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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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wartete im Wohnzimmer mit einer Tasse Kaffee, solange Sarah ihren Sohn hinlegte. Sie kam bald herein und setzte sich kraftlos auf die Kante des Sofas. Im Zimmer breitete sich bedrücktes Schweigen aus. Sarah wirkte angespannt und vermied es, Kepler direkt anzusehen.
    "Rede endlich", befahl er.
    "Wir stecken in Schwierigkeiten", begann Sarah nach langem Zögern. "Jens hat für eine Firma die EDV gemacht, und dann bedrängte ihn der Inhaber, in seine Spielothek zu investieren, er hat irgendwie rausgekriegt, dass wir Geld haben." Sarah seufzte bitter. "Du weißt, wie Jens ist, er kann schlecht nein sagen und der Kerl war richtig penetrant. Schließlich hat Jens investiert..."
    "Wieviel?"
    "Hunderttausend." Sarah sah Kepler schuldbewusst an. "Entschuldige..."
    "Es ist euer Geld ", erwiderte er. "Wie hat Jens gezahlt?"
    "Bar..."
    "Die Rendite blieb wohl aus", vermutete Kepler beißend. "Und weiter?"
    "Die Rendite blieb aus", bestätigte Sarah. "Aber dafür wollte der Kerl mehr haben. Irgendwann war es Jens zuviel, er hat nochmal gezahlt, damit die von uns abließen. Aber der Typ ließ nicht locker. Jens drohte zur Polizei zu gehen." Sarah sah Kepler hilflos an. "Aber der Typ sagte, wir hätten illegal investiert, und wenn das rauskommt, würde man uns auch belangen." Sarah krümmte sich. "Jens wollte ihnen alles geben, aber wir brauchen das Geld für Amerika, wir haben für das Haus dort schon unterschrieben. Wenn wir es nicht bezahlen können... wenn die Behörden rauskriegen, dass wir kriminell sind..." Sie schluchzte. "Jens hat denen sechshunderttausend gegeben, alles was wir entbehren können, aber sie wollen auch den Rest haben. Wir haben das restliche Geld abgehoben und Jens hat denen gesagt, dass es schon auf einer US-Bank wäre, aber die glauben das nicht und wollen es haben." Jetzt konnte Sarah ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, sie liefen über ihre Wangen. "Einmal dachte ich, sie wollen einbrechen und habe die Polizei angerufen. Ein Streifenwagen kam, aber es war niemand mehr da. Jens hatte Anzeige erstatten wollen, aber bei der Polizei sagte man ihm, man könne erst dann etwas tun, wenn etwas Konkretes passiert wäre." Sarah sah Kepler fassungslos an. "Erst wenn sie Robert etwas getan hätten, Dirk, erst dann will man uns beschützen!" Sie jaulte fast. "Seitdem terrorisieren diese Leute uns. Sie rufen ständig an und lauern uns überall auf. Ich bin mit Robert schon seit Wochen nicht mehr draußen gewesen. Sie haben irgendwie sogar meine Handynummer rausgekriegt."
    "Wieso hast du es mir nicht früher gesagt?", verlangte Kepler erbost zu wissen.
    Sarah sah ihn b edrückt an.
    "Ich wollte, aber Jens erlaubte es mir nicht." Ihre Stimme wurde immer mehr zu einem verzweifelten Flüstern. "Wir kommen hier nicht weg, oder?"
    "Doch", versprach Kepler durch zusammengebissene Zähne.
    " Wir zahlen es dir irgendwann zurück", murmelte Sarah nach unten blickend.
    "Ich gebe euch kein Geld", sagte Kepler. "Wenn ihr denen die dreihunderttausend gebt, lassen die euch auch in den USA nicht in Ruhe. Oder sie werden zu mir kommen. Wundert mich, dass sie noch nicht da waren." Er machte eine Pause. "Ich erspare ihnen die Fahrt nach Bremen." Er sah Sarah an. "Ich bringe euch heile hier weg, nur müsst du und Jens genau das tun, was ich euch sage."
    Sarah nickte, aber in ihren Augen stand Angst. Doch langsam, je länger sie zu Kepler blic kte, fing diese Angst allmählich an, einer Hoffnung zu weichen.
    "Wann geht euer Flug von Münster?", fragte er.
    " Übermorgen um fünfzehn Uhr."
    " Müsst ihr noch etwas erledigen?"
    "Ist schon alles fertig. Jens ist nur an die Gräber von Oma und euren Eltern gefahren." Sarah schluchzte. "Und ich hocke auf diesem verdammten Geld!"
    Ihr Handy klingelte wieder. Kepler streckte die Hand aus und sie gab ihm zögernd das Telefon. Er stürzte aus dem Haus.
    E in schwarzer Mercedes fuhr gerade langsam an der Einfahrt vorbei. Kepler lief zur Straße und hielt die Hand mit dem Handy hoch. Es hörte auf zu klingeln, der Mercedes hielt an. Dann heulte der V8 fauchend auf und der Wagen ruckte mit lautem Reifenquietschen. Die dunkle Scheibe der Beifahrertür fuhr herunter.
    "Wer bist du?", verlangte der lockige Typ auf dem Beifahrersitz zu wissen.
    " Jens' Bruder. Ich habe, was ihr wollt."
    " Na, dann gib es uns jetzt."
    "Sie haben mir erst eben erzählt, warum ich ihr Geld verwahren sollte. Ich muss es erst besorgen, Hirnie."
    "Eh ..."
    "Eh mich nicht an , Locke."
    " Du weißt, mit wem du dich

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