Freiheit schmeckt wie Traenen und Champagner - Mein wunderbares Leben gegen den Strom
unwahrscheinlich, mit allen Fasern seiner Seele zu fühlen .
Es begann damit, dass wir, um das nötige Geld zu bekommen, mit unserem unbesiegbarsten Lächeln bei unserer Bank vorstellig wurde. Ich rechne es Hatice hoch an, dass sie mich immer noch nach Kräften unterstützte. Unser gemeinsamer Auftritt würde auch jetzt wieder alles aus
dem Feuer reißen. Sicher! Und es gelang. Nun hatte ich also die Mittel in der Hand, um auf konventionelle Weise meinen Erfolg zu befördern.
Doppelt genäht hält besser! Damit meine Zwei-Stufen-Erfolgsrakete einen blitzsauberen Start hinlegt, muss mein mentaler Horizont klar und transparent sein: Es geht jetzt darum, das Geld nicht einfach als Zahlungsmittel zu betrachten. Anzeigen zu schalten, Flyer zu drucken und dergleichen war für uns nur die äußere Seite - nein, es ging um viel mehr. Meines Erachtens ist Geld nicht einfach ein Gegenwert für Waren und Dienstleistungen. Im Geld in meiner Hand steckt ja die Kraft und die Kreativität, die Talente und die Fähigkeiten aller Menschen, die den Wert geschaffen haben, den es repräsentiert.
Geld ist reine Energie.
Den Fluss des Geldes zu lenken heißt, eine unsichtbare Energie in Bewegung zu setzen. Aber nur weil sie unsichtbar ist, kann ich mich doch nicht damit zufriedengeben, sie einfach machen zu lassen, was sie will! Ich muss der Energie eine Richtung geben. Wie? Mit meinem Geist natürlich. Indem ich in Gedanken den Erfolg antizipiere, den ich anstrebe. Bitte keine Missverständnisse: nicht, indem ich daran glaube . Sondern vielmehr, indem ich das, was mein Ziel ist, möglichst konkret und lebhaft in Gedanken vorwegnehme . Selbst wenn ich nicht daran zu glauben wage! Das hat mehr mit Disziplin zu tun, als man glauben mag …
Aber damit nicht genug. Nicht für mich. Womit ich zum unkonventionellen Teil meines Plans komme.
Jeder Tag, den ich in meinem noch viel zu leeren Geschäft auf Kunden wartete, war ja dennoch wertvoll. Ich
wollte meine Zeit sinnvoll verwenden! So nutzte ich den Leerlauf, um mich auf das künftige Glück, das mich erwartete, angemessen vorzubereiten. Zum Beispiel, indem ich mir Prospekte exklusiver Reiseveranstalter besorgte und sie eingehend studierte. Immer in dem Bewusstsein, dass dies jetzt meine Welt ist - die Welt der Fülle, und nicht mehr die Welt des Mangels. Auch hierbei darf man sich nichts vormachen! Es kann mir keiner erzählen, dass sich dabei keine Zweifel einschleichen, dass man wirklich voll und ganz an seine Visualisierungen glauben kann. Im Gegenteil, der Zweifel ist da, auch die Angst und das Gefühl, auf dünnem Eis zu gehen. Aber es geht hier ja nicht darum, sich das richtige Mantra einzubläuen.
Es geht um Bewusstsein. Das Bewusstsein dessen, was man ist und wo man als Mensch hingehört. Nämlich in die Fülle und Vollendung, nicht in den Mangel und die Unvollkommenheit.
Täglich nach Geschäftsschluss machte ich meine besondere Art des Kassensturzes. Ich zählte nicht etwa meine mageren Tageseinnahmen, sondern schrieb auf einen Zettel, welche Umsatzsteigerung ich mir für den nächsten Tag vornahm. Und, was soll ich sagen? Meine Umsatzrakete zündete! Ob Stufe eins oder Stufe zwei den nötigen Schub gaben, sei dahingestellt. Ich jedenfalls hätte es nicht anders machen können als genauso, wie ich es tat. Konventionell und unkonventionell. Wie immer eben.
München, im Winter 2008
Irgendwann war es geschafft. München ist meine neue Heimat geworden. Ich arbeite gern hier, mit einem wunderbaren Team. Und ich genieße meine Freiheit. Mit meinem Partner wollte ich heute nicht mehr zusammenleben - es würde mir genügen, wenn wir uns immer dann sehen, wenn wir es wollen, wenn wir gemeinsam Urlaub machen, die Freizeit und die Wochenenden zusammen verbringen. Alles auf freiwilliger Basis. Auch im Geschäft ist es die Freiheit, die den Erfolg erst richtig süß macht. Wie schwer alles werden kann, wenn man nur noch der Erfüllung seiner Aufgaben hinterherjagt! Ich habe ein Geschäft, das mich in Beschlag nimmt, ich komme einer Menge gesellschaftlicher Verpflichtungen nach - aber ich kann alles auch wieder lassen, wenn es mir wichtig und richtig erscheint.
Wie ich es genieße: meine Musik, meine Couch, an freien Tagen aufstehen, wann ich Lust habe, meinen Gedanken nachhängen, die Sonnenflecken in meiner Wohnung beobachten. Schauen, wie eine Rosenknospe in der Vase sich öffnet. Früher hatte ich nie Augen für solche Dinge, heute sehe ich sie - und es stimmt mich heiter.
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