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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Polizeiauto warten. Dann waren die Vergewaltiger mit Krankenwagen abtransportiert. Die Leute von der Spurensicherung und die Gaffer blieben zurück, die restlichen Einsatzkräfte brachen auf. Der Beamte, der Kepler gefesselt hatte, und ein weiterer älterer Polizist stiegen in den Omega ein, in dem Kepler saß. Den ganzen Weg zum Polizeipräsidium sagte niemand ein Wort.
    Dort brachte man Kepler in ein Verhörzimmer und nahm ihm die Handschellen ab. Der ermittelnde Beamte setzte sich ihm gegenüber an den Tisch und stellte sich knapp vor. Der junge Polizeimeister und sein älterer Kollege nahmen auf den Stühlen an der Wand Platz. Nach der Vorstellung herrschte im Zimmer Stille. Kepler ahnte, dass der Ermittler auf seine Akte und auf die Ergebnisse der Spurensuche wartete. Es würde dauern, und er besah die Beamten unauffällig.
    Der Ermittler sah grimmig drein, aber in seinen lebendigen Augen blitzte deutlich der Jux auf. Keplers erster Kommandeur beim KSK war auch so. Solche Leute waren gefährlich, sie vermittelten einen Eindruck, der nicht stimmte. Man brauchte Zeit, um das zu erkennen. Dann dachte man, man wüsste nun, mit wem man es zu tun hatte, stellte sich darauf ein und wiegte sich in Sicherheit. Aber solche Menschen waren Schwindler wie sie im Buche standen, sie waren nie so, wie man sie erkannt zu haben glaubte, sondern immer anders. Ein bisschen nur, aber das war entscheidend. Es bedurfte viel Erfahrung, solche Menschen richtig einzuschätzen. Kepler hatte den Eindruck, dass der Polizist ein typischer Beamter war, im guten Sinne dieses Wortes. Er war schon sein ganzes Leben lang Polizist, und er war es gern. Er wusste, wie das Leben funktionierte und kannte seinen Platz darin. Kepler mochte solche Naturen. Auch sein Vater war so gewesen, wie Oma ihm erzählt hatte.
    Der Gesichtsausdruck des jungen Polizisten hatte nichts von dem Ruhigen und Gelassenen seiner Kollegen. Die ihm eigenen, wie Kepler einschätze, Arroganz und Überheblichkeit waren von ihm abgefallen, er war nur noch unsicher. Wie wahrscheinlich sonst immer, aber nun gelang es ihm nicht, diese Unsicherheit zu überspielen. Er hatte wohl angenommen, dass er nichts falsch gemacht hatte, aber beim Anblick seiner Kollegen war er sich dessen nicht mehr sicher.
    Er atmete erleichtert auf, als die Tür aufging, ein uniformierter Polizist hereinkam und dem Ermittler eine Akte reichte. Der nahm seinen schweren Blick von dem jungen Polizisten, schlug die Mappe auf und vertiefte sich in die Lektüre.
    Kepler hatte Ähnliches durchgemacht. Er hatte sich in der Position der jungen Polizisten befunden, allerdings hatte er seine Lektionen viel schneller gelernt. Er war auch an Stelle der Älteren gewesen, das allerdings öfter.
    Der Ermittler beobachtete ihn seinerseits ebenfalls genau, obwohl es den Eindruck machte, als ob er die ganze Zeit in die Akte starren und nachdenken würde. Schließlich blickte er seinen jungen Kollegen an, dann Kepler.
    " Also", begann er, "warum nochmal haben Sie die Kerle verprügelt?"
    "Ich habe sie nur einmal verprügelt."
    Der Polizist grunzte.
    "Und warum das?"
    "Sie wollten mich vergewaltigen."
    "So."
    "Wie heißen Sie bitte?", fragte Kepler mit einem Blick auf die Schulterklappen, auf denen jeweils drei silberne Sterne prangten. "Ich habe es vorhin akustisch nicht richtig verstanden, Herr Oberkommissar", testete er an.
    " Mein Name ist Hermann Valentin", antwortete der Beamte. "Hauptkommissar", korrigierte er ungerührt.
    "Und was bitte ist der Vor - und was der Nachname?", erkundigte Kepler sich.
    Der Hauptkommiss ar gestattete sich ein Lächeln.
    "Valentin ist der Nachname."
    "Danke", sagte Kepler und ließ den Blick zum Fenster wandern.
    "Wollten Sie mir nicht erzählen, wie es passiert ist?", erinnerte Valentin ihn.
    "Ne", meinte Kepler. "Aber ich muss es wohl. Na gut, also. Einer von den Typen, der Bärtige, lockte mich mit Bitte um Hilfe in den Keller..."
    " Welche Art Hilfe?"
    " Ein Klavier sollte ich schleppen."
    "Nachts? Das haben Sie geglaubt?"
    Kepler zuckte die Schultern.
    "Die Uni ist nur ein paar Kilometer entfernt."
    "Und das ist eine Entschuldigung oder was?"
    "Ich war blöd genug dafür. Wollen Sie es zu Ende hören?"
    Valentin machte nur eine einladende Geste.
    "Also, ich in diesen Keller, der Bart macht die Tür hinter mir zu, und der Gr oße sagt, sie wollen bisschen Spaß haben, und ich sei der Hase. Der Kleine hatte einen Baseballschläger dabei, als Argument, nehme ich an." Kepler blickte dem

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