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Fremd fischen

Fremd fischen

Titel: Fremd fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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glauben, trotz all ihrer Power. Wie dem auch sei, sie scheint es nicht eilig zu haben, Ersatz für Corey zu finden.
    « Sommerpotenzial oder langfristiges Potenzial?», fragt sie und fährt mit der Hand durch ihr kurzes, aschblondes Haar.
    « Weiß nicht. Vielleicht langfristiges Potenzial.»
    « Na, gestern Abend saht ihr jedenfalls total wie ein Paar aus», meint sie.«Als ihr da getanzt habt.»
    « Wirklich?»Ich denke mir, wenn wir wie ein Paar aussahen, muss Dex ja wissen, dass ich mich nicht innerlich mit ihm beschäftige.
    Sie nickt. Dann hat sie ihr«Corporate-Challenge»-T-Shirt gefunden und beschnuppert die Achseln. Sie wirft es zu mir herüber.«Ist das sauber? Riech mal dran.»
    « Ich werde nicht an deinem Hemd riechen!»Ich werfe es ihr zurück.«Ist ja eklig.»
    Sie lacht und zieht das offenbar hinreichend saubere Hemd über.«Ja … Ihr beide habt getuschelt und gelacht. Ich war sicher, ihr würdet zusammen verschwinden. Und ich hätte das Zimmer für mich allein.»
    Ich muss lachen.«Tut mir Leid, dass ich dich entt äuscht habe.»
    « Ihn hast du wohl mehr enttäuscht.»
    « Ach was. Er hat einfach gute Nacht gesagt, als wir nach Hause kamen. Nicht mal einen Kuss gab’s.»
    Hillary weiß von dem ersten Kuss.«Warum nicht?»
    « Ich weiß nicht. Ich glaube, wir sind beide ein bisschen vorsichtig. Wir werden bis September eine Menge
Kontakt haben … das Haus, dann die Hochzeit … du weißt, dass er Dex’ Trauzeuge ist. Wenn was schief geht, könnte das schlecht sein.»
    Sie sieht aus, als ob sie über dieses Argument nachdenkt. Einen Moment lang bin ich versucht, Hillary alles über Dex zu erzählen. Ich vertraue ihr. Aber dann lasse ich es doch bleiben; ich denke mir, ich kann es ihr immer noch erzählen, aber wenn ich es ihr einmal erzählt habe, kann ich dieses Wissen in ihrem Kopf nicht mehr löschen. Und wenn wir alle zusammen sind, werde ich noch befangener sein, weil ich dann dauernd denke, dass sie daran denkt. Und überhaupt … es ist vorbei. Es gibt eigentlich gar nichts zu erzählen.
    Wir gehen nach unten. Unsere Hausgenossen haben sich bereits um den Küchentisch versammelt.
    « Es ist hammermäßig da draußen», sagt Darcy. Sie steht auf, streckt sich und führt ihren flachen Bauch unter dem kurzen T-Shirt vor. Dann setzt sie sich wieder an den Tisch und spielt weiter Solitaire.
    Claire blickt von ihrem Palm Pilot auf.«Perfektes Strandwetter.»
    « Perfektes Golfwetter», sagt Hillary und schaut Dex und Marcus an.«Interesse?»
    « Hmmh, vielleicht.»Dex schaut von der Sportseite hoch.«Soll ich anrufen und fragen, ob wir einen Termin haben können?»
    Darcy knallt ihre Karten auf den Tisch und schaut trotzig in die Runde.
    Hillary merkt anscheinend nicht, dass Darcy Ein-wände gegen eine Partie Golf hat, denn sie sagt:«Wir können auch einfach mal gucken gehen.»
    « Nein! Nein! Nein! Nicht Golf!»Darcy schlägt auf den Tisch, diesmal mit der Faust.«Nicht an unserm
ersten Tag! Wir müssen zusammenbleiben! Wir alle. Nicht wahr, Rachel?»
    « Ich nehme an, das heißt, heute wird kein Golf gespielt», sagt Dex, ehe ich gezwungen bin, mich zur großen Golf-Debatte zu äußern.«Befehl von Darcy.»
    Hillary steht mit angewidertem Gesichtsausdruck vom Tisch auf.
    « Ich will bloß, dass wir alle zusammen am Strand sind», sagt Darcy und gibt ihrer Selbstsucht den Anstrich gut gemeinter Absicht.
    « Und du lässt die Aussicht darauf sehr verlockend erscheinen.»Dex steht auf, geht an die Spüle und fängt an, Kaffee zu kochen.
    « Was ist los mit dir, Brummbär?», sagt Darcy an seinen Rücken gewandt, als wäre er derjenige, der ihr vorschreibt, wie sie den Tag zu verbringen hat.«Du bist wirklich ein alter Stinkfisch. Mann!»
    « Was ist ein Stinkfisch?», fragt Marcus und kratzt sich am Ohr. Es ist sein erster Beitrag zu dieser Morgenunterhaltung, und er scheint noch halb zu schlafen.« Nie gehört.»
    « Da siehst du einen.»Darcy zeigt auf Dex.«Er hat miese Laune, seit wir hier sind.»
    « Hab ich nicht», sagt Dex, ohne sich umzudrehen. Ich möchte, dass er sich umdreht, damit ich seinen Gesichtsausdruck sehen kann.
    « Hast du doch. Etwa nicht?»Sie verlangt eine Antwort von uns anderen, und dabei sieht sie insbesondere mich an. Durch meine Freundschaft mit Darcy habe ich die Kunst des Beschwichtigens erlernt. Aber ich habe mit ihrem Verlobten geschlafen, und das hat meinen Instinkt stumpf werden lassen. Ich bin nicht in der Stimmung, mich da einzumischen. Und auch sonst hat

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