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Fremd fischen

Fremd fischen

Titel: Fremd fischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Giffin
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so ist es immer gewesen.
    Bis jetzt.
    Hillary lächelt und nickt.«Ich sage, greif zu.»
    Mehr oder weniger das, was Ethan gesagt hat. Das sind zwei Stimmen für mich, null für Darcy.
    « Ich werde mich weiter so oft mit ihm treffen, wie ich kann. Mal sehen, was passiert.»Während ich es sage, wird mit klar, dass«sehen, was passiert», meine Version von«zugreifen»ist.

Darcy und ich fliegen heim nach Indianapolis zu Annalises Babyparty, und ich klemme im gefürchteten Mittelsitz. Eigentlich hatte ihn Darcy, aber natürlich hat sie sich auf meinen Fensterplatz gemogelt, indem sie behauptete, sie werde reisekrank, wenn sie nicht aus dem Fenster sehen könne. Es lag mir auf der Zunge, ihr zu erklären, dass dieses Prinzip fürs Autofahrten gelte, nicht fürs Flugzeug, aber dann habe ich mir die Mühe gespart und mich ihren Wünschen gefügt. Früher hätte ich es ohne größeres Nachdenken getan, aber jetzt ärgere ich mich. Ich
denke an Ethan und Hillary und an das, was sie kürzlich über Darcy und unsere Freundschaft gesagt haben. Sie ist egozentrisch – schlicht und ergreifend. Und das hat nichts mit meinen Gefühlen für Dex zu tun.
    Ein Mittvierziger mit Bürstenhaarschnitt hat den Gangplatz links neben mir. Sein rechter Unterarm klebt in voller Länge und Breite auf unserer gemeinsamen Armlehne, vom Ellenbogen bis zur Fingerspitze. Zum Trinken und Umblättern seiner Zeitschrift benutzt er nur die linke Hand, damit er keinen Boden verliert.
    Der Pilot gibt bekannt, dass wir klares Wetter haben und vor der Zeit landen werden. Darcy gibt bekannt, dass sie sich langeweile. Sie ist der einzige Mensch über zwölf, den ich kenne, der mit großer Regelmäßigkeit erklärt, er habe Langeweile.
    Ich blicke von meinem Buch hoch.«Hast du dein Brautmagazin schon gelesen?»
    « Von vorne bis hinten, steht nichts Neues drin. Und übrigens bist du diejenige, die das Heft lesen sollte. Es gibt einen Artikel über Hochzeitsgeschenke – du hast versprochen, mir zu helfen, dafür originelle Ideen zu entwickeln.»Sie klappt ihre Rückenlehne ganz nach hinten und dann wieder hoch.
    « Wie wär’s mit Streichholzheftchen?»
    « Originell hast du gesagt!»Darcy verschränkt die Arme.«Streichholzheftchen verschenken alle! Das gehört dazu. Ich brauche ein richtiges Präsent – außer den Streichhölzern.»
    « Was schlägt deine Zeitschrift denn vor?»Ich klemme den Daumen in mein Buch, um zu markieren, wo ich stehen geblieben bin.
    « Weiß nicht – Zeug, das schwer zu machen ist. Arbeitsintensives Zeug.»Sie sieht mich klagend an.«Du
musst mir helfen! Du weißt, dass ich nicht basteln kann.»
    « Ich auch nicht.»
    « Aber besser als ich!»
    Ich klappe mein Buch wieder auf und tue so, als sei ich ins Lesen vertieft.
    Sie seufzt und kaut heftiger auf ihrem Kaugummi herum. Als das nicht hilft, schlägt sie mir gegen den Buchrücken.«Raa-chel!»
    « Okay! Okay!»
    Sie lächelt ungeniert wie ein Kind, dem es egal ist, dass es die Mutter plagt, solange es nur bekommt, was es will.«Meinst du, wir sollten was mit ‹D› machen?»
    « Mit D?»Ich stelle mich dumm.
    « Du weißt schon, D … wie Dex und Darcy. Oder ist das abgeschmackt?»
    « Abgeschmackt.»Das wäre sogar vor den Tagen von D&R meine Antwort gewesen.
    « Okay – was dann?»Sie schaut nach, wie viel Gramm Fett ihr Snack-Mix enthält, bevor sie ihn in die Sitztasche vor ihr verbannt.
    « Na ja, da gäb’s gebrannte Mandeln im Netz mit pastellfarbenen Bändern … oder Pfefferminz in einer Dose mit dem Hochzeitsdatum», sage ich und übe dabei leichten Druck mit dem linken Ellenbogen aus, um ein winziges Eckchen auf meiner linken Armlehne zu ergattern. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Bürstenkopf den Bizeps anspannt, um Widerstand zu leisten.« Dann gibt es dauerhafte Andenken, zum Beispiel Weihnachtsbaumschmuck …»
    « Geht nicht», unterbricht sie mich.«Wir haben zu viele jüdische Gäste – und ehrlich, ich glaube, ein paar Leute feiern sogar Kwanzaa.»Sie ist richtig stolz auf ihre vielfältige Gästeliste, als ob die Anwesenheit von
ein paar Juden und Afroamerikanern sie irgendwie progressiv aussehen ließe.
    « Okay. Aber du weißt, ich meine das Genre. Andenken, die man behält, statt sie aufzuessen. Wohnungsschmuck, selbst gebrannte CDs mit euren Lieblingssongs. »
    Sie wird munter.«Die Idee mit den CDs gefällt mir! Aber wäre das nicht teuer?»
    Ich werfe ihr einen Blick zu, der sagen soll: Ja, aber das bist du wert. Sie frisst es.«Aber was

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