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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts und wieder nichts, Samantha.« Er wollte nach ihr greifen, doch Joe, der Gute, umfasste ihre Schulter, gab ihr Kraft.
    »Nun, Bradley - Ihr müsst hocherfreut sein. Ihr habt Eure Freiheit und Euren Schatz.«
    Lukes Mund wurde schmal, während Bitterkeit, Schmerz und Wut die Luft zwischen ihnen vibrieren ließen.
    »Ich gebe zu, dass es mir anfangs um den Schatz ging, aber später …«
    Sam hätte keine weitere Lüge mehr ertragen, und so hob sie gebieterisch die Hand und schnitt ihm das Wort ab. »Ihr seid nicht nur selbstsüchtig, Ihr seid auch hinterlistig. Joe hatte recht - ich habe auf den falschen Mann gehört.« Aus dem Augenwinkel sah sie Joe nicken.
    Sam wusste, dass sie schleunigst Abstand zu Luke schaffen
musste, wenn sie den Kampf gegen ihre Gefühle nicht verlieren wollte. Sie griff sich eine der beiden Pistolen, die in Joes Schärpe steckten, und richtete sie auf Luke.
    »Runter von meinem Schiff!«
    »Samantha …«
    »Kapitän Steele für Euch! Ich sagte runter von meinem Schiff.«
    »Du würdest den Mann erschießen, den du liebst?«
    Was für eine gemeine Taktik. Natürlich konnte sie das nicht, und das wussten sie beide. »Verlasst auf der Stelle mein Schiff! Diesmal muss Euch niemand aus dem Wasser fischen. Und ich lasse Euch sogar Euer Auge.«
    Seine Kiefermuskeln spielten. Sie hatte den gemeinen Angriff von Dervish mit Bedacht erwähnt. Die Erinnerung daran konnte Luke nicht schlimmer schmerzen als sein Betrug sie schmerzte.
    Joe zog sein Schwert. Die Klinge glänzte im Mondlicht. »Der Kapitän bringt es vielleicht nicht übers Herz, Euch zu töten, aber ich habe keine Hemmungen. Also verschwindet, bevor ich Euch in mundgerechten Bissen an die Haie verfüttere.«
    Sam senkte die Pistole. Luke flehte sie wortlos an, ihm eine zweite Chance zu geben. Sie schüttelte den Kopf.
    »Joe, Ihr könnt mich hassen, so viel Ihr wollt«, wandte Luke sich an den Maat, »aber Ihr braucht jede Hilfe, die Ihr kriegen könnt, wenn Ihr gegen Dervish kämpfen wollt.«
    »Haut ab«, brüllte Joe. Hinter ihm begann die Mannschaft
in einem Singsang zu fordern, Luke ins Wasser zu werfen.
    »Denkt nach, Mann. Wollt Ihr ihren Tod?«
    In Sams Kopf überschlugen sich die Gedanken. Ihrem Stolz hätte es gutgetan, Luke über Bord zu werfen, aber Steele war so erfolgreich, weil niemals Gefühle den Blick auf das Ziel vernebelten. Auch wenn sie es kaum ertrug, Luke in ihrer Nähe zu haben, zu wissen, dass sie ihm nichts bedeutete, dass ihr Zusammensein für ihn nur ein netter Zeitvertreib gewesen war, musste sie zugeben, dass er recht hatte. Sie wollte sich an Dervish rächen, und um das zu schaffen, brauchte sie Luke.
    »Wird’s bald?« Joe richtete die Spitze seines Schwertes auf Lukes Brust.
    »Ihr könntet einen weiteren guten Kämpfer brauchen«, versuchte Luke es noch einmal, obwohl er mit dem Rücken bereits an der Schiffswand stand und die Mannschaft Joe anfeuerte.
    »Wir schaffen das schon«, erwiderte Joe.
    »Luke bleibt«, entschied Sam. Stille trat ein, und aller Augen richteten sich auf sie.
    »Aber …«, begann Joe.
    »Nur, bis Dervish tot ist.« Ihr Blick glitt zu Luke. »Dann könnt Ihr ihn von mir aus über eine Schiffsplanke ins Meer treiben, wenn Ihr wollt, Joe.«

14
    Krächz. »Mann in Kabine. Mann in Kabine.«
    »Blödes Vieh«, knurrte Joe, doch dann streckte er, seine Worte Lügen strafend, einen fleischigen Finger zwischen den Gitterstäben hindurch, um Carracks im Nacken zu kraulen. Wäre der Papagei eine Katze gewesen, hätte er geschnurrt.
    Sam machte sich nicht die Mühe, ein Lächeln aufzusetzen - sie war nicht in der Stimmung, Theater zu spielen, und das wusste Joe. Er trat an den Tisch, wo sie seit einer Stunde vor sich hin gebrütet hatte. »Wir sind auf Kurs, Mädchen. Müssten Santa Placidia kurz nach Sonnenaufgang erreichen.« Der Stuhl ächzte, als Joe sich darauf niederließ.
    Sam ließ den Becher kreisen, den Trevor ihr kurz nachdem sie in See gestochen waren gebracht hatte, beobachtete, wie der Kaffeerest dunkle Muster auf den Boden des Bechers malte. Ein Kloß aus erklärenden Worten und Entschuldigungen blockierte ihren Hals, so dass sie keinen Ton herausbrachte.

    »Macht Euch keine Vorwürfe, Mädchen.« Wie gut er sie kannte! »Wir werden Dervish finden und ihn für das bezahlen lassen, was er Eurer Familie angetan hat. Nur das ist wichtig.«
    Sie schluckte den Kloß zusammen mit dem kümmerlichen Rest ihres Stolzes hinunter. »Ich habe Grund, mir Vorwürfe zu machen, Joe.

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