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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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begegnen — dem Waschautomaten-Knacker.
    Aber daran war jetzt nicht zu
denken; und alle Aufmerksamkeit der Jungs richtete sich auf Bodos Haus.
    Um 23.33 Uhr erlosch dort das
Licht.
    Geht er jetzt los, dachte Tim,
oder legt er sich schlafen? Letzteres wäre eine Pleite für uns — und ich hätte
mich blamiert mit meiner Überlegung: Zigaretten, Coke, Eisenrohr — nächtliche
Demolierer-Aktion.
    Er starrte zum Haus hinüber.
    An Vorder- und Hintertür rührte
sich nichts.
    „Er hat sich die Zähne
geputzt“, seufzte Klößchen, „und steigt nun in ein wohlig-warmes Bett.“
    Wie um ihn Lügen zu strafen: in
diesem Moment tauchte eine dunkle Gestalt neben dem Haus auf.
    Tim erkannte den
Spenglermeister. „Das ist er.“
    Möngheym stieg in seinen Wagen.
Der Motor summte leise. Scheinwerferlicht. Die Jungs tauchten hinter die
Hofmauer.
    Der Mercedes fuhr an ihnen
vorbei.
    Auf die Räder! Hinterher!
    Bodo Möngheym fuhr langsam. Sie
konnten ihm mühelos folgen.
    Fahrtziel war der Supermarkt
auf der anderen Seite des Dorfes. Dort, neben dem flachen Gebäude, erstreckte
sich ein Kundenparkplatz. Aber so genau nahm das offenbar niemand. Auch jetzt parkte
dort ein Dutzend Wagen. Vermutlich gehörten sie Anliegern dieser Straße, die
keine Garage hatten. Außerdem war Parkverbot auf einer Seite.
    Die Jungs beobachteten, wie der
Mercedes sich zu den anderen Fahrzeugen stellte.
    Die Scheinwerfer erloschen. Stille.
Bodo Möngheym blieb im Wagen.
    Tim, Karl und Klößchen
verbargen sich hinter einer Hausecke. Tim spürte, wie das Jagdblut ihm durch
die Adern schoß. Das war die Gelegenheit! Jetzt konnten sie Bodo M. ertappen
auf frischer Tat. Und dann hatten sie ihn. Kleinmachen würden sie ihn, bis er
mit dem Geständnis rauskam wegen Sabine.
    „Er steigt nicht aus“,
flüsterte Klößchen. „Vielleicht hat er ‘nen Husch. Ich habe mal gelesen von
einem Bescheuerten, der in seinem Bett nicht schlafen konnte. Aber im Auto, da
ging’s. Der hat seine Nächte nur noch dort verbracht. Irgendwie kann ich das
verstehen. Wenn ich morgens im Unterricht zu tief schlafe, kriege ich nachts
kein Auge zu. Und dann freue ich mich schon auf den Unterricht, weil ich dabei
endlich entspanne.“
    „Auf Möngheym trifft das nicht
zu“, sagte Tim.
    „Warum steigt er dann nicht
aus?“
    „Weil er vorsichtig ist. Er
peilt erst die Lage. Er stellt fest, ob jemand in der Nähe ist. Es gibt
Nachtwanderer, die socken auch los, wenn es kalt ist.“
    Eine halbe Stunde verging.
    „Mann, ist der vorsichtig!“
stöhnte Klößchen. „Der macht sich’s gemütlich in seiner Karre. Und unsereins
schlägt sich die Nacht um die Ohren.“
    „Er raucht“, sagte Tim. „Er
schirmt zwar die Glut mit der Hand ab. Aber manchmal auch nicht. Eben habe ich
die Glut gesehen.“
    „Und er säuft Coke“, sagte
Klößchen. „Durst habe ich auch.“
    Wieder riskierte Tim einen
Blick um die Hausecke — und sah den Vermummten.
    Der kam — nein, schlich — aus
der Gasse dort links, witterte nach allen Seiten und huschte dann zum
Parkplatz.
    Vermummt war er mit der Kapuze
eines Kapuzen-Shirts, dunkler Hose und Handschuhen. Sah aus wie ein brutaler
Actiontyp, wie Terrorist, Bankräuber oder Mitgeher bei ‘ner verbotenen
Demonstration.
    Für einen Moment tauchte er in
den Schatten der Hauswand, dann stand er neben einer geparkten Limousine, einer
weißen.
    Auf der abgewandten Seite
duckte er sich.
    Die Jungs hielten den Atem an.
    „Wer ist denn das?“ flüsterte
Karl.
    „Werden wir gleich merken“,
erwiderte Tim ebenso leise. Er ahnte, was sich abspielen würde. Und richtig!
    Metallisches Kreischen drang
durch die Nacht. Eisen fuhr über Lack und Stahlblech.
    Kein Zweifel! Der Vermummte
machte sich zu schaffen an der weißen Limousine, aber nicht, um sie zu
verschönern. Nein, der Demolierer war am Werk.
    Im selben Moment sprang
Möngheym aus seinem Mercedes. Mit Gebrüll griff er den Vermummten an.
    Schreie, Getümmel. Hinter der
Limousine war was los, und die Jungs — Tim voran — sprinteten hinzu.
    Als Tim den ansatzweise
mißhandelten Wagen umrundete, bot sich ein wüstes Bild: Bodo Möngheym kniete
auf dem Vermummten, der nicht mehr vermummt war.
    Möngheym hatte ihm die Kapuze
vom Kopf gerissen und holte aus mit seinem Totschläger, dem Eisenrohr.
Zuschlägen wollte der Spenglermeister, losprügeln auf den entblößten Kopf.
    Himmel! Der bringt ihn um!
    Tim schnellte vor.

    Bodos Arm fuhr schon nieder,
als Tim ihn anfiel — schräg von

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