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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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ich mich jeden Moment auf ihn stürzen könnte.
    Er hatte allerdings immer noch vor, mich an meinem Geburtstag auszuführen. Er ließ nicht durchblicken, was er vorhatte, sondern sagte mir nur, dass er mich am Samstag um sechs Uhr abholen würde. Er meinte, ich solle etwas im Westernstil anziehen, was mich ein bisschen beunruhigte. Das klang alles ziemlich merkwürdig.
    Mein Geburtstag. Die Feier mit der Familie würde am Sonntag stattfinden, mit Kuchen und Geschenken. Normalerweise war das auch ganz nett, bis Mutter wieder anfing, sich Sorgen wegen meiner biologischen Uhr zu machen. Mir machte es nichts aus, dass ich älter wurde. Manchmal hatte ich das Gefühl, als hätte ich gerade erst die Highschool hinter mich gebracht. Die Zeit verging wie im Fluge, das konnte man nicht anders sagen.
    John hatte mir noch eine E-Mail geschickt. Seine Mutter hatte sich wieder ganz erholt und am Zwölften wollte er nach Dallas kommen. Wir machten Pläne für ein gemeinsames Abendessen und ließen den Rest des Abends offen.
    Als ich am Samstagabend die Tür aufmachte, stand Brian in Wranglers und einem langärmeligen Westernhemd davor. Er hatte Stiefel aus Straußenleder an und auf dem Kopf trug er einen Cowboyhut aus schwarzem Filz. Er hatte noch nie so gut ausgesehen.
    »Du solltest öfter mal im Cowboylook herumlaufen«, sagte ich.
    »Danke.« Er betrachtete mich von oben bis unten. »Und du siehst auch nicht schlecht aus, Partner.« Ich trug ebenfalls Wranglers und Stiefel, allerdings keinen Hut. »Bist du soweit?«
    »Jawohl.« Ich nahm meine Schlüssel von der Küchentheke und dann verließen wir das Haus.
    Unsere erste Anlaufstelle war unser Lieblingsgrillrestaurant. Wir futterten Rippchen mit Soße und warmen Pfirsichauflauf zum Nachtisch. Es war fantastisch. Brian bezahlte die Rechnung und dann gingen wir zurück zum Auto. »Und jetzt?«, fragte ich neugierig.
    Er grinste mich breit an. »Ich führe dich zum Tanz aus.«
    »Das ist wunderbar!« Ich tanzte für mein Leben gern. »Und wo?«
    Das Grinsen wurde noch breiter. »Bei Billy Bob.«
    Ich sah ihn erstaunt an. »Da bin ich noch nie gewesen.«
    Er zwinkerte mir zu und meinte: »Ich weiß.«
    Es war voll und laut, aber ich genoss jede Minute. Ich fiel fast in Ohnmacht, als Keith Urban auf die Bühne kam und anfing zu singen. »Du hast mir ja gar nicht gesagt, dass er hier auftreten wird!«, brüllte ich Brian ins Ohr. Ich musste mich anstrengen, um mir bei all dem Applaus und den Rufen des Publikums Gehör zu verschaffen. Vor lauter Aufregung hopste ich auf und ab. Keith war mit Abstand mein liebster Countrysänger. Entweder sorgten seine Lieder für bessere Laune oder sie rissen einem das Herz aus dem Leib.
    »Das ist mein Geburtstagsgeschenk für dich«, brüllte er zurück.
    Ich nahm ihn fest in den Arm und wandte mich wieder der Bühne zu, wo Keith gerade »Somebody Like You« zu spielen begann. Alle klatschten und sangen mit und er bot wirklich eine fantastische Show. Zum Schluss spielte er »Your Everything« und ringsum fingen die Paare an, langsam zur Musik zu tanzen. Brian nahm meine Hand in seine und zog mich an sich. Ich lehnte den Kopf an seine Schulter und ließ mich von ihm führen. Ich wünschte, der Abend würde nie zu Ende gehen.
    Leider tat er es aber doch. Es gab noch einen Applaus und dann bahnten Brian und ich uns den Weg zum Ausgang. Ich nahm seine Hand und drückte sie fest. »Das werde ich nie vergessen, Brian. Danke.«
    Sein Gesicht strahlte vor Zufriedenheit. »Ich wusste, dass es dir gefallen würde.«
    Wir machten uns auf den Nachhauseweg. Eine Weile fuhren wir schweigend, dann fragte ich: »Was macht Delilah heute Abend?« Ich ließ meine Stimme so beiläufig wie möglich klingen, aber in Wirklichkeit wollte ich unbedingt wissen, was sie dazu gesagt hatte, dass er mich heute Abend ausführen wollte.
    »Mädelsabend mit ihren Freundinnen.« Sein Ton war sachlich, es schwang keine Enttäuschung mit. Und auch keine andere Emotion, nebenbei bemerkt.
    Ich versuchte es noch einmal. »Sie hatte ja eine Menge zu tun in der letzten Zeit, mit all diesen Konferenzen.«
    »Ja, stimmt.« Noch immer nichts.
    Ich beschloss, kopfüber ins kalte Wasser zu springen. »Wie läuft es denn so mit euch beiden?«
    Ich hätte daran denken sollen: Neugier ist der Katze Tod. »An Weihnachten nehme ich sie mit zu meinen Eltern und stelle sie ihnen vor«, sagte er. Seine Stimme verriet eine Spur Unbehagen.
    Ich saß da, in stummer Verzweiflung, während es mir das Herz

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