Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Ich habe Luke mehr geglaubt als Euch.« Sie schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich habe einem dreckigen, verlogenen Piraten mehr geglaubt als einem Mann, den ich fast mein ganzes Leben lang kenne.« Sie rieb sich die schmerzenden Schläfen. »Wie konnte ich nur so blind sein? Warum lächelt Ihr?«
    »Das ist mein Mädchen. Ihr habt Euch nie lange unterkriegen lassen, Euch immer wieder berappelt. Freut mich, es auch diesmal zu sehen.«
    »Ich war so dumm, Joe. Ich hätte auf Euch hören sollen.«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Vergesst es. Wir haben über Wichtigeres als Bradley nachzudenken.«
    Obwohl sie schon genügend Tränen geweint hatte, um das Schiff zu fluten, liefen ihr schon wieder neue über die Wangen. »Es tut mir leid, Joe.«
    Er strich sich den Bart. »Denkt nicht mehr daran, Mädchen. Versucht doch, ein wenig zu schlafen.«
    Sam schaute zu ihrer Koje hinüber und sah sich im Geist nach der Begegnung mit dem Kauffahrer mit Luke dort liegen. Sie spürte seine Arme um sich, roch den Salzgeruch
seiner Haut. »Daraus wird nichts. Ich komme gleich nach oben.«
    Joe stand auf. »Lasst Euch Zeit. Ich habe alles unter Kontrolle.«
    Die Leitersprossen knarzten beängstigend unter seinem Gewicht, doch sie hielten. Als die Lukenklappe zufiel, lehnte Sam sich auf ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen. In ein paar Stunden würde Dervish tot sein. Dann würde sie Luke Lebewohl sagen. Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.
    »Wie soll das gehen?«, fragte sie den zwitschernden Papagei. »Wie soll ich es schaffen, Luke zu vergessen?«
    Krächz. » Kapitän mag Luke. Kapitän mag Luke.«
    Lukes Worte aus dem Schnabel ihres Papageis zu hören, löste einen neuerlichen Tränenstrom aus.
     
    Es kostete sie all ihre Kraft, an Deck zu gehen, aber sie wollte sich nicht in ihrer Kabine verkriechen. Sie weigerte sich, Luke so viel Macht zuzugestehen. Er hatte sie so tief verletzt, dass es sie körperlich schmerzte, aber sie war nicht gebrochen. Es war mehr vonnöten als ein Luke Bradley, um Sam Steele zu brechen.
    Doch als sie ihn neben einer der Kanonen stehen und aufs Meer hinausstarren sah, hätte sie beinahe der Mut verlassen. Sie schickte ein paar Verwünschungen zu ihm hinüber, und obwohl das Tosen von Wellen und Wind ihre Worte verschluckte, fühlte sie etwas von ihrer Stärke zurückkehren.

    »Wo ist Joe?«, fragte sie Willy, der am Ruder stand.
    »Unten. Er holt sich einen Kaffee.«
    Sie übernahm das Steuer. »Danke, Willy.«
    Er nickte, wandte sich zum Gehen und drehte sich wieder zu ihr um. »Ihr seid ein verdammt guter Kapitän. Ihr könnt nichts dafür, dass Luke gelogen hat. Wir geben Euch keine Schuld.«
    Bevor sie etwas dazu sagen konnte, war er gegangen, gesellte sich zum Rest der Mannschaft, die am Bug Schwerter schärfte und Pistolen reinigte. Munition wurde verteilt, Waffen wurden geladen.
    Obwohl Sam sich fest vorgenommen hatte, Luke zu ignorieren, wanderte ihr Blick wieder zu ihm. Er beteiligte sich nicht an den Vorbereitungen, aber die Männer hätten seine Hilfe ohnehin nicht gewollt. Stattdessen stand er an der Schiffswand und blickte zu dem allmählich blasser werdenden Horizont. Der Wind wirbelte ihm das sonnenblonde Haar um den Kopf. Bei einer Frau hätte das schrecklich ausgesehen - bei Luke sah es atemberaubend aus.
    »Schluss damit!«, befahl sie sich.
    Sam war in Hosen an Deck gekommen und mit einer Pistole und einer Donnerbüchse in ihrer Schärpe. Sie umfasste den Griff der Pistole. Es half ihr, sich auf das zu konzentrieren, was wichtig war. Dervish. Nur Dervish.
    Trotzdem registrierte sie, wann Luke von der Schiffswand zurücktrat, wann er zum Bugspriet ging. Und als er sich ihr schließlich zuwandte, ertappte er sie dabei, dass sie ihn beobachtete.

    »Da ist sie«, flüsterte Sam und wischte sich die vom Schweiß feuchten Hände an ihren Hosenbeinen ab. Ihr Herz schlug so laut in ihren Ohren, als wäre es aus ihrer Brust nach oben gerutscht. Sie ließ die verkrampften Schultern kreisen, während sie innerlich von Unruhe zerrissen wurde wie ein Beutetier von einem hungrigen Tiger.
    Die Devil’s Wrath lag nahe dem Ufer in dem blaugrünen Wasser auf der Seite.
    »Sieht nicht gut aus«, murmelte Joe neben Sam.
    Er hatte recht. Selbst aus dieser Entfernung waren Löcher im Rumpf zu erkennen. Algen bedeckten die Unterseite.
    Kanonen, Fässer, Reservesegel und Kisten waren an Land gebracht worden. Eine Ziege und drei Hühner beschwerten sich lautstark über ihre

Weitere Kostenlose Bücher