Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires
Schultern.
»Du hast sie immerhin mit einem wundervollen Dinner verwöhnt.«
Er verdrehte die Augen. »In deinem Haus, mit deinen Lebensmitteln und deinem Personal. Was habe ich Großes beigesteuert?«
»Du hast nicht die Absicht, um sie zu kämpfen, stimmt’s?«
»Ich werde ihr helfen, ihr Ziel zu erreichen. Dann übernehme ich, wie vereinbart, ihr Schiff und tue wieder, was ich am besten kann.«
Jacqueline stampfte mit dem Fuß auf, wobei sie seinen nur um Haaresbreite verfehlte. »Piraterie ist nicht das, was du am besten kannst!«
Er schaute ihr geradewegs in die Augen. »Doch, das ist es. Ich hatte es nur für ein paar Tage vergessen - das war nicht schwer in diesem schönen Haus -, aber ich bin kein Gentleman, Jacqueline.«
Und das würde er auch nie sein. Er könnte sich nie in die Gesellschaft einordnen, wäre nie glücklich in den sprichwörtlichen vier Wänden. Für eine kurze Zeit hatte er sich gestattet, sich in einem eleganten Haus einer schönen Frau zu erfreuen, vorzugeben, nicht von jedem Marinesoldaten in der Karibik gesucht zu werden, doch in Wahrheit gehörte er auf See. Er war ein Pirat, und ein Pirat war das Letzte, was Samantha brauchte.
Plötzlich hatte er das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und umarmte seine Schwester schnell. »Danke für deine Hilfe. Ich komme wieder. - Sobald ich kann«, setzte er hinzu, als er Jacquelines Unterlippe zittern sah.
»Du darfst sie nicht verlieren! Sie ist die Richtige für dich.«
»Hör auf!«, schrie er sie an, obwohl er nicht hätte sagen können, worüber er so wütend war. »Ich muss fort.«
Er holte seine Tasche. »Pass auf den Jungen auf. Er bedeutet ihr alles.«
» Du bedeutest ihr alles, Luke.«
Er hatte sich schon zum Gehen gewandt, aber er hörte die Tränen in ihrer Stimme und sah im Geist, wie sie ihr über die Wangen liefen. Vielleicht sollte er nicht mehr herkommen.
An der Tür zögerte er, stützte sich für einen Moment an dem massiven Holz ab. Dann ging er, ohne sich noch einmal umzusehen, in die Nacht hinaus.
Mit brennenden Lungen erreichte Sam den Strand. Schweiß rann ihr am Körper hinab und lief ihr in die Augen, ihr Haar klebte verfilzt an ihrem Nacken. Sie war fast den ganzen Weg gerannt, immer im Schutz der Bäume, hatte über vorstehende Äste springen müssen, war auf dem moosigen Untergrund ins Rutschen geraten, hatte sich an eine Ranke oder einem Zweig geklammert, um das Gleichgewicht zu wahren. Angst hatte sie vor sich hergejagt, die eisigen Finger nach ihr ausgestreckt, in den empörten Lauten der Tiere widergehallt, die sich bei ihrer nächtlichen Jagd nach Nahrung gestört fühlten.
Als Sams Füße in Sand einsanken, hörte sie auf zu rennen, und als sie den Hafen erreichte, hatte ihr Atem sich normalisiert.
Luke traf ein paar Minuten später ein. »Sieht nicht so aus, als wären wir verfolgt worden.« Auch er atmete ruhig.
Es war fast gespenstisch still. Keine Möwen, die kreischend ihre Kreise zogen, keine Tiere, die sich lautstark darüber beschwerten, durch die Luft an Bord gehievt zu werden, keine Stimmen, die Kommandos riefen. Das Wasser in der Bucht war spiegelglatt und schimmerte im Mondschein. Die Masten der nahe dem Ufer ankernden Schiffe ragten nackt in den Sternenhimmel, die am Kai vertäuten, kleinen Boote schliefen mit verschränkten Ruderarmen.
Auf dem Weg zur Revenge fiel Sam auf, dass Luke irgendetwas beschäftigte. Er ruderte zwar nicht hektisch, aber verbissen. Sie hatte schon alle möglichen Gemütsverfassungen bei ihm erlebt, doch diese Variante war ihr neu.
Schließlich hielt er inne und starrte Sam an. Die Verzweiflung, die sie in seinen Augen las, erschreckte sie.
Sam beugte sich vor und streckte die Hand nach ihm aus. »Was ist mit dir, Luke?«
»Nichts. Wir sind da.«
Im nächsten Moment stieß das Boot an den Rumpf ihres Schiffes. Sam hatte gar nicht gemerkt, wie schnell sie vorangekommen waren. Vorsichtig stand sie auf und ergriff die Strickleiter. Luke nahm Sam um die Taille, um ihr Halt zu geben. Sie drehte sich zu ihrem Liebsten um, dem Mann, dem sie ihr Leben anvertraut hätte. Als sie die Hand an seine Wange legte, glaubte sie tief in seinem Auge eine Bitte um Vergebung zu lesen.
Lukes Miene wurde abweisend. »Dein Schiff wartet.«
»Ich liebe dich.« Sam sehnte sich danach, die Arme um ihn zu schlingen, in seiner Umarmung Trost zu finden, das
ungute Gefühl zu vergessen, dass das Schicksal ihr wieder einmal ein Bein stellen würde.
Lukes Blick bohrte sich
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