Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
nicht mehr Erotik, es war schon fast Sex.
"Ich könnte glatt zwei rauchen", sagte Kepler, als sie zurück an der Bar waren.
"Ich auch", erwiderte Julia lächelnd.
Kepler bestellte zu trinken, dann tanzten sie wieder. Dieses Mal war es noch ekstatischer. Dass andere ihren Tanz mitbekamen, war Kepler egal. Julias Verführung nahm ihn so ein, dass er beinahe vergaß, dass es ein Spiel war.
" Wenn ich dich bei mir wieder mit Kaffee abfülle, bleibst du diesmal?", fragte er flüsternd, während er Julia an sich drückte.
" Wir gehen zu mir", flüsterte sie zurück. "Und ich fülle dich ab."
"Und Nico?" , fragte Kepler sofort.
"Er übernachtet bei meinen Eltern."
E ng umschlungen verließen sie die Tanzfläche. Sie gingen hinaus und stiegen in ein Taxi. Im Wagen knutschten sie hemmungslos weiter. Kepler vermutete, dass wenn sie nicht bezahlt hätten, der Fahrer nicht allzu sauer darüber wäre.
Nachdem sie ausgestiegen waren, schleppten sie sich buchstäblich zu r Julias Wohnung. Schon im Flur, kaum dass sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, fing Julia an, Kepler auszuziehen. Bevor Kepler mit ihr in den Armen auf das Bett sank, hoffte er, dass das alles auch für Julia nichts weiter als ein Spiel war.
Am nächsten Morgen wachte Kepler aus Gewohnheit früh auf. Weil er nicht laufen konnte, versuchte er wieder einzuschlafen, was ihm auch gelang. Als er erneut wach wurde, war Julia schon auf, er hörte sie in der Küche summen. Er zog die Hose und das Hemd an und ging aus dem Schlafzimmer. In der Küchentür blieb er stehen und sah Julia an. Sie hatte geduscht, um ihren Kopf war ein Handtuch gewickelt, und sie hatte einen Bademantel an. Sie hantierte an der Küchenplatte, auf der Kepler ein Tablett stehen sah.
"Morgen ."
Julia drehte sich um und lächelte.
"Morgen . Eigentlich wollte ich dir Frühstück ans Bett bringen."
"Das ist der männliche Part ."
"Ich hätte natürlich mit im Bett gefrühstückt."
"Wenn es dir nichts ausmacht, lass uns hier frühstücken", bat Kepler.
"Natürlich ." Julia verbarg schnell ihre Enttäuschung. "Setz dich."
Kepler nahm am Tisch Platz. Julia stellte frisch aufgebackene Brötchen, Beil agen und Kaffee auf den Tisch, dann nahm sie auf dem Stuhl Kepler gegenüber Platz. Sie aßen schweigend, Kepler schnell, Julia häppchenweise. Sie blickte ihn dabei immer wieder nachdenklich an. Er wich ihrem Blick aus. Als er fertig war und die zweite Tasse Kaffee trank, stand sie auf und nahm das Handtuch von ihren Haaren. Dann setzte sie sich wieder hin, wobei sie auf einem Bein saß. Kepler konnte dieses wohlgeformte Bein sehen, es sah schön aus. Julia verfolgte seinen Blick, lächelte und schnippte das nächste Stückchen von ihrem Brötchen.
"Wollen wir an die Weser p icknicken fahren?", fragte sie.
Kepler dachte u nschlüssig nach.
"Ich beiße nicht" , teile Julia beruhigenden Tones mit.
Was soll's, entschied Kepler und entspannte sich.
"Wie man's nimmt", entgegnete er. "Ist in jedem Fall aber sehr angenehm."
Sie verbrachten den Tag am Fluss, abends gingen sie in den Klub. Sie tanzten etwas, tranken ein wenig und schließlich landeten sie wieder in Julias Bett.
Am Sonntag stand Julia zusammen mit Kepler auf.
Sie wirkte anders. Von der Lebefrau war fast nichts mehr zu sehen, sie war eine arbeitende Mutter. Als sie sagte, dass sie Nico abholen müsse, verabschiedete Kepler sich. In der Tür sah Julia ihn auffordernd an, bat aber nicht, dass er sich meldete. Kepler war erleichtert.
Auf dem Weg nach Hause dachte er nach. Mit Melissa war es nichts gewo rden. Wahrscheinlich, weil sie beide nicht zu Kompromissen bereit gewesen waren. Julia schien nur einen Mann haben zu wollen, mit dem sie hin und wieder etwas unternehmen konnte.
Mehr wollte Kepler auch nicht. Und nur dazu war er auch imstande.
28. Am Montag spürte Kepler beständig Nicos Blick. Am Mittwoch machte der Junge einen besorgten Eindruck, am Donnerstag sprach er Kepler an.
"Ist etwas nicht gut gewesen mit meiner Mutter, Herr Kepler?", fragte er, als sie nach dem Training allein geblieben waren.
"Warum fragst du?" , erkundigte Kepler sich argwöhnisch.
"Sie rufen nicht an ."
"Hat sie diesmal gesagt, dass du fragen sollst?"
"Nein , sie dreht deswegen einfach nur mittelschwer durch. Sie sind viel besser als ihr letzter Freund", fügte Nico hinzu.
Den Kommentar hatte Keple r überhaupt nicht hören wollen.
" Und damit machen Sie mir das Leben schwer", beschwerte Nico sich. "Sie ist auf Sie sauer, lässt es
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