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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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sie noch mehr an Achtung gewannen, und standen wie alle anderen an. Immer wieder kamen Menschen zu ihnen, um ihre Begeisterung zu äußern, bevor sie sich einen Platz zum Essen suchten.
    Plötzlich tauchte Nico auf und zog Kepler aufgeregt am Ärmel.
    " Herr Kepler, kommen Sie, ich will Sie mit meiner Mutter bekannt machen."
    "Ich möchte erst etwas essen", erwiderte Kepler.
    Eine Unterhaltung mit einer stolzen Mutter war nicht unbedingt das was er sich wünschte. Nico machte eine enttäuschte Mine, versuchte aber, sie zu verbergen und blickte nach vorn. Vor Kepler waren nur noch acht Leute in der Schlange.
    "Sie können mit uns essen ..."
    Kepler nickte ergeben, er schuldete es dem Jungen.
    "Meine Mutter ist ganz begeistert von Ihnen", sagte Nico, wieder fröhlich.
    Er bewies, dass er mitdachte, und besorgte für Kepler und Marco jeweils eine Flasche Orangensaft. Danach tänzelte er vor Ungeduld, die Schlange bewegte sich für ihn eindeutig zu langsam.
    Schließlich hatte Kepler seinen Steak und den Salat. Sofort drängte der Junge ihn weiter. Kepler sah Marco wehleidig an, worauf dieser milde zurücklächelte und zu seiner Freundin ging. Nico rannte vor, zwischen den auf dem Rasen sitzenden Menschen. Kepler ging gemächlichen Schrittes hinterher, er hatte keine Lust, sein Essen fallen zu lassen und sich noch einmal anstellen zu müssen. Alle paar Schritte blieb Nico stehen und sah ungeduldig zu ihm.
    Schließlich erreichten sie die Stelle, an der Nico und seine Mutter sich niede rgelassen hatten. Kepler atmete erleichtert aus. Obwohl er Nicos Mutter nicht richtig sehen konnte, sie saß zur Seite gedreht und sprach mit ihren Nachbarn, schien die Frau wenigstens attraktiv zu sein.
    "Mom", rüttelte Nico sie am Arm, kaum dass er und Kepler bei ihr waren, "das ist Herr Kepler, mein Trainer."
    Er sagte es stolz und laut genug, damit man ihn hören konnte.
    "Oh a", entfuhr es Kepler, als Nicos Mutter sich umdrehte.
    "Du bist also der Kerl, von dem er seit einem halben Jahr schwärmt", sagte J ulia ruhig und musterte ihn. "Na dann nimm Platz."
    "Ihr kennt euch?", staunte Nico.
    "Kann man so sagen", erwiderte Julia würdevoll. "Fast", ergänzte sie. "Er ist derjenige, der mich versetzt hat."
    "Entschuldigung", bat Kepler und faltete sich auf den Boden.
    Die Rüstung, so toll sie sich anfühlte, war fürs Sitzen ziemlich umständlich.
    "Dann hast du über ihn heute den ganzen Morgen geschimpft?", schlussfolgerte Nico geistesgegenwärtig mit einem breiten Grinsen.
    "Sei still", wies seine Mutter ihn sofort zurecht.
    "Tut mir leid", grinste Kepler Julia unverfroren an, "wir mussten das Fest vorbereiten." Er sah immer noch Kälte in ihren Augen. "Aber es hat sich gelohnt, es geht das Gerücht um, du platzt vor Begeisterung", behauptete er mit Aplomb.
    Julia bedachte ihren Sohn sogleich mit einem eisigen Blick. Nico versuchte sich einerseits ganz klein zu machen, andererseits strahlte er.
    "Andere Gerüchte besagen, es wird ein furchtbares Nachspiel geben", erwiderte Julia und versuchte, ein strenges Gesicht zu wahren.
    "Mom", machte Nico niedergeschlagen.
    "Ich bitte dich für uns beide in allerschärfster Form um Entschuldigung", kam Kepler ihm zur Hilfe.
    " Gewährt", erbarmte Julia sich nach einigen Sekunden. "Strafe gibt es trotzdem", drohte sie allgemeingültig in die Runde.
    "Wie überlebst du es bloß, Kleiner?", erkundigte Kepler sich bei Nico.
    "Sie ist ganz nett, Herr Kepler", nahm der Junge seine Mutter sofort in Schutz.
    "Na dann geht’s ." Kepler spießte zwei Nudeln auf. "Ich hatte schon Angst."
    "Das sollten Sie auch", riet der Junge ihm.
    Julia lächelte ihn an und fuhr ihm durch die Haare. Kepler hörte auf zu kauen und sah Nico mit gespielter Strenge an.
    "Ich bin dein Trainer. Mit mir kannst du es dir auch ziemlich verde rben."
    "Wollen Sie ein Eis?", erkundigte Nico sich sofort.
    "Na also", meinte Kepler zufrieden. "Natürlich."
    Der Junge sprang auf und rannte fast gegen den Nachbarn.
    "Stopp", rief Kepler.
    Nico verharrte sofort und drehte sich um.
    "Bring für deine Mutter auch eins" , sagte Kepler. "Und lass dir Zeit, okay."
    Der Junge nickte eifrig und rannte davon.
    "Du kannst gut mit Kindern", sagte Julia warm.
    "Nur mit einigen wenigen", schränkte Kepler sofort ein.
    Sie schwiegen, bis er aufgegessen hatte. Nico ließ mit dem Eis auf sich warten.
    "Lass uns aufstehen", bat Kepler. "Das Bogu ist nicht gut zum Sitzen."
    Er stemmte sich hoch und hielt Julia die Hand hin. Sie ergriff sie, stand auf

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