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Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires

Titel: Freibeuterin der Liebe - What a Pirate desires Kostenlos Bücher Online Lesen
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wackeln. Sam spreizte die Beine, um einen besseren Stand zu haben. Sie nahm sogar die andere Hand zu Hilfe. Das Wackeln wurde stärker. Was war los mit ihr? Tränen schossen ihr in die Augen, und sie schniefte.
    Dervish lachte provozierend. Seine Männer stimmten ein, setzten sich sogar zu ihm. Offenbar waren sie überzeugt, dass Sam keine wirkliche Bedrohung darstellte.
    Sie drehte sich Luke zu. In seinem Auge sah sie ihr Spiegelbild, sah alles, was sie in den letzten fünf Jahren durchgemacht
hatte, und alles, was sie bereute. Sie bereute so vieles, schämte sich für so vieles.
    »Es bringt sie dir nicht zurück«, sagte Luke leise.
    Nein, das würde es nicht. Es würde ihr nur einen weiteren Anlass geben, sich zu hassen. Mit einem Laut, der an den eines in eine Falle geratenen Tieres erinnerte, ließ Sam die Waffe sinken und drehte sich weg.
    Dann knallte ein Schuss.

15
    Die Augen fest zugekniffen, die Schultern hochgezogen, wartete Sam mit tränennassem Gesicht und laufender Nase auf den Einschlag der Kugel und den Schmerz. Aber nichts geschah.
    Als sie es begriff, schluchzte sie vor Erleichterung auf: Sie lebte! Noch nie war sie so froh gewesen, atmen zu können.
    Willy kam auf die Lichtung gerannt. Seine Beine waren von Ranken umwickelt, die er im Laufen ausgerissen haben musste, und in seinen Haaren steckten Blätter und Zweige. Der Schuss musste ihn alarmiert haben. Wahrscheinlich hatte er gefürchtet, Dervish hätte sie erschossen. Aber das hatte er nicht.
    Gütiger Gott! Sam wirbelte herum und erstarrte. Luke stand, die Beine versetzt gespreizt, mit einer Pistole im Anschlag da - und nach dem Rauch zu urteilen, der von der Mündung aufstieg, war damit gerade geschossen worden.
    Dervishs Männer starrten schweigend auf ihren Kapitän, der mit einem großen Loch in der Brust und blicklosen Augen auf dem Rücken lag.

    Während auch Sam noch zu verstehen versuchte, was das alles zu bedeuten hatte, nahm ein Teil von ihr wahr, dass schreiende Männer durch das Dickicht auf die Lichtung stürmten. Der Flügelschlag einer aufgeschreckten, kreischenden Vogelschar brachte Sam zu sich.
    Ihr Blick glitt wieder zu Luke. Er stand noch immer in derselben Haltung da, bereit, jeglichen Angriff zu parieren. Doch Dervishs Leute machten keine Anstalten, ihren Anführer zu rächen. Luke bedachte sie mit einem drohenden Blick und kam dann auf Sam zu.
    »Du hast ihn getötet!«, klagte sie ihn an.
    »Du kannst mir später danken. Jetzt lass uns gehen.«
    »Ich soll dir danken?« Sam schäumte vor Wut. »Wie konntest du es wagen, dich einzumischen?« Sie ballte die Fäuste. »Er hat meine Familie ermordet, und es war meine Entscheidung, keine Rache dafür zu nehmen! Wie konntest du dich einfach darüber hinwegsetzen? Dachtest du, weil ich es nicht fertigbrachte, ihn zu erschießen, würdest eben du es tun? Zur Hölle mit dir, Luke Bradley! Zur Hölle mit dir!«
    Joe trat zu ihr. »Mädchen«, versuchte er, sie zu besänftigen.
    »Haltet Euch da raus!«, schrie sie ihn an und wandte sich wieder Luke zu. Sein Auge war dunkelgrün, sein Blick bestürzt, und seine Kiefermuskeln spielten. Sie riss ihm die Pistole aus der Hand und warf sie in hohem Bogen ins Gebüsch. Der moosige Untergrund verschluckte den Aufschlag.

    »Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet. Dafür habe ich Dinge getan, deren ich mich schäme, und die werde ich mein ganzes Leben lang mit mir herumschleppen. Aber du hattest recht, verdammt. Ihn zu töten, hätte mir meine Familie nicht zurückgegeben. Es hätte mir nur noch einen Grund gegeben, mich zu hassen.« Die Männer vom Strand hatten sie und Luke inzwischen umringt, standen jedoch wort- und regungslos da. »Aber als ich auf dich hörte und nicht auf ihn schoss, tötetest du ihn! Um deiner eigenen Rache willen! Du machst mich krank, Luke Bradley!«
    Er zuckte zusammen.
    »Zuerst benutzt du mich, um an deinen Schatz zu kommen, und dann benutzt du mich, um Rache zu üben. Du hast dir dein Vermögen geholt und dich an Dervish gerächt, weil er dir dein Auge genommen hat. Bist du jetzt zufrieden?«
    »Hört mir zu, Mädchen. Luke hat …«
    »Luke hat wieder mal nur in Lukes Interesse gehandelt.« Sie starrte Luke feindselig an. »Das tut er immer. Joe. Und er bereut auch nicht, was er getan hat, oder?«
    Lukes Auge verengte sich, und er hob das Kinn. »Absolut nicht.«
    Sam hatte es satt. Sie hatte sich selbst satt, sie hatte Luke satt und sie hatte das Leben satt, das sie seit Jahren führte.
    »Weißt du

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