Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
gespreizten Beinen auf dem Deck, jeder Zoll ein Pirat. Dies war seine Welt. Hier gehörte er her. Dies war sein Leben.
    Aber jetzt war keine Zeit für Träumereien - Sam musste ihr Schiff in den Hafen bringen. Dort würde sie sich als Erstes Dervishs annehmen. Danach würde sie sich darüber klar werden müssen, was Luke ihr bedeutete.
    Und welche Opfer zu bringen sie bereit war.
     
    Sie erreichten Barbados durchnässt und völlig erschöpft. Der Sturm hatte ein Focksegel weggerissen und einige
Risse im Hauptsegel hinterlassen, und das Loch, das die Kanone des Kauffahrers in die Schiffswand geschlagen und Willy notdürftig repariert hatte, war nicht nur aufgebrochen, sondern jetzt doppelt so groß. Nichts Ernstes, aber sie würden mehrere Tage auf der Insel bleiben müssen. Luke hätte es nicht besser planen können.
    »Ich sehe Dervishs Schiff nirgends«, sagte Joe, nachdem sie Anker geworfen hatten. »Wo ist es?«
    Luke überflog scheinbar suchend die Schiffe, die in den Ausläufern des Sturms auf den Wellen schaukelten. Natürlich war das Schiff des Mannes nirgends zu sehen - es lag schließlich vor einer ganz anderen Insel. Aber er konnte jetzt eine viel einleuchtendere Erklärung dafür vorbringen als die lahme, die er sich ausgedacht hatte.
    »Der Sturm kann ihn überallhin verschlagen haben. Aber er kommt. Käpt’n lügt nicht«, sagte Luke. Er war der Lügner, doch das durfte noch keiner merken. Vorher brauchte er noch Samanthas Hilfe.
    Die Besagte sah unglaublich verführerisch aus in ihrem klitschnassen Kleid, das an ihren Rundungen klebte, und mit den feuchten Locken, die ihr etwas Verruchtes verliehen. Der rote Fleck, der sich auf ihrem Ärmel ausgebreitet hatte, als sie mit aller Kraft darum kämpfte, die Revenge auf Kurs zu halten, würde ihm helfen, sie zu überreden, mit ihm zu kommen. Niemand wusste, dass Luke Bradley sich auf der Revenge befand. Er konnte unbemerkt in dem Wald verschwinden, der die Stadt umgab. Später würde er sich mit Samantha treffen und sich holen, was ihm gehörte.

    Er konnte es sich nicht verkneifen, triumphierend zu grinsen. Das Glück war ihm endlich hold.
     
    Wie hatte sie sich nur dazu überreden lassen können?
    Luke hatte Joe gegenüber argumentiert, dass ihr Arm fachgerecht versorgt werden müsse und er jemanden kenne, der sich darauf verstehe. Da die Wunde aufgebrochen war und Joe eine Blutvergiftung fürchtete, hatte er nicht protestiert. Sam hatte gerade noch Zeit, ihrer Mannschaft die nötigen Anweisungen zu geben, und dann ruderte Luke mit ihr an Land.
    Und jetzt stand sie vor einem Anwesen, das so prächtig war, dass es des Gouverneurs würdig gewesen wäre.
    Das leuchtend weiße Haus war von Bäumen umgeben, hohe Säulen trugen ein Vordach, das eine imposante Tür beschattete. Blumenrabatten und flankierende Hecken vervollständigten das Bild. Diese Residenz strahlte Reichtum, Eleganz und gesellschaftliche Stellung aus. Was hatte sie, Kapitän Sam Steele, hier verloren?
    Sie trug zwar nicht ihr Piratenkostüm, doch ihr Kleid war schlicht und schmucklos und das noch feuchte Haar im Nacken mit einem Band zusammengefasst. Sie kam sich vor wie ein Dienstmädchen, das bei der Königin vorsprechen wollte.
    Luke hatte gesagt, dass die Herrin des Hauses ihre Verletzung behandeln würde, die, das musste sie zugeben, teuflisch schmerzte. Sie brauche nur zu sagen, dass Luke Bradley sie schicke, dann würde sie herzlich empfangen.

    Aber es war doch nicht möglich, dass eine richtige Lady sich mit Luke Bradley gemein machte. Sams Blick glitt über die majestätischen Bäume, die die Zufahrt wie Wachtposten säumten. Wo zum Teufel war er? Zu erschöpft, um weiter darüber nachzugrübeln, ergriff sie den Türklopfer.
    Während sie wartete, lauschte sie angestrengt. Sie schauderte. Nicht, weil ihr kalt gewesen wäre, sondern weil sie das Gefühl hatte, beobachtet zu werden.
    Endlich wurde die Tür geöffnet. Ein hochgewachsener, dünner Mann in einem tadellos gebügelten Anzug stand vor ihr. Er hatte graues Haar und so hellblaue Augen, dass sie fast weiß wirkten, und er musterte sie mit hochgezogenen Brauen.
    Sam fühlte sich so unbehaglich, dass sie am liebsten kehrtgemacht hätte und davongelaufen wäre. Was hatte Luke sich dabei gedacht, sie hierherzuschicken? Aber da sie nun schon einmal hier war, würde sie das Beste daraus machen.
    »Könnte ich bitte mit der Dame des Hauses sprechen?«, fragte sie der Erziehung gemäß, die sie als Kind genossen hatte.
    »Madame

Weitere Kostenlose Bücher