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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen
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Bediensteten mit ihren Frauen. Der SUV hielt davor an. Budi und Sahi stiegen aus und machten die hinteren Türen auf. Rebecca stieg behände aus, während Matis vorsichtig Soraja beim Aussteigen half.
    Das kleine Zimmermädchen bewegte sich eingeengt und unbeholfen. Soraja hatte sichtlich Schmerzen, aber auf ihren Lippen war ein Lächeln, freudig und etwas zurückhaltend. Nachdem Thembekas Hand sich in ihre gezwängt hatte, blickte Soraja sich um. Sie machte einige Schritte zu Ngabe und Massa und sagte ihnen etwas, worauf die Männer verlegen zur Seite schauten.
    Kepler machte das Mikro an, als Soraja zu Galema ging.
    " Danke für alles, Mister Galema", sagte sie. "Thembeka wird Ihnen nicht zu Last fallen", versprach sie dann hastig. "Und ich werde bald arbeiten können."
    Galema lächelte und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sorajas Augen füllten sich mit Tränen. Sie griff nach Galemas Hand und küsste sie. Er riss sie zurück.
    "Ruh dich aus, Soraja", sagte er nur und ging weg.
    Kepler schmunzelte, als Matis zu Soraja blickte. Er hatte die Blicke des Butlers auf das Zimmermädchen schon bald nach seiner Ankunft bemerkt, und war verwundert, dass Matis immer einen deutlichen Abstand zu Soraja einhielt. Kepler hatte es darauf zurückgeführt, dass der wohlerzogene Butler eben aufgrund dieser Erziehung niemals etwas mit einer ihm unterstellten Bediensteten anfangen würde. Aber jetzt würde damit Schluss sein, mutmaßte Kepler.
    "Du wirst tun, was Mister Galema gesagt hat", verlangte Matis in seinem übl ichen Ton, aber die obligatorische Vollendung der kompromisslosen Schärfe darin fehlte. "Und ich erledige deine Aufgaben, bis du dich erholt hast."
    "Danke ", murmelte Soraja maßlos überrascht und blickte ihn verwundert an.
    Marta rettete den Butler aus dessen Verlegenheit. Sie kam heran, schubste Matis mit ihrer mächtigen Hüfte unverfroren zur Seite und legte ihre großen Oberarme vorsichtig um Soraja.
    "Was möchtest du zum Abendbrot haben?", fragte sie.
    "Ist mir egal, Marta", antwortete Soraja lächelnd.
    Die Stunden bis zum Abendessen verbrachten Soraja und Thembeka in der Küche, Rebecca und Nombanda ebenfalls. Matis zog sich mit Ramakopa und Ibrahim und ihren Frauen in sein Büro zurück, um zu besprechen, wie sie die Arbeit aufteilten, solange Soraja ihre Aufgaben nicht wahrnehmen konnte.
    Kepler nahm das PSG, sämtliche Ersatzmagazine, zusätzliche Munition und ging zur Schießstelle. Während er ihren Boden mit einer weiteren Schicht aus Hülsen der 7,62-mm-Munition bedeckte, dachte er weiter nach.
    Budi holte ihn, als es Zeit für das Abend essen war. Kaum dass Kepler die Küche betrat, stürmte Soraja zu ihm. Er sah Tränen in ihren Augen. Die junge Frau umarmte ihn mit aller Kraft, ohne auf den Schmerz zu achten, den sie mit Sicherheit verspürte.
    "Danke, Dirk", flüsterte sie.
    Kepler streichelte verlegen über ihre kurzen Haare und nickte nur.
    Als die Afrikanerin ihre Augen zu ihm hob und ihn anlächelte, als er das L ächeln von Thembeka sah, die ihn anblickte, wusste er, dass er etwas Gutes gemacht hatte. Seine Zweifel über die Richtigkeit der Art wie er für seine Überzeugungen einstand, waren weg, zumindest für den Moment.
    Nach dem Abendessen brachte Matis Sorajas weniges Hab und Gut aus ihrer kleinen Kammer in der Villa in Keplers Haus. Danach brachte er das Zimmermädchen und ihre Tochter dahin und blieb bei ihnen.
    Ngabe hatte Dienst im Büro, die anderen Männer und Kepler saßen in der Küche ihres Hauses und Kepler unterrichtete sie über seine Bedenken.
    Es war schon Nacht, als p lötzlich sein Handy klingelte. Es war Rebecca, sie äußerte den Wunsch, tét-a-tét mit ihm zu sprechen. Ihr Begehren nach Unterhaltung klang als Anweisung und ziemlich rigoros.
    Sie wartete vor dem Aufgang der Villa.
    " Was gibt es, Madam?", wollte Kepler wissen.
    "Ich muss unbedingt mit jemandem reden", verlangte Rebecca. "Komm mit."
    Sie drehte sich um und schritt energisch ins Haus.
    "Aber ja doch, sicher, klar", brummte Kepler in ihren Rücken, "alles was Ihr wünscht, ist doch selbstverständlich. Und überhaupt..."
    Rebecca blieb abrupt stehen, drehte sich um und sah ihn vernichtend an.
    "Ist was?"
    "Nö", meinte Kepler, "ich eile."
    "Bist du müde?"
    "Jetzt nicht mehr", gab er beißend zurück.
    Rebecca sah ihn betreten an.
    "Geh weiter", befahl er, "die Nacht wird nicht jünger. Ich auch nicht."
    "Du bist unmöglich", stellte Rebecca fest.
    "Ne, bin absolut real."
    Rebecca führte ihn in den
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