Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen
Vom Netzwerk:
Sie unterwegs?", fragte Kepler scharf.
    Galema schielte grinsend zu seiner Sekretärin, die mit einem verklärten Gesichtsausdruck eine Perlenkette betrachtete.
    "Ich war heute noch gar nicht im Bett" , antwortete er beiläufig.
    "Allein?"
    "Ja", antwortete Galema und sah Kepler nun vorsichtig abwartend an.
    " Ziehen Sie nochmal ohne Schutz los, knallt es", versprach Kepler, dann reichte er ihm die Hand. "Danke sehr."
    "Bitte", erwiderte Galema steif.
    "Ich habe aber nichts für Sie, Entschuldigung", sagte Kepler betreten.
    "Sie sind bereit, Ihr Leben für mich zu riskieren, das genügt."
    In diesem Moment riss Thembeka ihre Augen von dem riesigen Bären, weil die anderen sich um Galema gruppierten und sich bei ihm bedankten.
    "Danke", sagte sie mit ihrer dünnen Stimme.
    "Bitte, Thembeka ."
    Galemas Lächeln war freudig, seine Stimme belegt.
    Die Kleine sah zu Rebe cca.
    "Mama?", piepste sie.
    Rebecca sank vor ihr auf ein Knie, lächelte sie an und strich ihr über die Haare.
    "Wir fahren sie heute abholen."
    Kepler sah zu Budi und Sahi. Die beiden nickten sofort.
    "Ich komme mit", meldete sich Matis zu m ersten Mal an diesem Morgen zu Wort. "Wenn Sie nichts dagegen haben, Miss Galema", fügte er bittend hinzu.
    Rebecca blickte ihn überrascht an.
    "Ja, bitte."
    "Danke" , hauchte der Butler und atmete durch.
    "Wo sollen wir deinen Bären hintragen, Thembeka?", fragte Ibrahim.
    Thembeka blickte Rebecca fragend an, die unschlüssig zu ihrem Bruder sah.
    "Zu mir", antwortete Kepler an seiner statt. "Ich ziehe zu meinen Männern. Soraja kann mit Thembeka in meinem Haus wohnen."
    Rebecca nickte dankbar. Ibrahim und Ramakopa packten den Bären und mac hten sich mit ihm auf den Weg zu seinem Haus. Galema gähnte.
    "Ich haue mich für ein paar Stunden aufs Ohr", entschied er anschließend.
    Die kleine Versammlung löste sich auf.
    Kepl er blieb regungslos stehen. Geburtstage hatten oft eine stimmungsaufhellende Wirkung, und das hier mutete schon zu idyllisch an. Kepler traute schon lange keiner Idylle mehr. Im Moment konnte er sein Misstrauen aber nicht ganz fassen. Er hoffte nur inständig, dass das hier nicht so endete wie mit Abudi.
    Das Haus der Sudanesen hatte eine relativ große Küche, ein kleines Wohnzimmer und sechs noch kleinere Wohnräume, sodass die Männer nicht zusammenrücken mussten, damit Kepler einziehen konnte. Ihm machte die winzige Kammer nichts aus, er brauchte sie nur als einen Platz zum Schlafen. Sein Umzug dauerte weniger als zwanzig Minuten.
    Danach ging Kepler an den Pool. Nur der Tisch stand verlassen da. Kepler nahm zerstreut einen Cracker aus der Schale, die mit einem weißen Tuch abgedeckt darauf stand, und setzte sich in einen Liegestuhl. Er kaute abwesend an dem dünnen Gebäck, trank in kleinen Schlucken aus der Bierflasche, die Marta aus ihren Vorräten herausgerückt hatte, beobachte das Spiel der Sonnenstrahlen auf dem türkisen Wasser und versuchte sein Misstrauen zu definieren.
    Das Geräusch leichter Schritte lenkte ihn davon ab. Galemas Sekretärin setzte sich in den Stuhl neben ihm. Einige Zeit saßen sie schweigend nebeneinander.
    "Du bist zwar ein Killer", sagte Nombanda nach einer Weile, "aber du hast eine Seele. Danke."
    Galemas Sekretärin sah fast wie Rebecca aus. Nur im Gegensatz zu Schwester ihres Chefs war Nombanda still und zurückhaltend, und sie hatte nicht dieselbe selbstüberzeugte Sorglosigkeit wie Rebecca.
    "Wofür?", fragte Kepler verwundert.
    " Für Thembeka." Nombanda sah seine Überraschung. "Ich weiß wie es ist, ich war wie sie. Dann kam Mauto, holte mich da raus und gab mir eine Chance."
    Darin lag auch Keplers Misstrauen begründet. Die Welt walzte die Guten ei nfach nieder. Er konnte nicht zulassen, dass das auch hier passierte.
    Das Mittagessen hatte nicht lange gedauert, Rebecca erschien ziemlich bald zusammen mit der sichtlich aufgeregten Thembeka in der Tür. Budi, Sahi und Matis erhoben sich gleichzeitig und bedankten sich, dann gingen sie hinaus.
    Kepler linste auf Marta, die sich schon innerlich wappnete, und gönnte ihr nicht die Freude, die Bitte nach Bier abzuweisen. Er bat um Wasser. Argwöhnisch reichte Marte ihm Flasche. Kepler nahm sie, dankte förmlich und ging ins Büro, um dort in Ruhe weiter nachzudenken.
    Eine Stunde später sah er auf dem Monitor den Rover den Weg vom Tor zur Villa hochfahren. Er war nicht der einzige, der den Wagen bemerkt hatte, Sekunden später erschien Galema auf der Veranda, dann Ngabe, Massa, Marta und die beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher