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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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schließlich zufrieden. Er tat es nicht gern, aber Kepler schaltete auf stur. Schließlich besiegelten sie ihren Handel mit einem Handschlag und einer Tasse japanischen Tees, den Yoko ihnen gebracht hatte. Danach machte Daijiro sich an die gewachsene Verwaltung der Schule und Kepler ging seine erste Dividende genießen.
    Nico wartete in der Bar auf ihn. Der Junge saß wie auf heißen Nadeln und befingerte sein neues Schwert. Kaum dass Nico ihn sah, sprang er hoch. Kepler deutete ihm mit der Hand, sich wieder hinzusetzen, und nahm neben ihm Platz.
    "Was gibt’s, Nic o?", fragte er und dankte Yoko, die ihnen Saft brachte.
    Sie lächelte ihn warm an und ging. Nico wartete, bis sie aus der Hörweite war .
    "Mögen Sie meine Mutter, Herr Kepler?"
    "Äh... schon", erwiderte Kepler überrascht.
    "Sie mag Sie auch ganz doll." Nico sprach schnell, als ob er Angst hatte, Kepler würde ihm gebieten, zu schweigen. "Sie hatte sich am Freitag sehr darauf gefreut, Sie zu sehen, und sie hatte den ganzen Samstagmorgen geschimpft, weil Sie nicht gekommen waren. Und sie hat mich gestern total über Sie ausgefragt."
    "Und deswegen meinst du, dass sie mich mag?"
    "Ja", bestätigte der Junge überzeugt.
    "Für einen Zehnjährigen bist du sehr aufmerksam und klug ."
    "Ich werde in zwei Monaten elf ."
    " Na dann. Was hast du ihr erzählt?"
    "Alles was ich weiß , dass Sie der beste Kämpfer sind und ein toller Trainer, und dass Sie Soldat waren, dass Sie nett sind...", haspelte Nico.
    "Hast du ihr auch von dem Gespräch erzählt, das du belauscht hast?", unte rbrach Kepler ihn. "Das mit dem Polizisten?"
    "Ja", brachte Nico zögernd heraus , dann hielt er Kepler einen Zettel hin. "Aber das macht nichts, sie will trotzdem, dass Sie sie anrufen."
    "Das hat sie dir aufgetragen mir zu sagen?"
    "Nein , sie hatte nichts davon gesagt", erwiderte Nico kopfschüttelnd. "Aber ich weiß, dass sie das will. Werden Sie?", bettelte er beinahe. "Bitte, Herr Kepler."
    Kepler nahm den Zettel und Nico atmete aus.
    "Wann soll ich anr ufen?"
    "Heute gegen zehn müsste es passen", antwortete Nico sichtlich erleichtert.
    Es war mehr der Wunsch herauszufinden, was Julia von ihm wollte, als dass er sie wiederzusehen begehrte, weswegen Kepler sie anrief.
    " Sollte Nico mich auf deine Anweisung hin bitten, dich anzurufen?", fragte er, kaum dass sie sich begrüßt hatten.
    " Nein", antwortete Julia unmissverständlich.
    "Er sagte, du würdest es wollen."
    "Natürlich", bestätigte Julia. "Du schuldest mir immer noch ein Date."
    Mit einer unverbindlichen Verabredung konnte Kepler eigentlich ganz gut leben. Nur fühlte er sich wegen Nico jetzt gehemmt.
    Aber die Erinnerung an Jul ias Lächeln, an ihre Augen und an ihre Haut wollte partout nicht aus seinem Kopf und so gewannen die Hormone die Entscheidung.
    "Okay , wir treffen uns Freitagabend im Klub", sagte Kepler.

27. Letztes Mal war Julia kurz nach elf in den Klub gekommen. Dieses Mal würde er warten müssen, mutmaßte Kepler.
    Genauso kam es. Kepler hatte überlegt, als kleine Rache anderweitig anzubandeln, entschied sich aber dagegen und wartete an der Bar. Allerdings hatte er sich in die hinterste Ecke verzogen, damit er nicht sofort auffiel.
    Julia erschien erst um halb eins , aber sie blickte sich mit einem freudigen Lächeln um. Kepler wartete ab. Julia sah ihn nicht und ihr Blick wurde nach einiger Zeit enttäuscht, ihr Lächeln verschwand und ihr Gesicht wurde eine kalte Maske. Sie setzte sich an den Tresen und ihre ganze Erscheinung warnte davor, sie anzusprechen. Kepler ging zu ihr. Sie sah ihn reserviert an, als sie ihn bemerkte. Er zwängte sich zwischen ihren Hocker und den daneben, auf dem ein Mann saß, der Julia begeistert anblickte. Keplers Auftauchen löste bei ihm Empörung aus. Kepler warnte ihn mit einem Blick und nahm Julia in Augenschein.
    "Wenn Frauen nonverbal reden, haben wir nicht genug Augen, um zuzuh ören."
    " Kannst du noch atmen?", erkundigte Julia sich kühl.
    "Soeben."
    "Dann sitzt meine Bluse noch nicht richtig."
    "Das tut sie ", erwiderte Kepler. "Ich habe nur das naturgegebene Talent der Selbstbeherrschung, das ich fast bis zur Vollkommenheit perfektioniert habe."
    "Das werden wir sehen", meinte Julia souverän. "Wollen wir tanzen?"
    Dieses Mal tanzte sie anders. Sie hatte ganz normal begonnen, aber es ging nicht lange so weiter. Nach einer recht kurzen Zeit begann Julia, sich Kepler immer mehr zu nähern, dann sich an ihn zu drängen, bis sie sich geradezu umschlangen. Es war

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