Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
Schwester, aber Kepler treibt Kriegsvorbereitungen. Er hat mir den Schlüssel von dem Büro abgenommen", beschwerte der Butler sich. "Er sagte, es sei seins."
"Hast du geschrieben, als du mir die Aufzeichnung geschickt hast", sagte G alema. "Er hat dir seine Gründe erläutert, also sei nicht sauer auf ihn."
"Bin ich nicht", entgegnete der Butler steif.
"Er ist Soldat und er macht es so, wie er es gelernt hat. Vielleicht übertreibt er, aber hör mal, Matis", begann Galema beschwichtigend, "du weißt noch, was er den anderen ganz zu Anfang gesagt hat, oder?" Er machte eine Pause. "Ich denke, er kennt das Gefühl nur zu gut, plötzlich nicht mehr gebraucht zu werden, aber ich hätte nicht gedacht, dass sein erster Spruch zu seinen Jungs der sein würde, dass sie für mich alles geben müssen", fuhr er nachdenklich fort. "So etwas habe ich ehrlich gesagt von ihm nicht erwartet."
Kepler stutze erst, aber d a Galema wusste, was er zu seinen Männern an seinem ersten Arbeitstag gesagt hatte, ergab die Erwähnung einer Aufzeichnung für ihn jetzt einen Sinn.
" Das hat mir auch gefallen", sagte Matis etwas versöhnlicher. "Er hat gesagt, er müsse uns alle schützen."
"Was hast du dann?", wunderte Galema sich. "Mischt er sich sonst irgendwie in deinen B ereich ein?"
"Ja, tut er", antwortete der Butler zu Keplers Überraschung im Ton einer B eschwerde. "Über eine Woche lang hat er Ramakopa vom Arbeiten abgehalten!"
" Wozu das?", erkundigte Galema sich erstaunt.
Kepler hörte aus seiner Stimme eine leichte Belustigung heraus, die Matis aber entgangen zu sein schien.
"Er benutzt ihn an Ihrer statt", berichtete der Butler beinahe empört. "Er und seine Männer üben an Ramakopa, wie sie Sie beschützen wollen."
"Und das stört dich? Echt?"
Der Sarkasmus in Galemas Stimme war nun unüberhö rbar. Der Butler hörte es endlich und stockte.
"Nein , es bringt nur meine Arbeit durcheinander", verteidigte er sich.
" Du bist zu sehr Perfektionist, Matis", sagte Galema anerkennend, schmeichelnd, zustimmend und mitfühlend, alles gleichzeitig.
"Danke, Sir" , erwiderte Matis in stolzer Bescheidenheit zutiefst geschmeichelt.
"Vielleicht ist Kepler es auch?", stellte Galema vorsichtig die These auf.
"Wahrscheinlich", gab der Butler widerwillig zu.
"Er bemüht sich genauso wie du, seine Arbeit gut zu tun."
"Ja, Sir", sagte Matis etwas versöhnlicher.
"Was treibt er sonst noch so?", erkundigte Galema sich.
"Seit er das Vermögen losgeworden ist ? Trainiert er von morgens bis abends mit den anderen", berichtete Matis. "Sie schießen viel." Er gestattete sich eine leichte nachsichtige Belustigung, als ob er über ein Kind sprach. "Kepler kann mit dem Gewehr Dinge treffen, die soweit entfernt sind, dass man sie mit bloßem Auge gar nicht mehr sieht. Habe ich im Fernglas beobachtet."
Die letzten beiden Sätze hatte er mit einem deutlich hörbaren unwilligen Respekt ausgesprochen. Galema schwieg etwas länger, bevor er weitersprach.
" Und Rebecca?", stellte er die nächste Frage.
"Sie ist in Kapstadt, Sir ."
"Weiß ich. Was hält sie von ihm?"
"Sie ist sauer auf ihn", berichtete Matis wahrheitsgemäß.
"Ja?" Galemas Stimme war maßlos erstaunt. "Mir gegenüber hat sie nichts davon erwähnt." Sein Ton wurde argwöhnisch. "Weißt du, weswegen?"
"Ich ahne es, Sir", antwortete Matis leicht belustigt. "Ich denke, weil er ihr jeden Tag einen seiner Männer auf den Hals hetzt, nur aufs Klo gehen sie nicht mit ihr mit. Glaube ich."
"Sie spuckt Galle, oder?", fragte Ga lema mit unüberhörbarer Schadenfreude.
"Literweise, Sir ."
"Kepler ist ein guter Mann. Sehr mutig", meinte Galema anerkennend.
Matis gab ein undefinierbares Geräusch von sich, das wohl Zustimmung au sdrücken sollte.
"Was macht Stamper?", wechselte Galema das Thema.
Kepler brauchte zwei Sekunden, bis er dahinter kam, dass sein Chef über eines der Pferde sprach. Er hörte der Unterhaltung noch einige Minuten lang zu, aber es ging nur noch über die Belange der Ranch. Er ging zurück.
I n seinem Büro rief er Matis an und bat ihn, zu ihm zu kommen. Der Butler versprach in einer Viertelstunde da zu sein. Kepler legte auf, holte die Glock heraus, zerlegte und säuberte sie.
Er ölte die Pistole gerade leicht ein, als es an die Tür klopfte.
" Ist offen", rief er.
Matis kam herein und blickte missmutig drein, wie immer wenn er Waffen sah.
"Sie wünschten mi ch zu sprechen, Mister Kepler?"
Kepler montierte den Schlitten auf das Griffstück, schob das
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