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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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ruhig. "Aber ich will, dass du dich auch allein schützen kannst, falls wir nicht in der Nähe sind."
    Rebecca blickte ihn undurchdringlich an.
    " Du kannst die Glock zumindest ins Handschuhfach legen", bat er.
    "Wenn du mir zu kämpfen beibringst, brauche ich keine Waffe", versuchte Rebecca nach einer Weile einen Kompromiss.
    "Auf fünf Meter jemanden zu schlagen, der mit einer Waffe auf dich zielt, ist unmöglich", beharrte Kepler. "Mit deinem Bruder mache ich dasselbe."
    "Du hast Angst um mich ." Rebecca sah ihn mitfühlend an. "Gut", entschied sie. "Ich werde damit üben, aber ich weiß nicht, ob ich sie benutzen würde."
    "Ich wünsche dir, dass du niemals in die Situation kommst, schießen zu mü ssen." Kepler sah ihr in die Augen. "Aber wenn sich die Frage stellt, du oder er, dann will ich, dass du dich für dich entscheidest. Und dass du das kannst."
    Am späten Freitagabend fuhren Kepler und Rebecca zurück auf die Ranch.
    Sie hielt ihr Wort und verbrachte den Samstagnachmittag mit ihm in der Sporthalle. Er zeigte ihr einige Krav-Maga-Griffe. Nachdem Rebecca sie verinnerlicht hatte, führte Kepler sie zum Schießplatz. Sie konnte auf Anhieb gut schießen und es machte ihr sichtlich Spaß, aber Kepler bezweifelte, dass sie imstande war, auch auf einen Menschen zu feuern. Er hoffte für sie, dass sie es nie tun müssen würde. Doch das Training und das Schießen steigerten ihre Bereitschaft sich zu wehren, und das war das Mindeste, was er erreichen wollte.
    Der Gedanke verursachte ihm Übelkeit, sie würde hilflos vor jemandem stehen, der ihr etwas antun wollte, und sie würde sich dem fügen müssen. Er wollte nie wieder jemanden in seinen Armen halten und ihm beim Sterben zusehen.

50 . Galema kam überraschend drei Tage früher als geplant zurück. Seine Begrüßung fiel spärlich aus und er verschwand sogleich in seinem Büro im zweiten Stock der Villa. Matis erklärte, ein wichtiges Geschäft stünde auf der Kippe, deswegen sei Mister Galema so kurzangebunden gewesen. Kepler war es egal, er war ein Angestellter, kein Freund. Wenn sein Arbeitgeber etwas außerhalb seines Zuständigkeitsgebietes zu tun hatte, dann ging es ihn nichts an.
    Galema erledigte das Geschäft von zu Hause aus, mit Hilfe seiner Sekretärin und zweier Assistenten, außerdem besuchten ihn unentwegt weitere Mitarbeiter.
    Kepler nahm sie in Empfang, bevor sie zu Galema gingen. Mit Matis' Hilfe lernte er jeden kennen, und machte sich Notizen über jeden einzelnen von ihnen.
    Die Bewältigung der Krise nahm vier Tage in Anspruch und einen weiteren Tag brauchte Galema, um auszuschlafen.
    Am Morgen darauf empfing er Kepler in blendender Laune im Gesellschaftszimmer, einer Mischung aus Bibliothek und Rauchsalon. Während Galema eine Zigarre paffte, trug Kepler auf seine Anweisung hin sachlich in allen Einzelheiten vor, wieweit er und seine Männer waren und was sie bis dato erledigt hatten.
    "Dann sind Sie einsatzbereit?", vergewisserte er sich nachdem Kepler seinen Bericht beendet hatte.
    "Ja, Sir ."
    " Dann feiern wir noch meinen Geburtstag", sagte Galema sehnsüchtig, "und wenn wir danach in Russland gewesen sind, bin ich so gut wie frei und kann mich dem Tee widmen." Er seufzte leise. "Alles andere läuft gut?"
    "Ja."
    "Mit Rebecca auch?", präzisierte der Afrikaner.
    "Mittlerweile spurt sie", erlaubte Kepler sich die Antwort.
    Galema grinste, wurde aber gleich wieder ernst.
    "Passen Sie mit ihr auf, sie kann sehr verletzend sein."
    "Rebecca ist eine sehr kluge und starke Frau", sagte Kepler mit ehrlicher A nerkennung. "Sie weiß was sie will, aber sie tut nur kalt, sie ist es nicht."
    Galema sah ihn spöttisch an.
    "Stimmt vielleicht, aber nur im Vergleich zu Ihnen", meinte er. "An Ihnen kann man sich ja einen Gefrierbrand holen." Einige Sekunden lang schwiegen sie, dann wurde Galemas Blick neugierig. "Tut es Ihnen nicht leid, so zu sein?"
    "Ich weiß nicht wie es anders ist", erwiderte Kepler mit einem Schulterzucken.
    Galema sann eine Weile über diese Antwort nach.
    "Sie wollen es nicht wissen", korrigierte er. "Es ist aber nicht so leicht, oder?"
    "Allmählich schon ."
    " Sie sind irre", bescheinigte Galema ihm.
    "Und ich habe eine irre Bitte an Sie, Sir", sagte Kepler schnell.
    "Die da wäre?", erkundigte Galema sich argwöhnisch.
    "Ich suche einen Waffenhändler. Ich habe ihn vor Jahren im Sudan kennengelernt. Er hatte Abudi ein Gewehr angeboten, das ich gerne hätte. Ich habe gedacht, er würde für Lifeguard arbeiten, aber dort

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