Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
Magazin ein und ließ es mit einem Schlag einrasten, dann sah er Matis an.
"Sie wissen noch, warum ich Ihnen den Schlüssel von diesem Raum abgenommen habe?", fragte er ruhig.
Matis hatte sich von seinem Ton nicht täuschen lassen, er nickte angespannt.
" Ich will nicht wissen, ob es Ihre oder Mister Galemas Idee war, eine Wanze hier drin zu verstecken", fuhr Kepler sachlich fort. "Ich denke, sie hat ihren Zweck erfüllt. Deswegen entfernen Sie sie bitte."
Er drückte auf den Verschlusshalter. Der Schlitten klackte metallisch, als er nach vorne schnellte und die Waffe lud. Matis' Gesicht zuckte.
"Gewiss, Sir ."
"Und ich brauche Geld", sagte Kepler. "Für ein Gerät, mit dem ich solche Mikrofone aufspüren kann. Mister Galema wäre bestimmt nicht erfreut, wenn sein Zimmer in einem Hotel abgehört werden würde."
"Sicher, Mister Kepler ."
"In meinem Haus ist hoffentlich keine Wanze ."
"Nein, Sir ."
"Ich bin bei meinen Männern ." Kepler steckte die Glock ein und hielt Matis seinen Schlüsselbund hin. "Bringen Sie ihn mir zurück, sobald Sie fertig sind."
Ohne ein weiteres Wort ging er hinaus.
Es war das Glück des Tüchtigen, dass er von der Wanze erfahren hat te, oder der pure Zufall. Kepler hatte keine Geheimnisse vor Galema, aber er hatte jetzt ein unangenehmes Gefühl. Doch Galema hatte ihm viel Vertrauen im Voraus entgegengebracht, ganz abgesehen von dem Geld, das er ihm zur Verfügung gestellt hatte. Es war nur recht und billig, zu erfahren, ob es richtig gewesen war.
Kepler schüttelte das bedrückende Gefühl ab, als er sich dem Haus seiner Männer näherte. Sie könnten nach Kapstadt fahren, dort in eine Bar gehen und sich einen entspannten Feierabend gönnen.
Jetzt hatte Kepler das Gefühl, alles in seiner Macht stehende getan zu h aben.
4 8. Das Los entschied, dass Massa auf der Ranch bleiben sollte. Der ehemalige Teamführer verlangte von Budi das PSG und verließ das Haus mit einem etwas mürrischen Gesichtsausdruck.
Kepler rief Sahi an, um ihm bescheid zu sagen. Rebecca bekam das Vorhaben mit und zu Keplers Überraschung wollte sie mit. Mehr noch, sie wollte sämtliche Kosten übernehmen. Mit einem gewinnenden Säuseln erklärte sie, sie würde fertig sein, wenn Kepler in Kapstadt war.
Sie mussten tatsächlich nur zwanzig Minuten vor dem Apartmenthaus warten, dann kamen Rebecca und Sahi heraus.
Kepler s Vorstellung von einem gemütlichen Bier in einer beschaulichen kleinen Bar löste sich zwanzig Minuten später im Nichts auf.
Vor dem Nachtklub , zu dem Rebecca sie geschleppt hatte, gab es eine lange Schlange, aber als der Türsteher Rebecca sah, öffnete er eine Seitentür. Kepler und seine Männer mussten sich und ihre Waffen trotzdem legitimieren.
Nach der Prozedur stellte er fest, dass in dem Laden alles aufgedreht war, von Tänzerinnen bis hin zu dem Preis für eine lumpige Cola. Mit einem Glas der teuren Flüssigkeit suchte Kepler einen Platz, wo es nicht ganz so laut wie neben einer Phantom II mit beiden Triebwerken in vollem Nachbrennerbetrieb war.
Nach einigem Suchen fand er eine entsprechende Ecke, von wo aus er den größten Teil des Raumes überblicken konnte. Die nächste Vierte lstunde rätselte er darüber, warum die Cola soviel kostete, denn schmecken tat sie nicht so, als ob Gold statt Koffein darin wäre. Wobei er zugeben musste, das Edelmetall je weder gegessen noch getrunken zu haben. Nachdem er mit der Cola fertig war, bestellte er ein Wasser. Vom Preis mal ganz abgesehen, hatte ihm die Limonade zu süß geschmeckt. Während er wartete, gespannt, welcher Kurs für simples Wasser aufgerufen wird, beobachtete er aufmerksam den Raum.
Rebecca und seine Männer hatten sich sorglos und begeistert in den Tumult auf der Tanzfläche gestürzt. Kepler war überrascht, bis er sich erinnerte, dass seine Männer um einiges jünger als er waren. Zudem spielte der DJ unter johlenden Zurufen auf modern gemixte afrikanische Musik. Kepler fand sie zwar nicht schlecht, begeistern konnte er sich für sie wegen der Lautstärke nicht.
Zucker und Farbstoffe mussten in Kapstadt wertlos sein, das Wasser kostete genauso viel wie die Cola. Es war erschütternd, wie unterschiedlich Menschen lebten. Die einen hatten kaum etwas zu essen, während andere für eine Flasche Wasser den Wochenlohn eines Geringverdieners ausgaben. Aber auch in seiner Heimat war es nicht anders. Eigentlich nirgendwo auf der Welt.
Kepler scheuchte die Gedanken weg und betrachtete Rebecca, die, vom Ta nzen erhitzt,
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