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Fremd fischen

Fremd fischen

Titel: Fremd fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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beantworten.
    « Nur so. Kam mir komisch vor, weiter nichts.»
    « Komisch?»
    « Ich weiß nicht. Es ist verrückt … »
    « Was ist verrückt?»
    « Es ist verrückt, aber … ihr beide habt ausgesehen wie ein Paar.»
    Ich lache nervös.«Das ist wirklich verrückt.»
    « Ich weiß. Aber als ich euch beide miteinander reden sah, dachte ich plötzlich, du würdest viel besser zu Dex passen. Weißt du, besser als Darcy.»

    « Ach, komm», sage ich und lache wieder nervös.« Sie sehen wunderbar zusammen aus.»
    « Ja klar. Sicher. Die ganze Oberfläche ist okay. Aber irgendwas passt nicht.»Sie hebt ihr Wasserglas zum Mund und mustert mich über den Rand.
    Behalte den Job, den du hast, Hillary.
    Ich sage ihr, dass sie spinnt, obwohl ich entzückt über ihre Feststellung bin. Gern würde ich sie fragen, wie sie darauf kommt. Weil wir beide Jura studiert haben? Weil wir einen gemeinsamen Charakterzug haben – mehr Tiefgang oder Würde als Darcy? Aber ich sage gar nichts, denn es ist immer klug, so wenig wie möglich zu sagen, wenn man schuldig ist.

    Les kommt nach dem Lunch in mein Büro gestürmt und hat eine neue Frage zum gleichen Klienten. Im Laufe der Jahre habe ich begriffen, dass das seine unbeholfene Art ist, sich zu entschuldigen. Er kommt nur nach einem Knall wie heute Morgen zu mir ins Büro.
    Ich drehe mich im Stuhl um und gebe ihm ein Update.« Ich habe alle Fälle im Staat New York durchgesehen. Und die Bundesgerichtsfälle auch.»
    « Okay. Aber denken Sie daran, dass unsere Faktenlage einzigartig ist», sagt Les.«Ich bin nicht sicher, ob das Gericht sich für Präzedenzfälle interessieren wird.»
    « Ich weiß. Aber soweit ich es überblicken kann, ist die Rechtsauffassung, auf die wir uns in Sektion eins unseres Schriftsatzes beziehen, immer noch allgemein verbreitet. Das ist schon mal ein guter erster Schritt.»
    Ätsch.
    « Trotzdem, sehen Sie zu, dass Sie sich auch andere Präzedenzfälle vornehmen», sagt er.«Wir müssen auf sämtliche Argumente der Gegenseite vorbereitet sein.»
    « Ja», sage ich.

    Was du nicht sagst.
    Er wendet sich um und sagt beim Hinausgehen beiläufig:« Schöne Rosen.»
    Ich bin fassungslos. Les und ich betreiben keinen Smalltalk, und er hat noch nie etwas anderes als meine Arbeit kommentiert; es reicht nicht mal für ein«Wie war das Wochenende?»am Montagmorgen oder ein« Finden Sie es auch kalt?», wenn wir uns an einem verschneiten Tag im Aufzug treffen.
    Vielleicht komme ich ihm mit zwei Dutzend Rosen interessanter vor. Ich bin interessanter, glaube ich. Diese Affäre hat mir eine neue Dimension verliehen.

    Ich schalte meinen Computer ab und will nach Hause fahren, um mich mit Dexter zu treffen. Wir haben noch nicht miteinander gesprochen, aber wir haben ein paar versöhnliche E-Mails gewechselt; unter anderem habe ich mich für die schönen Blumen bedankt.
    Hillary erscheint in der Tür; sie ist auf dem Weg hinaus.« Gehst du auch?»
    « Ja.»Ich wünschte, ich wäre vor ihr hinausgehuscht. Sie will oft nach der Arbeit noch etwas trinken gehen, sogar montags, an dem einzigen Abend in der Woche, den buchstäblich alle anderen zu Hause verbringen. Dabei ist sie eigentlich kein Partygirl wie Darcy – sie sitzt nur nicht gern zu Hause herum und tut nichts.
    Und richtig, sie fragt, ob ich nicht Lust habe, auf einen Margarita ins Tequilaville zu gehen. Das ist unser Lieblingslokal ganz in der Nähe – trotz oder vielleicht gerade wegen der altbackenen Chips und der vielen Touristen. Es ist immer eine willkommene Gelegenheit, der vorhersehbaren New Yorker Szene zu entgehen.

    Ich sage:«Nein, ich kann nicht.»
    Natürlich will sie wissen, warum nicht. Jeden Grund, der mir einfällt, kann und wird sie zurückweisen: Ich bin müde (ach komm – einen Drink?), ich muss ins Fitnessstudio (das kannst du doch schwänzen!), ich will mal weniger Alkohol trinken (verständnislose, ungläubige große Augen). Also sage ich, dass ich ein Date habe. Ihr Gesicht strahlt auf.«Dann haben die magischen Blumen vom alten Marky Mark wohl gewirkt, ja?»
    « Du hast mich durchschaut.»Ich werfe einen demonstrativen Blick auf die Uhr.
    « Wo geht ihr hin? Oder bleibt ihr zu Hause?»
    Ich sage, dass wir ausgehen.
    « Wohin?»
    « Ins ‹Moomba›», sage ich, denn da habe ich kürzlich gegessen.
    « Am Montagabend ins ‹Moomba›, hm? Er steht wirklich auf dich.»
    Ich bereue meine Wahl. Besser hätte ich den No-Name-Italiener in meiner Nachbarschaft vorschieben sollen.
    « Wenn das

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