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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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in Ordnung, aber bei mir nicht?"
    Rebecca wich seinem Blick aus.
    "Ich bin e iner der besten Kämpfer", sagte er deutlich, "nicht einer der nettesten Menschen. Ich bin überhaupt nicht nett."
    "Und nicht der bescheidenste" , parierte Rebecca.
    "Och bitte", meinte Kepler amüsiert. "Wie heißt die Tochter von al-Hariri, die letztes Jahr als die jüngste Milliardärin galt?"
    " Hind."
    "Wenn ich dich mit ihr vergleichen würde, würdest du meinen, du seiest geschäftstüchtiger oder sie?"
    "Ich", gab Rebecca kaum zögernd zu rück. "Bin jünger, reicher und höre auf."
    "Also. Wieso darf ich nicht von mir überzeugt sein?"
    Rebecca ging nicht darauf ein.
    "Kriegst du mit dieser Masche viele Frauen?", fragte sie stattdessen.
    "Mit dem Kämpfen oder mit dem Nichtnettsein?"
    "Beides ."
    Kepler sah ihr in die Augen und zog die Lippen auseinander.
    "Ich sitze im Moment bei dir ."
    " Was soll das heißen?", erkundigte Rebecca sich drohend.
    " Weißt du es? Du hast darauf bestanden, dass ich herkomme."
    Kepler erhob sich, ging um den Tisch und blieb direkt vor Rebecca stehen. Einige Sekunden lang sahen sie sich an. Kepler lächelte schmal, nahm seine Bierflasche, die auf dem Tisch stand, und quetschte sich an Rebecca vorbei.
    "Gute Nacht", wünschte er von der Tür aus und ging hinaus.
    Im Flur wartete er, bis Rebecca ihre Tür abgeschlossen hatte und zog den Schlüssel von Galemas Wohnung aus der Tasche, den Sahi ihm gegeben hatte.

4 9. Am nächsten Morgen ärgerte Kepler sich darüber, dass er nicht laufen konnte. Er duschte, zog sich an und ging zu Rebecca. Sie wartete schon, ihr Tag begann früh.
    S ie wollte in einem Shopping Center unweit von ihrem Wohnhaus frühstücken. Das Frühstück dort wurde so billig angeboten, dass man es für den Preis nicht selber machen konnte. Falls man es sich zu leisten imstande war.
    Im Restaurant konnte Kepler Rebecca gerade noch davon abhalten, für ihn routiniert ebenfalls Cappuccino mit Cream und mit Canderel statt Zucker zu bestellen, er wollte normalen Kaffee. Den frischgepressten kühlen Orangensaft und Marmelade wies er ebenfalls ab, Toast und kleine Würstchen nicht. Er wollte auch keine Rühreier oder von beiden Seiten angebratene Eier, sondern schlichte Spiegeleier mit Bacon. Weil er keine Cornflakes oder Ähnliches wollte, sah Rebecca sich zu der Bemerkung veranlasst, dass er seine ungesunden Gewohnheiten ablegen sollte, danach zählte sie ihm die verschiedenen Sorten Müsli auf, die man hier bekommen konnte. Kepler kommentierte ihren kaum verhohlenen Seitenhieb auf geringere Auswahl an deutschen Frühstückstischen nicht, war nach sieben Minuten mit seinem Frühstück fertig und übte sich in Geduld, während Rebecca ihres noch zwanzig weitere Minuten lang mit Hingabe zelebrierte.
    Während sie aß, ging eine Veränderung in Rebecca vor. Ihr Gesicht nahm mehr und mehr einen harten und kal ten geschäftlichen Ausdruck an.
    Am Abend zuvor hatte Kepler sie für einen kurzen Moment wie ein junges Mädchen erlebt. Jetzt erinnerte nichts an ihr mehr daran. Trotz ihrer Herkunft musste Rebecca es sehr schwer gehabt haben, dahin zu kommen, wo sie jetzt war. Vor allem als schwarze Frau in Südafrika.
    Rebecca sah ihn an. Vielleicht ahnte sie, worüber er nachdachte, denn plötzlich leuchteten ihre Augen ihn geradezu warm an.
    " Du wirst nicht lange auf mich im Büro warten müssen." Sie lächelte. "Ich fange später an, erst will ich mir ein neues Auto kaufen."
    "Was für eins?" , erkundigte Kepler sich höflich.
    " BMW natürlich", antwortete Rebecca.
    "Natürlich?", fragte er perplex zurück.
    "Deine Jungs lieben alles Deutsche so, dass sie mich damit angesteckt haben."
    "Im Bett?", erkundigte Kepler sich.
    Rebecca s Augen blickten ihn von einem Augenblick zum anderen nicht mehr warm, sondern schwer an.
    "Sie sind prima, deine Jungs", sagte sie mit unterdrückter Wut. "Ich verstehe mich gut mit ihnen, und es macht Eindruck, wenn man irgendwo mit ihnen auftaucht. Der Rest geht dich nichts an", sagte sie deutlich drohend. "Stell mir nie wieder so eine Frage. Sonst stellst du mir überhaupt keine Fragen mehr."
    "Es geht mich etwas an", widersprach Kepler. "Ich habe es dir gestern gesagt, Gefühle können gefährlich werden." Er machte eine Pause. "Du bist eine sehr attraktive Frau. Wenn einer meiner Männer deinetwegen den Kopf verliert, könntest du es anschließend auch, und zwar wörtlich. Und das wäre meine Schuld. Für die Frage an sich bitte ich um Entschuldigung."
    Eine

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