Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Schritt weitergekommen.“
    Valke stülpte die Unterlippe
vor und dachte nach.
    „Seltsam! Vor zwei Wochen war
schon mal ein Unfall mit erheblichem Personenschaden und Fahrerflucht.“
    „Hier?“
    „Auf der Straße zur Stadt. Aber
noch in meinem Bereich. Bei der Baumschule. Ein junger Mann wurde halb
totgefahren. Sein Mountain Bike war nur noch ein Klumpen Metall. Ich entsinne
mich an alles. Es war Georg Krawutzke. Die Ambulanz hat ihn ins
Elisabethen-Krankenhaus gebracht, schwerverletzt. Soweit mir’s erinnerlich ist,
wurden am Unfallort blaue Lacksplitter gefunden, die wahrscheinlich von einem
Mercedes stammten.“
    „In dieser Gegend“, sagte Tim,
„herrscht wohl das Faustrecht.“
    „Unfälle gibt’s am laufenden
Band. Aber nur selten mit Fahrerflucht. Diesen Krawutzke kenne ich. Ein
windiges Bürschchen.“
    „Kriminell?“
    „Jedenfalls vorbestraft wegen
Diebstahls.“
    „Ist er vernehmungsfähig?“
    „Das war er die ganze Zeit. Hat
Arm- und Beinbrüche. Du meinst, Tim, ob er was gesehen hat? Nun, angeblich
nicht.“
    „Sie sagen angeblich.“
    „Der Krawutzke ist mir zu
raffiniert. Dem traue ich zu, daß er uns was verschweigt.“
    „Um den Täter später unter
Druck zu setzen?“
    Valke antwortete mit einem
Schulterzucken.
    Dann redeten sie noch ein
bißchen über Jauchenborn, die großen und kleinen Probleme hier, die Nähe zur
Großstadt — was Segen und Fluch zugleich war — und die arme Frau Plodmann, die
sich nun schämen mußte vor den Nachbarn für ihren mißratenen Sohn.
    Klößchen hatte schon zum
fünften Mal gegähnt und seine stille Reserve, die Schokolade, verputzt.
    Der Polizeimeister meinte, es
sei nun Zeit, den Nachtdienst zu beenden; und die Jungs verabschiedeten sich.
    Im Stillen hatte Tim längst
beschlossen: Diesen Krawutzke besuchen wir im Krankenhaus. Vielleicht erzählt
er uns was.

10. Ausreißer
     
    Nur um die
Arbeitslosenunterstützung, die Alu, tat es ihm leid.
    Andererseits: viel Geld war das
nicht. Und die paar Mark standen in keinem Verhältnis zu dem Ärger, der ihm —
Ulrich Panke — blühte, wenn Bernhard Möngheym seine Drohung wahrmachte.
    Das verdammte Geständnis! Daß
er das hatte aufschreiben müssen! Aber ihm war keine Wahl geblieben. Sie hatten
ihn gezwungen, die beiden Brüder Möngheym.
    Ein neuer Tag war angebrochen,
und Ulrich stellte fest: Er war auf der Flucht.
    Jetzt schnurrte seine Maschine
— ein Leicht-Motorrad — über die Landstraße. Sonnig war der Vormittag und mild,
ganz anders als gestern. Ulrich hatte seinen Rucksack mit, sonst nichts.
    Erst morgen um diese Zeit
sollte er, Ulrich, sich melden bei dem Schlachtvieh-Spediteur. Noch 24 Stunden
Zeit. Ein schöner Vorsprung. Bis Möngheym dann merkte, daß sein neuer Fahrer
nicht antanzte, konnte weitere Zeit vergehen.
    Frühestens übermorgen, dachte
Ulrich, wird die Polizei nach mir suchen. Aber dann bin ich längst
untergetaucht in dieser weitläufigen Landschaft. Pennen kann ich in Scheunen.
Geld habe ich noch. Und nach mir die Sintflut.
    Nur eins wurmte ihn: daß er die
Flucht ergreifen mußte wegen dieser Kerle. Dadurch fühlte der 19jährige sich in
seiner Ehre verletzt. Das schmerzte. Er spürte, wie seine Gesichtspickel
blühten. Immer wenn er schikaniert wurde, drangsaliert, geschurigelt, gedemütigt
— immer dann passierte das. Außerdem bekam er davon Sodbrennen und nachts kalte
Füße.
    „Verdammter Mistkerl Bernhard
Möngheym!“ fluchte Ulrich in den Fahrtwind. „Irgendwann zahle ich’s dir heim.
Warte nur ab! Jetzt bist du am längeren Hebel. Aber ich vergesse nichts — keine
Schmach!“
    Ein Ortsschild. Jauchenborn.
    Erst nach einer Weile wurde
Ulrich bewußt, daß er weiterfuhr nach Hinterstetten. Na, wenn schon! War ja
schließlich kein verseuchtes Gebiet.
    Dann sah er die Pferde auf der
Koppel. Arme Gäule! Noch erfreuten sie sich ihres Lebens. Die Sonne wärmte das
struppige Fell. Aber die Metzger in Italien warteten schon. Und was das
Schlimmste war: Die Fahrt dorthin würde die Hölle sein mit vielen qualvoll
sterbenden Tieren unterwegs.
    Ulrich wußte das jetzt. Und er
war nicht bereit, dazu beizutragen als Handlanger für Habgier & Co.
    Hinterstetten — das Ortsschild.
    Nun wurde dem 19jährigen doch
etwas mulmig zumute.
    Er fuhr langsamer, entdeckte
einen Feldweg und folgte ihm; er hoffte, daß der Weg einen Bogen beschrieb rund
um das Dorf.
    Tatsächlich — der Weg
verschwand in hügeligem Gelände, folgte dem Waldrand und führte schließlich

Weitere Kostenlose Bücher