Anblick seines halbnackten Körpers in ihr auslöste, denn sie wusste, wenn er es ausnutzte, konnte sie ihm nicht widerstehen.
»Ich glaube nicht.«
»Und warum habt Ihr mich dann vorhin auf Deck so angesehen? Es fielen Euch ja fast die Augen raus, als ich mein Hemd ablegte.«
»Das ist nicht wahr!«
Er zog die Brauen hoch. »Ihr leugnet es?«
»Ich leugne es nicht - es ist nicht geschehen.«
»Aber Euch hat gefallen, was Ihr saht.«
»Das bildet Ihr Euch nur ein, Luke.«
Er kam noch einen Schritt näher. Jetzt stand er so dicht vor ihr, dass sein Atem ihr Gesicht und ihr Haar liebkoste. Die Hitze, die er ausstrahlte, brannte heißer als die Sonne.
Ohne seinen Blick von ihr zu lösen, umfasste er
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